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Hausarzt Füßl: "Ich bin immer am Puls des Patienten"

15.Juni 2019

Mein Onkel war Internist im Krankenhaus Rohrbach", erinnert sich der Allgemeinmediziner Hermann Füßl, "er kam eines Tages zu mir in die siebte Klasse, holte mich in der Pause ab und meinte: Komm, wir fahren jetzt nach Innsbruck." Füßls Onkel hatte selbst in Innsbruck Medizin studiert und brachte seinem Neffen die Stadt und nicht zuletzt die Medizin-Uni näher. Er legte den Grundstein für die medizinische Laufbahn des späteren Hausarztes von Aigen/Schlägl.

Wenig überraschend trat Füßl nach der Matura ein Medizinstudium an der Universität Innsbruck an. Nach Abschluss holte er seinen Präsenzdienst als Militär-Assistenzarzt in der Sanitätsanstalt Hörsching nach und begann 2005 seinen Turnus im Krankenhaus Rohrbach: "Ich wollte eigentlich immer nach Rohrbach zurück."

Praktische Erfahrungen sammelte Füßl in einer Lehrpraxis in Haslach. Möglichkeiten zur Kontaktaufnahme zu Niedergelassenen gab es während seiner Studienzeit keine. "Nach der Zeit in der Lehrpraxis war ich mir sicher, dass ich Hausarzt werden möchte. Und das obwohl ich ursprünglich nur nachschauen wollte, was ein Allgemeinmediziner so macht", fasst Füßl zusammen.

2012 übernahm Hermann Füßl die Ordination in Aigen/Schlägl: "Bei meiner Arbeit bin ich immer näher am Puls des Patienten. Ich kann zu meinen Patienten, egal ob Greis oder Säugling, viel besser eine Beziehung aufbauen, als es im Krankenhaus möglich wäre." Gelassenheit und Verständnis sind für ihn die wichtigsten Eigenschaften eines Hausarztes. Denn tagtäglich ist man nicht nur mit unterschiedlichen Krankheitsbildern, sondern auch mit variierenden Typen von Menschen konfrontiert. "Manche sind sehr unkompliziert, fragen nicht lange nach und machen ohne Nachfragen, was man ihnen sagt. Andere wiederum wollen alles genau wissen, kommen mit eigenen Vorschlägen und Ideen. Im Endeffekt bin ich über beide sehr glücklich, sie bringen wichtige Aspekte mit", hält Füßl lachend fest.

Die Flexibilität ist sowohl ein Vor- als auch ein Nachteil des Hausarztberufs. "Man muss sehr flexibel sein, denn bei einem Notruf vom Roten Kreuz muss ich alles liegen und stehen lassen, auch wenn das Wartezimmer bummvoll ist", meint Füßl. "Im Krankenhaus kann jemand einspringen, als Hausarzt macht mir die Arbeit keiner. Ich mache da weiter, wo ich aufgehört habe. Man darf sich jedoch nicht aus der Ruhe bringen lassen!"

Der Allgemeinmediziner von Aigen/Schlägl setzt als Hausarzt auch gerne eigene Schwerpunkte. In seiner Praxis entfernt er Muttermale, näht kleine Wunden und hilft so Patienten und Fachärzten gleichermaßen: "Alle haben was davon. Der Patient ist froh, weil er nicht ins Spital muss, der Facharzt, weil er entlastet wird."

Jungen Medizinern rät er: "Lernt die Arbeit kennen, dann kann überhaupt nichts mehr schiefgehen!"

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