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Hitler-Video: Impfgegner wegen Wiederbetätigung angezeigt

Von Edmund Brandner   14.Jänner 2022

Die Szene der Corona-Leugner und Impfgegner radikalisiert sich zunehmend. Im Raum Gmunden macht jetzt eine Chatgruppe auf dem Messengerdienst Telegram auf sich aufmerksam, die nationalsozialistisches Gedankengut verbreitet. Es handelt sich um den Ableger einer einschlägigen Bewegung in Deutschland.

Dort wurden am 15. Dezember mehrere Männer verhaftet, die sich auf einer Telegram-Chatgruppe namens "offlinevernetzung" organisiert hatten. Sie unterhielten sich offen über die Ermordung von Polizisten und des sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer. Bei ihrer Verhaftung fand die Polizei auch Waffen, die gegen Impfteams eingesetzt werden sollten, falls diese anläuten.

Die Bewegung arbeitet mit dem US-Neonazi-Netzwerk MZWNEWS des Holocaustleugners John de Nugent zusammen. "Fangt an, effektiv aufzuräumen", heißt es in einer Botschaft aus den USA.

14 "offlinevernetzung"-Gruppen gibt es in Deutschland. Und seit kurzer Zeit auch eine 15. in Österreich. Die Gruppe "gmonlinevernetzung" hat bereits 33 Mitglieder aus dem Raum Gmunden. Ziel sei die Vernetzung von "Volksgenossen", wie es auf der Seite heißt.

Hitler-Video: Impfgegner wegen Wiederbetätigung angezeigt
Logo der Chatgruppe

Video mit Hitler-Reden

Die Mitglieder verbreiten "Belege" gegen das Impfen, die sie sich aus anderen sozialen Netzwerken besorgen. Sie vereinbaren Demonstrationen und Gruppentreffen und rufen zum Widerstand gegen die Regierungsmaßnahmen auf. Aber auch nationalsozialistisches Gedankengut kursiert. So stellte der Administrator der Gruppe am 6. Dezember ein Video online, in dem Adolf Hitler und die Waffen-SS in verherrlichenden Posen dargestellt werden. Dazu sind Reden Hitlers im Originalton zu hören. "Wir wollen kämpfen, wenn notwendig fallen, niemals kapitulieren", wird eine Hitlerrede aus dem Jahr 1940 wiedergegeben. Das Video stammt von der oben genannten Neonazi-Plattform MZWNEWS. Diese erklärte zu Ermittlungen gegen sie: "Wir sind Nationalsozialisten und keine Terroristen."

Aus Sicht des ehemaligen Nationalratsabgeordneten Karl Öllinger (Grüne) von der Plattform "Stoppt die Rechten" macht sich der Administrator der Gmundner Chat-Gruppe (sein Name ist der Redaktion bekannt) damit eindeutig der Wiederbetätigung schuldig. Öllinger schaltete deshalb gestern die Staatsanwaltschaft ein und informierte auch die NS-Meldestelle.

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28. März 2024