Häftling (18) wollte "untertauchen": Flucht endete am Badesee Regau
WELS/REGAU. Verfolgungsjagd, Fahndung, Festnahme am Badesee: Der Fluchtversuch eines Häftlings hat in Regau ein kurioses Ende genommen.
Der Polizei davonschwimmen wollte ein 18-jähriger Strafgefangener im Badesee in Regau: Der ungewöhnliche Fluchtversuch endete am Samstag mit einer Festnahme vor den Augen erstaunter Badegäste. Was war genau passiert?
Der junge Mann, der zuvor in der Justizanstalt Wels eingesessen hatte, hätte den Rest seiner Haftstrafe eigentlich mit Fußfessel in Freiheit verbringen dürfen. Er verstieß aber schon in den ersten Wochen gegen die Auflagen. Wohl wissend, dass ihm deshalb Konsequenzen drohten, entfernte der 18-Jährige die Fußfessel vor gut einer Woche gewaltsam und tauchte unter – zuerst bildlich gesprochen, später im wahrsten Sinne des Wortes. Aber der Reihe nach.
Verfolgungsjagd im Raum Wels
Zunächst wäre ihm eine Verkehrskontrolle auf der B1 am Freitagabend beinahe zum Verhängnis geworden: Im Bereich Wels-Ost wollten Beamten einen Pkw routinemäßig kontrollieren. Der Lenker aber ignorierte die Anhaltezeichen und lieferte sich stattdessen einen wilde Verfolgungsjagd über A25 und A1, die schließlich auf der L534 zwischen Weißkirchen und Allhaming endete. Dort sprangen der 18-Jährige und zwei weitere junge Männer aus dem gestohlenen Wagen, während zwei junge Frauen laut Polizei völlig aufgelöst und verängstigt zurückblieben. Erst im Gespräch mit den Mädchen, Bekannte des Trios, stellte sich heraus, dass es sich bei dem Geflüchteten um den gesuchten Häftling handelte.
Mehrere Polizeistreifen rückten an, um den Mann zu suchen. Auch ein Hubschrauber aus Salzburg stand im Einsatz. Die Fahndung brachte aber am Freitagabend keinen Erfolg mehr. Dieser sollte sich erst tags darauf einstellen: Umfangreiche Ermittlungen ergaben, dass sich der junge Mann im Raum Regau (Bezirk Vöcklabruck) aufhielt. Die Hitze hatte ihn offensichtlich an den örtlichen Badesee getrieben.
Festnahme am Badesee
Als die am Samstag Polizei dort anrückte, sprang der 18-Jährige ins Wasser. Trotz Zurufe der Polizisten schwamm er unbeirrt in Richtung gegenüberliegendes Ufer. Als weitere Streifen anrückten und den See umstellten, musste selbst der – mittlerweile sichtlich erschöpfte – Mann die Sinnlosigkeit seines Fluchtversuchs eingestehen. Nach kurzer Diskussion kam er aus dem Wasser und ließ sich widerstandslos festnehmen. Er sitzt mittlerweile wieder in der Justizansalt Wels in Haft, teilte die Polizei am Dienstagabend mit.
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lass raten
Hätte sich mit dem (Bade-)Wannensee begnügen sollen...