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Er ist seit 60 Jahren als Nikolaus unterwegs

Von Michael Schäfl, 06. Dezember 2019, 08:48 Uhr
Als Nikolaus besucht Hingerl auch seine eigene Verwandtschaft. Bild: GERALD Winterleitner

BAD HALL. Für Wolfgang Hingerl steht die Botschaft des heiligen Nikolaus im Mittelpunkt.

Langsam schlägt der Nikolaus sein großes goldenes Buch, in dem er alle Verfehlungen der Kinder notiert, auf und beginnt daraus vorzulesen. Die anfängliche Begeisterung der Kleinsten weicht in Sekundenschnelle der Angst. "So stellte man sich damals den Nikolaus vor. Er versetzte die Kinder in Angst und Schrecken, wenn er aus dem Sündenregister vorlas. So ein Nikolaus wollte ich nie sein", sagt Wolfgang Hingerl.

Bereits zum 60. Mal streift sich der 80-Jährige heuer das von seiner Frau Ingeborg genähte Bischofsgewand über. Als Nikolaus wandelt der Theologe aus Bad Hall gerne abseits traditioneller Pfade.

"Kommt, wir spielen Nikolaus"

Für Wolfgang Hingerl ist der Auftritt des Nikolaus ein Fest der Freude und Nächstenliebe. Seit 1960 besucht er als Bischof von Myra verkleidet jedes Jahr Familien, Schüler und auch seine eigene Verwandtschaft.

Dass er dabei enttarnt werden könnte, macht dem Theologen gar nichts aus. "Die Leute sollen ruhig merken, dass unter dem Gewand und der Bischofsmütze nicht der echte Nikolaus von Myra, sondern nur ein Schauspieler steckt. Ich sage immer: "Kommt, wir spielen Nikolaus", sagt Hingerl. "Außerdem kommen die Kinder sowieso irgendwann drauf, dass ihnen etwas vorgegaukelt wurde. Und dann glauben sie den Erwachsenen erst recht gar nichts mehr." Dass der Nikolaus dadurch seinen Zauber verlieren könnte, das glaubt der 80-Jährige nicht. Beim Nikolausfest gehe es ohnehin in erster Linie um die Vermittlung von Werten und weniger um die Person des Nikolaus selbst.

"Man sagt sich viel zu selten, was man aneinander mag. Schlechte Eigenschaften findet man meist viel schneller und leichter als die guten. Dem möchte ich als Nikolaus gegensteuern", sagt Wolfgang Hingerl.

Darum bekommen die Menschen bei seinen Besuchen stets ein Stück Schokolade geschenkt. Doch nicht für sich selbst. Sie sollen das Stück einer anderen Person schenken und ihr dabei etwas Schönes sagen. "Dann schmeckt die Schokolade gleich doppelt so süß. Außerdem ist nichts heilsamer und schöner als ehrliche Komplimente", sagt der Langzeit-Nikolaus. Die Adventzeit nutzt der Theologe, um zur Ruhe zu kommen und Zeit mit seinen Lieben zu verbringen: "Das ganze Leben ist eine Ankunft, ein Advent. Man soll die Weihnachtszeit nützen, um anzukommen. Wenn auch nur in sich selbst."

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Autor
Michael Schäfl
Redakteur Politik
Michael Schäfl

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