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Großbrand bei Bio-Betrieb: Kräutertrocknungshalle komplett abgebrannt

Von Gerhild Niedoba, 26. November 2024, 21:30 Uhr
Großbrand bei Bio-Betrieb: Kräutertrocknungshalle komplett abgebrannt
Bild: privat

SARLEINSBACH. Erst vor zwei Jahren wurde am Biohof Thaller eine neue Halle zum Trocknen der Kräuterernte erbaut. Am Dienstag wurde diese durch einen Großbrand komplett zerstört. Rund 250 Einsatzkräfte von 13 Feuerwehren waren bis abends mit den Löscharbeiten beschäftigt.

Erst vor zwei Jahren wurde am Biohof Thaller in der Mühlviertler Gemeinde Sarleinsbach eine neue Anlage zum Trocknen der Kräuterernte in der bestehenden Halle eingebaut: Denn auf den Feldern in der Größe von vier Hektar wachsen neben Zitronenmelisse, Schafgarbe, Anisysop unter anderem auch Schabzigerklee und Lavendel. Doch seit gestern stehen die Besitzer, die den landwirtschaftlichen Bio-Betrieb vor vier Jahren von den Eltern übernommen haben, vor den Trümmern ihrer Existenz: Gegen Mittag war in der Halle, die durch eine Hackschnitzelanlage betrieben wurde, aus noch ungeklärter Ursache ein Feuer ausgebrochen. Wenig später war das Gebäude bis auf die Grundmauern abgebrannt. Das Landeskriminalamt hat die Ermittlungen übernommen.

Besitzer alarmierten Feuerwehr

Die Besitzer hatten den Brand entdeckt und sofort Alarm geschlagen: 250 Einsatzkräfte von zwölf Feuerwehren rückten an, eine weitere Wehr rückte am Nachmittag zusätzlich an, um die Helfer mit einem Versorgungscontainer zu unterstützen. „Das Ehepaar hat schon ganz verzweifelt auf unser Eintreffen gewartet“, sagte Einsatzleiter Roland Katzinger, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Sarleinsbach. „Als wir gekommen sind, ist die Halle bereits in Vollbrand gestanden.“ Sofort wurde Alarmstufe 3 ausgerufen. Neben einem Teleskoplader waren auch Kranwägen im Einsatz.

Bildergalerie: Großbrand bei Bio-Betrieb: Kräutertrocknungshalle komplett abgebrannt

Großbrand bei Bio-Betrieb: Kräutertrocknungshalle komplett abgebrannt
(Foto: TEAM FOTOKERSCHI / Franz Plechinger) Bild 1/43
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Etwa zwei Stunden nach Beginn der Löscharbeiten hatten die Helfer das Feuer unter Kontrolle. Doch von einem „Brand Aus“ sollte noch länger nicht die Rede sein. Am Nachmittag galt es, die Glutnester, die sich unter der einstürzenden Decke gebildet hatten, aufzuspüren und abzulöschen. Die Kräuter, die bergeweise gelagert waren, hätten sich laut Katzinger als „sehr hohe Brandlast“ erwiesen.

Zwei jeweils links und rechts von der Kräuterhalle angrenzende Wohnhäuser konnten vor den Flammen geschützt werden. In einem davon wohnen die Besitzer des Bio-Betriebes. Laut Polizei entstand allerdings am Hausdach sowie an der Fassade des Gebäudes erheblicher Sachschaden. „Innen ist zum Glück alles heil geblieben“, sagt der Einsatzleiter. Auch das Nachbarhaus ist nahezu unbeschadet geblieben. Die Bewohner – ein betagtes Ehepaar, das sich bei Ausbruch des Brandes im Inneren aufgehalten hatte – konnten unverletzt ins Freie gebracht werden, sagte Katzinger. „Wir haben mit Hilfe eines Teleskopladers und einer Wärmebildkamera das Gebäude kontrolliert.“ Die Tochter des Ehepaares kümmerte sich anschließend um die beiden Pensionisten.

„Auch ein Kriseninterventionsteam des Roten Kreuzes sowie mehrere Atemschutztrupps waren im Einsatz“, sagte der Bezirksfeuerwehrkommandant von Rohrbach, Thomas Stockinger. Für die Nachlöscharbeiten wurde der Teleskoplader eingesetzt, wie Stockinger schilderte: Denn um überall löschen zu können, habe erst mithilfe des Geräts die Brandstelle abgeräumt werden müssen.

Löschwasser aus Swimmingpool

Aufgrund der Lage – der Biohof liegt auf einer Anhöhe in dem etwas abgelegenen Ortsteil Schölling – stellte die Beschaffung des Löschwassers die Helfer vor eine große Herausforderung, wie Katzinger schilderte: „Das Wasser mussten wir aus einem Kilometer Entfernung herpumpen. Dieses wurde zum einen aus einem Swimmingpool und zum anderen aus zwei Löschwasserleitungen bezogen.“ Durch die Hitze wurden auch sämtliche freie Stromleitungen beschädigt. „Wir hatten schon kurz nach Eintreffen wegen der Stromleitungen Bedenken und haben daher über die Landeswarnzentrale die Energie AG mit der großflächigen Abschaltung der Versorgung beauftragt“, sagte Katzinger. Doch dem kam ein „Riesenkurzschluss“ zuvor. Dadurch waren die Häuser im Umkreis von rund drei Kilometern stundenlang ohne Strom. Ein Bautrupp legte eine Umgehungsleitung, wodurch die Stromversorgung am späten Nachmittag wieder aufrecht war. In den frühen Abendstunden konnte schließlich auch „Brand Aus“ gegeben werden.  

Bezirksfeuerwehrkommandant Stockinger im Interview:

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Autorin
Gerhild Niedoba
Redakteurin Oberösterreich
Gerhild Niedoba
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11  Kommentare
11  Kommentare
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elhell (2.554 Kommentare)
am 26.11.2024 18:31

Blöde Frage - warum gibt es für so eine gewerbliche Anlage keine Brandschutzauflagen?

Also Heu neigt bei Einlagerung mit Restfeuchte zur Selbstentzündung. Hier ist für die Trocknung der Kräuter sicher noch eine Wärmequelle verwendet worden.
Wenn eine Rauchmelde- und Löschanlage vorhanden gewesen wäre, hätte es einen Brand dieses Ausmaßes sicher nicht gegeben.
Also kein Wunder, dass sich Versicherungen aus gewissen Bereichen zurückziehen oder ein Schweinegeld verlangen, wenn man gewisse Voraussetzungen nicht erfüllt.

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moarli35 (2.634 Kommentare)
am 26.11.2024 22:03

Ein durchblicker

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glingo (5.291 Kommentare)
am 27.11.2024 06:41

für was?
die neue Halle ist ja schon bestellt.
gehen sie in die Historie und schauen sie wie oft heuer schon ein Brand von Landwirtschaftlichen Gebäuden war.
Oder auch die Schlagzeile das die Versicherungen die Prämien Erhöhen wollen oder müssen

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Humi6377 (31 Kommentare)
am 27.11.2024 12:23

Ich hoffe Sie verlieren nie etwas, dass sie sich mühsam erbaut haben!
Wenn Sie genau lesen, die Halle ist noch nicht alt, hier hat ein Landwirt gerade seine Existenz verloren, die er über Jahre aufgebaut hat.

Leute wie sie sind es die nur neidig sind, weil Sie sich noch nie sowas schaffen konnte.
Ich würde mich auch mit der Verleumdung eines Versicherungsbetruges ( so hört sich ihr Beitrag an ) etwas zurückhalten.

Die Versicherungsprämien gehen in die höhe weil der Bauindex gestiegen ist, soll heißen das bauen ist teurer geworden und deshalb wird die Versicherungsleistung höher. Es sind aber nicht die Brände in der LW die sich da niederschlagen, ich glaub eher die Hochwasser und Unwettergeschichten, aber in KFZ Bereich die vielen Verkehrsunfälle

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user_0815 (1.848 Kommentare)
am 27.11.2024 14:48

Es gibt hier schon blöde "Sprüche" auch in Land und Forstwirtschaftlichen Kreisen:

Es ist noch nie jemand abgebrannt... idR brennt man auf!

und...

Der erste der einen Feuerlöscher in die Hand nimmt wird enterbt....

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Humi6377 (31 Kommentare)
am 27.11.2024 18:06

redet da einer aus Erfahrung?? Oder kennst du dich einfach nicht aus?

Wenn mein Hof abbrennen würde, gibt's den vermutlich nicht mehr, dann werde ich die Landwirtschaft an den Nagel hängen, da es ohnehin immer nur blöde Meldungen gibt,... Tierquäler und Mörder, Umweltvergifter,... und das obwohl ich nur mehr einen Steichelzoo habe.
Und ich bin mir sicher, das Privatgartenbesitzer, wenn sie nicht Bio arbeiten mehr Dünger und Pflanzenschutz anwenden wir ein Landwirt.

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Humi6377 (31 Kommentare)
am 27.11.2024 12:15

Weil eine Brandmeldeanlage in so einem Kräuterbetrieb, Stall oder einer Heulagerstätte keine Sinnhafte Investition wäre!
Wenn man die Kräuter umlagert staubt es und die Feuerwehr seht da, wenn die Temperatur sich ändert(landwirtschaftliche Hallen sind im Gegensatz zu Gewerblichen Hallen nicht beheizt) und der Brandmelder beschlägt steht wieder die Feuerwehr da. Es würde zu viele Fehlalarme geben.
Eine Sprinkleranlage ist in einer unbeheizten Halle im Winter so eine Sache, ich glaub auch Löschwasser gefriert ;-)

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elhell (2.554 Kommentare)
am 27.11.2024 12:38

Danke, im Gegensatz zu "moarli" ein konstruktiver Beitrag.

In Heustöcken, heute wegen Lagerung der einfolierten Binkeln im Freien eh unüblich, gab es schon Temperaturmessungen und das Gebot, das Heu zu wenden, um Feuchtigkeit austreten zu lassen.

Optische Brandmelder sind wegen Staub natürlich ungeeignet, die Technik ist da mittlerweile weiter und der Sensor misst die Temperatur und schlägt bei raschem Anstieg Alarm bzw. löst Löschmitteleinsatz aus; das kann statt Wasser oder Schaum gerne CO sein, was im Lebensmittelbereich erste Wahl wäre.
Das ist natürlich alles aufwändig, bei einem Neubau aber vergleichsweise leicht einzuplanen.

Ich bin auch erschüttert, dass die Familie um ihre Existenz fürchtet; heißt: nicht oder schlecht versichert.
Immerhin, und das ist das Wichtigste, sind die Familienmitglieder heil davon gekommen.

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Humi6377 (31 Kommentare)
am 27.11.2024 18:02

Es gibt schon auch noch die Heustöcke ( in den Binkeln die im Freien lagen ist Silage ( vergorenes Gras ) das würde auch nicht brennen. Zu Käseproduktion darf man aber keine Silage verfüttern.
Die Kräuter die da gelagert wurden sind aber wie Heu und ich denke wenn die getrocknet wurden genügt ein Funken und die Hütte brennt.
Ich denke schon das die Familie versichert ist, aber wenn du dir alles selber baust ist das ja nicht nur ein finanzieller schaden sondern vielmehr ein Schaden für das was man sich aufgebaut hat ....

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justbetty (3 Kommentare)
am 27.11.2024 20:07

stimmt. echt eine blöde Frage!

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betterthantherest (38.087 Kommentare)
am 26.11.2024 15:52

Ganz schön viel Abwärme auf einen Schlag...

Wünsche den Eignern viel Kraft in diesen schweren Stunden.

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