Runde Sache: Ein Student erfindet den Knödel neu
WELS. Uros Rakic will den Klassiker als modernes Dessert etablieren.
Wie wäre es mit einem Spekulatius-Apfel-Knödel? Oder vielleicht Himbeer-Pistazie? Solche ungewöhnlichen Kreationen bietet Uros Rakic jetzt mit seinem Start-up "Knödlerei" an. "Ich habe gemerkt, dass junge Leute klassische Mehlspeisen nicht mehr so gern mögen. Dann ist mir die Idee gekommen, traditionelle Knödel mit beliebten Desserts und Süßigkeiten zu kombinieren", sagt der 26-jährige Student am FH-Campus Wels.
Seinen Einstieg ins Unternehmer-Dasein stellt der Welser auf eine solide theoretische Basis: Er macht gerade den Master in "Innovation and Product Management". Für seine Masterarbeit untersucht er, wie der Ansatz des "Lean Start-up" in der Gastronomie angewendet werden kann.
Das Lean-Start-up-Modell bedeutet: Mit minimalem Ressourcenaufwand starten, das Produkt immer wieder bei den Konsumenten testen und bei der Weiterentwicklung auf die Wünsche der Konsumenten eingehen. "Eigentlich ist das ein Ansatz, den man vor allem aus dem Technologie-Bereich kennt. Ich schaue jetzt, wie sich das bei einem Lebensmittel umsetzen lässt", sagt Rakic.
Betreut im neuen "Innowerk"
Unterstützt wird der 26-Jährige vom Innowerk. Diese neue Einrichtung der FH Oberösterreich bietet einerseits Arbeitsplatz in einem Co-working-Space, andererseits können die Gründer sich dort von Experten bei rechtlichen und strategischen Fragen oder beim Lukrieren von Förderungen beraten lassen. "Unser Ziel ist es, Ideen aufzugreifen, deren Markttauglichkeit zu prüfen und die Jungunternehmer*innen bis zum Markteintritt zu begleiten und zu unterstützen", sagt Gerold Weisz, Leiter des Innowerks.
Im Innowerk werden mehrere Start-ups betreut. "Ein Team forscht an einer Innovation, die Kleinkinder vor dem Ertrinken retten soll. Dann gibt es noch ein Projekt, das sich mit Sensortechnik beschäftigt", sagt Weisz. Gerade für technikorientierte Start-ups ist der neue Maker Space am FH-Campus Wels wichtig, der die nötige technologische Infrastruktur für die Entwicklungsarbeit bietet.
Uros Rakic hat auf jeden Fall schon die ersten wichtigen Schritte hinter sich: In dieser Woche hat er "Die Knödlerei" angemeldet, in zwei Wochen steht schon der erste große Catering-Auftrag für eine große Messe in Wien an. Für den Anfang arbeitet Rakic aus einer Mietküche, die er tageweise nutzen kann. "Das ist eben Teil des Lean-Start-up-Gedankens. Ich schaue jetzt mal, wohin ich mich entwickeln kann. Ob ich besonders aufwendige Knödel mache oder eher in die Bioschiene gehe, mache ich dann von der Kundenrückmeldung abhängig", sagt der 26-Jährige.