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Gestrandet in den eigenen vier Wänden: "Ich möchte wieder am Leben teilhaben"

Von Verena Gabriel, 18. November 2019, 00:04 Uhr
Gestrandet in den eigenen vier Wänden: "Ich möchte wieder am Leben teilhaben"
Im Körper von Claudia Schwendtner sind zu viele Mastzellen, das führt häufig zu allergischen Schocks.

VöCKLABRUCK. Einmal zu den Langbathseen spazieren, die frische Bergluft einatmen und frei sein. Claudia Schwendtner kann davon nur träumen. Die 49-Jährige verlässt ihre Wohnung in Vöcklabruck nur, wenn sie ins Krankenhaus oder zum Arzt muss. Sie leidet an einer seltenen Erkrankung, die durch zu viele Mastzellen im Körper hervorgerufen wird.

Die systemische Mastozytose, wie man in der Fachsprache sagt, machte Claudia Schwendtner zu einem Pflegefall. Ihre Muskeln wurden immer schwächer, der Körper immer schwerer und die Haut immer empfindlicher. Seit sechs Jahren spielt sich ihr Leben nur in den eigenen vier Wänden ab.

Diagnose nach Spaziergang

Wenn sie heute aus dem Fenster schaut, denkt die 49-Jährige an die vielen gemeinsamen Spaziergänge mit ihrer Tochter Vanessa (26) zurück. Einer hat sich besonders in ihr Gedächtnis eingebrannt: "Vor neun Jahren hatte ich meinen ersten allergischen Schock", sagt Claudia Schwendtner. Danach bemerkte sie stecknadelgroße, braune Pünktchen auf ihrem Bauch.

Es waren die ersten Anzeichen ihrer Erkrankung, die sich mittlerweile von Kopf bis Fuß ausgebreitet hat. Haut, Darm, Magen, Herz, Lunge, Gehirn – beinahe alle Organe sind von den Mastzellen "befallen". Dadurch kommt es häufig zu allergischen Reaktionen. "Länger als drei Stunden kann ich nicht schlafen, weil meine Haut Alarm schlägt", sagt Schwendtner. "Wenn ich aufwache, bekomme ich ganz schwer Luft und habe das Gefühl, dass ich verbrenne."

Herzenswunsch erfüllt

Um allergische Schocks zu vermeiden, sitzt sie untertags meist auf einem Bürostuhl, der provisorisch mit einem Netz bespannt ist. Auch in der Sonne beginnt ihr Körper zu streiken. Dennoch möchte die 49-Jährige nicht den Rest ihres Lebens in ihrer Wohnung festsitzen. "Ich will wieder am Leben teilhaben", sagt sie.

Die Vöcklabruckerin ist in jungen Jahren zwei Mal an Unterleibskrebs erkrankt. Ihre Tochter beschreibt sie als "ein Geschenk des Himmels". Vanessa sei das Einzige, das sie hat. "Sie ist meine große Stütze", sagt sie.

Damit Mutter und Tochter auch draußen Zeit verbringen können, hat das OÖN-Christkindl einen faltbaren, elektrischen Rollstuhl mitfinanziert und damit einen Herzenswunsch von Claudia Schwendtner erfüllt: "Ich kann es kaum erwarten, mit Vanessa einen Ausflug zu einem See zu machen. Ich bin ja ganz verrückt nach Wasser", sagt sie und lacht.

Autorin
Verena Gabriel
Verena Gabriel
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