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Fachleute diskutieren weiter über die Gasexplosion in Ansfelden

Von OÖN, 31. Juli 2023, 08:14 Uhr
Nach Gasexplosion: Nur ein Haus in Ansfelden bleibt vorerst weiterhin von den Behörden gesperrt
Langfristig müsse man sich ohnehin darauf einstellen, bei Bohrarbeiten auf Gas zu stoßen, so Experten. Bild: FOTOKERSCHI.AT/WERNER KERSCHBAUM

ANSFELDEN. Geologen: „Kleine Bohrfirmen sind auf Risiken schlecht vorbereitet“ – Branchenvertreter kontert: „Unternehmen hat richtig reagiert“

Wie die OÖN bereits in der Vorwoche berichteten, hat die Gasexplosion in Ansfelden unter Fachleuten eine Diskussion über die Sicherheit von Geothermie-Bohrungen ausgelöst. „Das Risiko ist beherrschbar, aber man muss auf das Auftreten von Gasvorkommen vorbereitet sein und das richtige Bohrverfahren verwenden“, sagt Reinhard Sachsenhofer, Professor für Montangeologie in Leoben.

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Derzeit gebe es in Österreich rund 100.000 solcher „seichter“ Bohrungen bis maximal 300 Meter Tiefe, sagt GeoSphere-Experte Stefan Hoyer und schlägt bessere Gesetze und mehr Schulungen für Bohrfirmen vor. Denn im Alpenvorland seien „seichte“ Erdgas- und Erdölvorkommen in Tiefen von bis zu 300 Metern „gut dokumentiert“, ergänzt Sachsenhofer.

Langfristig müsse man sich ohnehin darauf einstellen, bei Bohrarbeiten auf Gas zu stoßen, so Sachsenhofer. „Je mehr gebohrt wird, desto öfter wird Gas angetroffen werden.“ Ein Gasaustritt bei einer Bohrung sei noch kein Grund zur Beunruhigung. „Denn Erdgas ist erst dann explosiv, wenn es als Gemisch von 4,5 bis 16,5 Prozent mit Luft auftritt.“

Das Risiko bestehe vielmehr in der Frage des richtigen Umgangs, sagen die beiden Geologen. „Diese kleinen Firmen sind oftmals auf das Auftreten von Gas in den seichten Erdwärmebohrungen schlecht vorbereitet“, so Sachsenhofer. Weshalb für Hoyer bei Kleinunternehmen „das Thema sicher in Richtung Schulung geht“. Branchenriesen wie die OMV hätten „mehr Expertise“, sagen beide Geologen.

Hoyer kritisiert die Reaktion der betroffenen Bohrfirma. „Man hätte sicher schneller reagieren können.“ Der pensionierte Innungsmeister der Brunnenbauer in Oberösterreich, Alfons Forster, weist die Kritik aber zurück. „Natürlich hat es eine kleine Verzögerung gegeben. Aber das Unternehmen hat völlig richtig reagiert“, sagt Forster. Es brauche stattdessen in solchen Fällen einen schnelleren Kommunikationsfluss zu den Behörden „und jemanden in Bereitschaft, der weiß, was zu tun ist“, sagt Forster. „Solche unvorhersehbaren Sachen können leider immer passieren.“ Schulungen gebe es genug.

Gesetze verschärfen?

Für Hoyer spielt auch der rechtliche Aspekt eine Rolle bei seichten Geothermiebohrungen. „Es gibt Bundesländer mit strengen und weniger strengen Bohrvorschriften. Oberösterreich bewegt sich hier wahrscheinlich in der Mitte.“ Zum Beispiel könne man vorschreiben, dass permanent ein Gaswarngerät verwendet werden müsse. „Das ist beispielsweise in anderen Bundesländern so“, sagt Hoyer.

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