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FP-Mann hätte VdB-Wähler "am liebsten erwürgt"

Von Hannes Fehringer   31.Jänner 2017

Jenes eines verbalen Grobians. Sonntagabend war Andreas F., der wie seine Frau Christine in Aschach für die FP im Gemeinderat sitzt, schwer an der Löscharbeit, gehässige Einträge aus seinem Facebook-Profil zu entfernen. Zu spät: Zu diesem Zeitpunkt hatte der Blogger und Gewerkschafter der Grünen, Manfred Walter, bereits alle Web-Protokolle gesichert: "Andreas F. soll erst gar nicht versuchen, sich auf Hacker auszureden."

"Dass er die Einträge gelöscht hat, ist ein Zeichen der Reue", sagte gestern FP-Landesparteisekretär Erwin Schreiner. Andreas F. war demnach über den Sieg von Alexander van der Bellen bei der Bundespräsidenten-Stichwahl derart in Rage geraten, dass er auf Facebook kundtat, dass er "die grünen Idioten am liebsten erwürgt" hätte. Vor der Stichwahl war auf seinem Forum noch von Stricken die Rede, mit denen sich die "Grünen und Linken" ins "Pendel schmeißen" sollten.

Dann beschimpfte Andreas F. Van der Bellen als einen "verlausten Bettler". Den Kabarettisten Michael Niavarani verunglimpfte er als "untalentiertes A...loch", das die "persische Schnauze aufreißt". Eine Focus-Online-Redakteurin beleidigte der Aschacher sexistisch auf das Übelste: "Diese dumme Nuss", denke er, würde sich "förmlich nach einer Vergewaltigung sehnen". Nicht nur dem Aufdecker Manfred Walter, auch Aschachs Bürgermeister Hubert Kern (VP) reichten diese Postings, sodass er den FP-Gemeinderat und dessen Ehefrau, die Aussagen "gelikt" hatte, bei der Staatsanwaltschaft wegen Verdachtes auf Verhetzung anzeigte. Von Reumütigkeit, von der der FP-Landesparteisekretär sprach, war bei Christine F. nichts zu hören. Sie bestritt alle Anschuldigungen und kündigte gegenüber den OÖNachrichten "eine Gegenklage" an.

Beide bleiben Gemeinderäte. Andreas F. wird, nachdem seine FP-Mitgliedschaft bis zur gerichtlichen Klärung ruhend gestellt ist, "wilder" Mandatar. Nach den dokumentierten Hasspostings folgte in der FP Oberösterreich nicht sofort der Rausschmiss. "Wir leben in einem Rechtsstaat. Ausgeschlossen wird er erst, wenn er gerichtlich verurteilt wurde", sagte Schreiner. Die FP werde aber auch disziplinäre Maßnahmen parteiintern prüfen.

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