Gute Chance für besseren Lärmschutz an Autobahn

Von (müf)   12.Februar 2019

Seit Jahren bemühen sich die Bürger der Stadt um besseren Lärmschutz an der Welser Autobahn (A25), auf der 2017 durchschnittlich 59.000 Fahrzeuge binnen 24 Stunden unterwegs waren. Drei Jahre davor waren es "nur" 53.000.

Nun gibt es einen Silberstreif am Horizont: Seit Jänner gilt eine neue Dienstanweisung "Lärmschutz an bestehenden Bundesstraßen" des Infrastrukturministeriums. Bislang wurden in Zonen, in denen Lärmgrenzwerte überschritten waren, nur jene Wohngebäude berücksichtigt, deren Bau vor dem 1. Jänner 1996 genehmigt worden war. Nun ist der 1. Jänner 2007 neuer Stichtag.

Damit erhöht sich die Zahl der betroffenen Wohnhäuser. Das wirkt sich wiederum auf die Finanzierung des Lärmschutzes aus. Obwohl weiterhin die Regel gilt, dass die Asfinag für Schutzwände maximal die dreifache Summe ausgeben darf, die Lärmschutzfenster in betroffenen Häusern kosten würden. Weil jetzt aber mehr Gebäude eingerechnet werden, werden sich die Summen erhöhen. Außerdem sei mit der neuen Dienstanweisung auch die strenge Reglementierung aufgeweicht worden, wonach Schutzwände maximal 5,50 Meter hoch sein dürfen.

Asfinag erwartet mehr Verkehr

Herbert Bötscher ist Lärmschutzexperte des Autobahnbetreibers. Er kündigt gegenüber den OÖNachrichten an, "dass den Marchtrenkern bis Mai ein überarbeitetes Lärmschutzkonzept vorgelegt wird". Darin werden auch die Ziviltechniker-Prognosen eingearbeitet, was die zu erwartende Verkehrsentwicklung bis 2034 zwischen Knoten Pucking (A1/A25), Wels bis zum Grenzübergang Suben (A8) betrifft.

Die Asfinag geht von einer weiteren Zunahme des Verkehrs aus und will darauf mit unterschiedlichen Maßnahmen reagieren: zeitlich begrenzte Tempolimits, temporäre Freigabe des Pannenstreifens für den Fließverkehr. "Eine theoretisch mögliche Variante wäre auch der dreispurige Ausbau der A25", sagt ein Sprecher.