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Gleich und Gleich gesellt sich gern: Stimmt das?

Von OÖN, 12. Februar 2019, 00:04 Uhr
Gleich und Gleich gesellt sich gern: Stimmt das?
Wenn sich Menschen ähnlich sind, ist das Zusammenleben meist einfacher, bestätigen Psychologen. Bild: Colourbox

Donnerstag ist Valentinstag: Forscher haben bekannte "Weisheiten" rund um die Liebe wissenschaftlich überprüft

Die Liebe ist nicht nur eine Himmelsmacht – sie macht angeblich auch blind. Das behauptet zumindest der Volksmund. Doch was sagt die Wissenschaft zu Redensarten wie diesen? Ein fachlicher Blick auf das Phänomen Liebe:

Gleich und Gleich gesellt sich gern

Gerade bei auf Dauer angelegten Beziehungen ähnelten sich Partner nachweislich sehr häufig, sagt der Psychologe Roland Deutsch von der Würzburger Universität. Das sei für das Zusammenleben wichtig: "Eine total introvertierte Person wird es schwierig haben mit einem sehr Extrovertierten, eine Nachteule mit einem Frühaufsteher."

Homogamie heißt der Fachbegriff für Gleichartigkeit von Partnern etwa beim sozioökonomischen Status oder der Attraktivität. Nun könnte man meinen, jeder hätte gern einen besonders attraktiven Partner. "Aber es gibt einen Marktaspekt", sagt Deutsch. Die Attraktivsten finden sich, dann die Zweitattraktivsten und so weiter. "Und wenn es eine starke Unähnlichkeit gibt, fördert das die Eifersucht bei den Partnern, die schlechter abschneiden."

Gegensätze ziehen sich an

Was hat es dann damit auf sich? Dieses Sprichwort treffe deutlich seltener zu, sagt Deutsch. Es gebe manchmal den "Romeo-und-Julia-Effekt": dass eine Beziehung kurzfristig gestärkt wird, wenn das Paar das Gefühl hat, dass das Umfeld es nicht gutheißt. Bei Heterosexuellen unterschieden sich Männer und Frauen teils auch hinsichtlich ihrer Vorlieben bei der Partnerwahl. So achteten Männer beim anderen Geschlecht beispielsweise stärker aufs Aussehen als Frauen. Johannes Kornhuber, Psychiater am Uniklinikum Erlangen, ergänzt: Frauen suchten eher nach Status und Intelligenz. "Dies passt zu dem Klischee eines mächtigen Mannes mit hübscher Frau an seiner Seite."

Sich riechen können

Ähnlich wie bei Organspenden passe es nicht immer zwischen zwei Menschen, erklärt Umweltmedizinerin Claudia Traidl-Hoffmann vom Helmholtz Zentrum München und der Technischen Universität München. Doch scheint in der Liebe die Devise "je fremder, umso besser" zu gelten. Dabei geht es um Immungene, wie Bernhard Weber, Direktor des Instituts für Humangenetik der Universität Regensburg, erklärt. Diese spielen bei der Abwehr von Krankheitserregern eine Rolle. Und je unterschiedlicher der Genpool von Mutter und Vater, desto besser ist der Nachwuchs für möglichst viele Krankheitserreger gewappnet.

Liebe macht blind

Ein Botenstoff, der im Gehirn das Gefühl von Verliebtheit entstehen lässt, ist Dopamin. Thomas Loew, Leiter der UKR-Abteilung für Psychosomatische Medizin, vergleicht die Wirkung mit einer wahnhaften Störung. Oder anders gesagt: Verliebte sind blind für etwaige Fehler des Geliebten. Endorphine, die Glücksgefühle vermitteln und schnell Zufriedenheit herstellen können, führen laut Loew dazu, dass Liebende sich zumindest anfangs vollkommen ausreichten. "Kommt dann noch die körperliche Berührung ins Spiel, wird zusätzlich das Oxytocin – gerne auch Kuschelhormon genannt – aktiviert, das auf Dauer eine Bindung entstehen lässt."

Liebe geht durch den Magen

Frisch Verliebte können angeblich allein von Luft und Liebe leben. Verantwortlich dafür ist wohl das Hormon Phenylethylamin, das in diesem Gemütszustand reichlich gebildet wird und zu einem gezügelten Appetit führt. Anders sieht es in längeren Beziehungen aus: Studien zeigen, dass glückliche Paare im Schnitt mehr wiegen als Singles. Menschen in glücklichen Partnerschaften wiegen zudem mehr als solche in kriselnden. "Dies ist womöglich auf den sinkenden Konkurrenzdruck in glücklichen Partnerschaften zurückzuführen", berichten Martina Müller-Schilling, Sophie Schlosser und Stephan Schmid vom Uniklinikum Regensburg (UKR).

Allergisch aufeinander reagieren

Auch dafür, wenn es mal nicht passt mit einem Gegenüber, haben Forscher eine mögliche wissenschaftliche Erklärung parat: So können etwa Duftstoffallergien jede Zweisamkeit verderben. Die in Parfüms, Cremes oder Seifen enthalten Duftstoffe, wie Eugenol oder Limonen, lösten bei einigen Menschen Allergien aus, so Traidl-Hoffmann. "Wenn man darauf allergisch ist, reicht schon eine geringe Menge." Doch auch hier gilt der Spruch, die Dosis mache das Gift: "Je länger der Abstand ist, desto besser. Wenn Sie sich morgens einparfümieren, geht das Date am Abend deswegen nicht in die Hose."

Wo wir schon mal an der Gürtellinie sind, weist die Medizinerin auf einen weiteren möglichen Lustkiller hin: "Es gibt Frauen, die auf Sperma allergisch reagieren." Auslöser ist das prostataspezifische Antigen, das zur Verflüssigung des Ejakulats beiträgt.

 

Mehr zum Thema Liebe und der Macht der Hormone lesen Sie morgen, Mittwoch, im OÖN-Gesundheitsmagazin

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