Großeinsatz in Linz: Entwarnung nach Bombendrohung am Hauptbahnhof
LINZ. Bei dem Großeinsatz am Linzer Hauptbahnhof gab es gegen 17.30 Uhr die Entwarnung der Polizei.
Das Gebäude wurde evakuiert, die Umgebung großräumig abgesperrt. Auch umliegende Gebäude, darunter das Landesdienstleistungszentrum (LDZ) mit rund 1800 Mitarbeitern, wurden geräumt. Laut Polizei hatte der Einsatz um 15 Uhr begonnnen, kurz davor war eine Bombendrohung per Mail direkt bei der Landespolizeidirektion eingegangen. Darin war angekündigt, dass um 16 Uhr eine Bombe am Linzer Hauptbahnhof gezündet werde.
Sämtliche verfügbare Einsatzkräfte von Polizei, Rettung und Berufsfeuerwehr waren vor Ort, sagte Polizeisprecherin Fulya Öncel. Das Bahnhofsgelände wurde durchsucht. Alle am Bahnhof anwesenden Personen wurden gebeten, sich zu den Sammelstellen zu begeben. Um 17.30 Uhr gab es schließlich die Entwarnung der Polizei, bei den Durchsuchungen war nichts gefunden worden.
Bildergalerie: Linzer Hauptbahnhof nach Bombendrohung evakuiert
Galerie ansehenSpürhunde und Helikopter im Einsatz
Sprengstoffkundige Beamte durchsuchten mit Hilfe von Spürhunden das gesamte Areal, auch Drohnen und der Innenministeriums-Hubschrauber Libelle standen im Einsatz. Die Einsatzkräfte baten die Bevölkerung, das Gebiet weiträumig zu meiden und den Anweisungen der Behörden Folge zu leisten.
Die Menschen, die sich am Bahnhof aufgehalten hatten, wurden mit akustischen Signalen und roten Alarmtafeln zum Verlassen des Gebäudes aufgerufen. Auf Fotos, die in sozialen Medien geteilt wurden, waren zahlreiche Polizeiautos zu sehen. Menschentrauben sammelten sich vor dem Bahnhofsgebäude und im Volksgarten.
Zugverkehr vorläufig eingestellt
Auch der Zugverkehr wurde vorläufig eingestellt, teilten die ÖBB mit. "Wegen einer behördlichen Sperre sind in Linz/Donau Hbf derzeit keine Fahrten möglich", hieß es seitens der ÖBB. Von 15:30 Uhr bis 17:30 Uhr waren keine Fahrten möglich, die Züge warteten die Sperre ab. Der Zugverkehr ist mittlerweile wieder angelaufen, hieß es um 17:45 Uhr. Allerdings war weiterhin mit erheblichen Verzögerungen zu rechnen. "Planen Sie derzeit noch bis zu 90 Minuten mehr Reisezeit ein", informierten die Bundesbahnen.
Probleme gab es auch im Linzer Nahverkehr: bei den Straßenbahnen und Bussen kam es zu umfangreichen Staus, schon auf der Landstraße herrschte Chaos. Die Kärntnerstraße war zur Gänze gesperrt, der Verkehr wurde zur Gänze über die A7 Unionstraße umgeleitet. Weil die Straßenbahnen den Bahnhof nicht anfahren konnten, wurde ein Schienenersatzverkehr eingerichtet. "Aktuell können unsere Schienenersatzverkehr-Busse nur außerhalb des polizeilich gesperrten Gebiets fahren. Wir warten auf weitere Freigaben seitens der Polizei", hieß es gegen 16:35 Uhr seitens der Linz AG.
Für hunderte Pendler, Fahrgäste der ÖBB und Mitarbeiter des LDZ hieß es: Bitte Warten. "Wir sind gerade mit dem Zug aus Amstetten angekommen, als der Alarm losging. Wir mussten dann schnell raus", berichten zwei Studenten aus Niederösterreich den OÖN. Sie wollten eigentlich heute noch nach Graz, seit mehr als einer Stunde sitzen sie nun mit ihrem Gepäck vor dem AK-Gebäude fest.
"Im ersten Moment hab ich mich gewundert, als der Alarm losgegangen ist. Dann war aber relativ schnell klar, dass die Lage ernst ist", sagt eine LDZ-Mitarbeiterin, die das Dienstleistungszentrum am Bahnhof verlassen musste. Viele Kollegen flüchteten in der Eile ohne Jacke, Schlüssel oder Geldbörse und warten nun auf die Freigabe des Gebäudes.
Ähnlicher Einsatz in Graz
Erst am Montagabend war der Grazer Hauptbahnhof und vorsorglich auch den Ostbahnhof evakuiert worden, nachdem eine Bombendrohung eingegangen war. Beide Gebäude wurden durchsucht, dabei wurden keine verdächtigen Gegenstände gefunden. Gegen 21.20 waren beide Einsätze beendet. Der Einsatz an beiden Bahnhöfen hatte gegen 19.30 Uhr begonnen. Wie und wo die Drohung eingelangt war, wurde vorerst von den Ermittlern nicht bekannt gegeben.
Erst Mitte September war in Linz-Urfahr nach einer telefonischen Bombendrohung eine Schule evakuiert worden. Als konkretes Ziel nannte der Anrufer die Allgemeine Sonderschule in der Teistlergutstraße in Linz-Urfahr.
- Lesen Sie auch: "Keine gefährlichen Gegenstände gefunden": Linzer Schule nach Bombendrohung durchsucht
Bereits im Mai gab es in Linz einen Großeinsatz nach einer Bombendrohung. Diese richtete sich gegen das Akademische Gymnasium. Der Anrufer konnte bis heute nicht ausgeforscht werden.
Dieser Artikel wurde zuletzt um 17:38 Uhr aktualisiert.
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