Frühlingskatzerl: So gelingt der Start ins Leben
Wer ein Jungtier bei sich aufnimmt, sollte sich gut auf den neuen Mitbewohner vorbereiten.
Sie sind süß und flauschig: Jetzt kommen auf Bauernhöfen und bei Züchtern die Frühlingskatzerl auf die Welt. Wer sich entschließt, ein kleines Fellknäuel bei sich aufzunehmen, muss vieles bedenken. Hier ein Leitfaden und Tipps von der Linzer Tierärztin Susanne Hubmer:
Das richtige Alter: Bereits mit acht Wochen übersiedeln europäische Kurzhaarkatzen zu ihren neuen Besitzern. Bei vielen Zuchtkatzen sollte das Jungtier bei diesem Ereignis älter als zwölf Wochen sein.
Das Menü: Katzen sind Fleischfresser, vegetarische oder vegane Ernährung ist tabu. Katzenkinder brauchen drei Mahlzeiten pro Tag, später sind zwei genug. Frischfleisch ist nicht nötig, manche Vierbeiner mögen es aber gerne – gekocht oder roh. Wer Trockenfutter gibt, sollte besonders auf genügend Flüssigkeitszufuhr achten. Übrigens sollte der Wassernapf nicht neben dem Futternapf stehen, "denn Raubtiere fressen nicht bei der Wasserstelle", so die Tierärztin.
Das Katzenkisterl: Dessen Benützung lernen Kätzchen von ihrer Mutter. Auch Bauernhofkatzen, die noch nie eine Katzentoilette gesehen haben, schaffen das meist schnell. Das Kisterl sollte immer erreichbar sein, am Anfang eventuell einige Räume geschlossen halten, damit das Katzenkind den Weg zur Toilette leichter findet. Etwas im Sand zu kratzen, kann das Jungtier zur Benützung animieren. Anfangs nur die feuchten Anteile entfernen, damit das WC "erschnuppert" werden kann. Wird die Katze sehr voluminös, muss das Kisterl an das Tier angepasst werden. Viele Katzen mögen übrigens lieber offene Varianten, weil sie dann immer den Überblick behalten. Parfümierte und staubende Katzenstreu ist nicht geeignet.
Der Wohnraum: Katzen brauchen verschiedene Ebenen, von denen aus sie Ausschau halten können – möglichst einen Kletterbaum. Das sollte man vor allem dann bedenken, wenn man nicht möchte, dass die Haustiere auf Tisch, Abwasch oder Kühlschrank springen.
Katze im Bett: "Es spricht nichts dagegen, Katzen sind sehr saubere Tiere", so Hubmer. In den meisten Haushalten dürfen Katzen im Bett der Menschen schlafen. Manchmal sind die Vierbeiner nachts aber unruhig. Tipp: Vor dem Zubettgehen ausgiebig spielen und die Abendmahlzeit spät anbieten, damit die Katze dann müde ist. Die Haustiere sind auch sehr konsequent. Einmal Bett heißt dann immer Bett. Deshalb vorher gut überlegen.
Kastrationspflicht: In Österreich müssen alle Katzen kastriert werden. "Sie haben sonst einen starken Sexualtrieb und wollen gerne Kinder haben", so die Expertin. Sind sie nicht kastriert, macht sie das unglücklich. Sie werden auch oft unrein, markieren oder machen ihren Mitbewohnern das Leben mit lautem Schreien schwer.
Sauber halten: Katzen sind sehr reinlich. Man muss sie weder baden noch auf andere Art reinigen. Wenn sie sich nicht mehr putzen, kann dahinter eine Krankheit stecken. Der Tierarzt hilft weiter.
Gesellschaft: Katzen sind zwar keine so ausgeprägten Rudeltiere wie Hunde, doch wer wenig Zeit zum Spielen hat, sollte sich eine zweite Katze nehmen. Es gibt aber auch ausgeprägte Einzelgänger, die sich mit einer zweiten Katze nicht vertragen.
Spielen: Katzen sind intelligente Tiere und lieben es, zu spielen. Sie lassen sich – entgegen anders lautender Meinungen – auch erziehen. Dafür braucht es aber viel Konsequenz und Geduld.
Auch Tierheime vermitteln junge Katzen, mehr Infos unter www.tierschutzportal.ooe.gv.at
Ein Leben ohne Katze ist leer und sinnlos.
Und: In Hundescheiße bin ich schon oft getreten. In Katzenscheiße noch nie. Alle Hunde weg!
Noch ein Tipp.
Niemand braucht eine Katze. Alle Tipps vorher sind dann überflüssig.