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Zwei Köche kochen ein

Von Philipp Braun   05.Juni 2021

Die Küche kann vieles sein. Treffpunkt, Arbeitsstätte, Aufenthaltsraum, Prestigeobjekt, Schlaraffenland. Ein paar Kochmuffel meiden sie, andere wiederum lieben sie und kochen gerne. Die "Gerneköche" zum Beispiel.

Wenn Christoph Gallner und Ernst Mayrbäurl von der Arbeit heimkommen, führt der Weg direkt in die Küche und sie beginnen zu kochen. Oft stehen sie bis Mitternacht hinter dem Herd und kochen Kürbiscremesuppe, Beuschel, Gulasch, Chili con Carne. Alles, was sie gerne essen. Und was andere gerne schmausen, aber nicht gerne selbst kochen. Weil diese keine Zeit, Lust oder die Möglichkeiten haben.

"Wir übernehmen das Lästige am Kochen. Die Auswahl der Zutaten, das Einkaufen, das Zuschneiden, das Portionieren, das ewige Umrühren. Der Rest wird Ihnen überlassen. Das spart Zeit", schreiben die zwei Köche.

Zwei Köche kochen ein
Beuschel, Gulasch, Suppe: Im Angebot findet sich viel Bodenständiges.

Vor drei Jahren begannen die zwei Hobbyköche aus Niederneukirchen mit ihrem Abenteuer und verwöhnen seitdem ihre Kunden mit fertigen Speisen – als Alternative zu klassischen Fertiggerichten und Tiefkühlspeisen. Zwar sind Gallner und Mayrbäurl keine gelernten Köche, aber ihr Wissensdurst und ihr beruflicher Hintergrund gaben ihrem Vorhaben die nötige Würze. Christoph Gallner ist Landwirt und unterstützt das Vorhaben, neben seiner handwerklichen Tätigkeit, mit Schweinefleisch aus dem eigenen Betrieb. Ein Erfolgsfaktor. Denn die Gerneköche wollen 100 Prozent der Rohstoffe von heimischen Partnerbetrieben beziehen. Fleisch kommt von der eigenen Familie, Gemüse von Wild-Obermayr, Kürbis von Mayrbäurls Familie. Dessen Vater führt übrigens ein österreichisches Lokal in Shanghai und vererbte seinem Sohn die Kochgene. Der Junior arbeitet als Produktmanager und nutzt sein logistisches Wissen für die "Gernekoch"-Produkte. Diese werden im Einzelhandel angeboten. Alles im Glas, bei den Rezepturen vertrauten die zwei Unternehmer auf die Expertise der Familie. "Wir sind zu unseren Omas gegangen und haben nachgefragt, wie sie die Speisen zubereiten." Vieles davon verfeinerten sie, auch wenn es anfangs ungewohnt war, hundert Kilo Fleisch und Zwiebeln zu verkochen.

Der Freude schadet die zeitaufwendige Arbeit keineswegs, auch wenn beide einem Brotberuf nachgehen. "Privat kochen wir zwar weniger, aber wir sind Freunde und trinken jetzt nach dem Kochen ein Bierchen. Das macht Spaß", sagt Mayrbäurl – und verabschiedet sich in die Küche.

Gernekoch: Ruprechtshofen 77, Niederneukirchen, gernekoch.at

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19. April 2024