Geld für IS-Kämpfer: Prozess gegen Vater endet mit mildem Urteil
61-Jähriger Tschetschene wurde zu bedingter Haftstrafe verurteilt
Der Prozess gegen einen 61-Jährigen Tschetschenen, der seinem für den islamischen Staat kämpfenden Sohn 2016 Geld nach Syrien geschickte hatte, endete heute kurz vor Mittag mit einem milden Urteil. Der Vater des inzwischen getöteten IS-Kämpfers wurde zu einer einjährigen bedingten Haftstrafe verurteilt. Selbst der Staatsanwalt plädierte für ein mildes Urteil, weil der Mann mehrmals versucht hatte, seinen Sohn aus Syrien herauszuholen. „Er war aber wie ausgewechselt , wie ein Zombie“, schilderte der Tschetschene vor Gericht.
Bei fünf Überweisungen an Mittelsmänner über das in muslimischen Ländern praktizierte Hawala-System und die Western Union-Bank landeten 4.200 Euro bei der IS. „Das Geld war immer für meinen Sohn und niemals für den IS bestimmt“, rechtfertigte sich der 61-Jährige.
Der Terrorfinanzierungsparagraph sieht allerdings vor, dass auch die finanzielle Hilfe an Angehörige bestraft werden muss, die für den IS kämpfen. „Wer Kinder hat, wird mich verstehen“, betonte der Angeklagte unter Tränen. Sein Verteidiger pädierte für einen Freispruch.
Das milde Urteil nahm der Angeklagte schließlich an.