Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Wie aus einer Sportveranstaltung ein "Green Event" werden kann

Von Verena Mitterlechner, 27. März 2023, 14:58 Uhr
Klimaschonende Anreise, regionale Lebensmittel und Müllvermeidung: Das Tennisturnier Upper Austria Ladies Linz darf sich "Green Event" nennen. Bild: Alex Scheuber

LINZ. Sport- und Kulturveranstaltungen locken viele Menschen an, was oft einen großen CO2-Fußabdruck mit sich bringt. Um sie nachhaltiger zu gestalten, gibt es in Oberösterreich seit 15 Jahren die Initiative "Green Events".

Oft seien vermeintliche Kleinigkeiten ausschlaggebend für die Nachhaltigkeit einer Veranstaltung: Ob zum Beispiel genügend Fahrradständer zur Verfügung stehen, kann entscheidend für die Wahl der Anreise sein, sagt Umweltlandesrat Stefan Kaineder (Grüne). "Wir müssen alle Bereiche unseres Lebens klimaneutral organisieren, dazu gehören auch große Veranstaltungen", der Sport würde hier eine wichtige Vorbildwirkung einnehmen. 

"Große und kleine Sportveranstaltungen haben oft einen nicht unbeträchtlichen CO2-Fußabdruck. Von der Anreise über das Catering bis zum Energieverbrauch der Gebäude und Infrastruktur", sagt Ulrike Singer vom Klimabündnis Oberösterreich. Die Organisation führt seit 2006 Beratungen zur Durchführung von klima- und umweltfreundlichen Veranstaltungen durch. Auch das "Upper Austria Ladies Linz Tennisturnier" wurde vom Klimabündnis beraten und gilt als "Green Event OÖ".

"Mehr als ein Tennisturnier"

"Wir sind mehr als ein Tennisturnier. Wir haben soziale Verantwortung, erhalten Fördergelder und müssen daher auch etwas zurückgeben" sagt Sportmanagerin Sandra Reichel. Sie habe auch einem Sponsor abgesagt, weil dieser nicht bereit gewesen sei, die Vorgaben zu erfüllen, erzählt sie. Teil des Nachhaltigkeits-Konzepts waren unter anderem Bio-Produkte und die Verwendung von E-Autos, auch Recycling war ein großer Schwerpunkt: So wurde ein alter Spielboden aus Holz zu Ständen umfunktioniert, in einer Bastelecke lernten Kinder wie sie alte Tennisbälle wiederverwerten können.

Im Sportministerium setze man beim Thema Förderungen erstmals auf Klimaschutz, sagt Abteilungsleiter Dieter Brosz. Veranstalter müssen entsprechende Konzepte vorlegen, die sich dann auf die Höhe der Sportförderung auswirken. Verbesserungsbedarf gebe es noch in Puncto Föderalismus: Denn neben der österreichweiten Initiative "Green Events Austria" gebe es in jedem Bundesland teilweise unterschiedliche Kriterien. 

2008 gab das Land Oberösterreich erstmals einen Leitfaden zur Nachhaltigkeit in der Veranstaltungsbrache heraus - seither stieg die Bedeutung der "Green Events" rasant an. Während 2012 nur 29 "grüne" Veranstaltungen ausgerichtet wurden, waren es 2019 bereits über hundert - Tendenz steigend, wie Landesrat Kaineder sagt. Kriterien sind klimaschonende An- und Abreisemöglichkeiten, biologische und regionale Lebensmittel (und fleischlose Optionen), Abfallvermeidung- und Trennung sowie Ressourcenschonung und Barrierefreiheit. 

Auch Eishockey und Fußball sind dabei

Ebenfalls Teil der "Green Events"  ist der Eishockey-Club "Steinbach Black Wings Linz". In einer eignen Charta verpflichtete sich der Verein unter anderem zur ausschließlichen Verwendung von Mehrwegbechern, konsequenter Abfalltrennung und der schrittweisen Umstellung auf Ökostrom.

Auch in der neuen Raiffeisen Arena in Linz wurde ein besonderes Augenmerk auf Nachhaltigkeit gelegt, wie Stadionarchitekt Harald Fux, ausführte. In der neuen Heimstätte des LASK wird neben Müllvermeidung (keine Plastikflaschen mehr) auf Wassermanagement und langlebige Materialqualität gesetzt. Luft nach oben gebe es aber noch, sagt Fux: So fehle eine PV-Anlage und die Notstromaggregate werden weiterhin mit Diesel betrieben. 

Mehr zum Thema
OÖNplus LASK

Bekommt das LASK-Stadion eine Photovoltaik-Anlage?

LINZ. Die Raiffeisen-Arena wird in einer weiteren Ausbaustufe energieeffizienter gestaltet. Auch im Fußball-Unterhaus läuft ein Energie-Projekt.

"Wenn es bei Großveranstaltungen geht, ist die Umstellung fast überall möglich", ist Landesrat Kaineder überzeugt. Das Ziel sei es, dass irgendwann alle Veranstaltungen "Green Events" werden. Dafür brauche es mutige Veranstalter, wie Sandra Reichel von den Upper Austria Ladies Linz. Die Umstellung sei "nicht ohne gewesen", sagt sie - aber vieles sei dann sogar einfacher und unkomplizierter gewesen als gedacht. 

mehr aus Oberösterreich

Schulsuspendierungen in Oberösterreich weiterhin "alarmierend" hoch

Mordangeklagter: "Ich hab' wirklich geglaubt, dass meine Frau mich betrügt"

Verkauf von Drogen und gefälschten Ausweisen: 2 Männer in U-Haft

Masern in Oberösterreich: Infizierte Person war in Bussen unterwegs

Autorin
Verena Mitterlechner
Verena Mitterlechner
Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

0  Kommentare
0  Kommentare
Die Kommentarfunktion steht von 22 bis 6 Uhr nicht zur Verfügung.
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Aktuelle Meldungen