Rabiater Schwarzfahrer würgte Kontrolleur in Welser Bus

02.April 2019

Es war bereits der zweite Vorfall, der sich binnen weniger Tage in einem Welser Bus ereignet hat: Ein Schwarzfahrer soll am Montagnachmittag einen Fahrscheinkontrolleur gewürgt haben. Das Opfer, ein 29-jähriger Linzer, wurde leicht verletzt. Der Fahrgast sei aggressiv geworden, als er ihn kontrollieren wollte und habe ihn schließlich attackiert, sagte der Kontrolleur zur Polizei. Als Verdächtiger wurde ein 27-jähriger Welser ausgeforscht.

Erst am Montag hatte ein Streit in einem Welser Schulbus Aufregung ausgelöst. Wie berichtet soll sich ein Chauffeur geweigert haben, einen dunkelhäutigen Schüler (14) mitzunehmen, der keinen Fahrausweis hatte. Die Mutter des Buben sprach von Rassismus. Die Linie Wels wies die Vorwürfe zurück. Grund sei das Verhalten des 14-Jährigen gewesen, der sich in den vergangenen Wochen mehrmals daneben benommen habe.

„Situation hat sich verbessert“

Doch wie häufig sind Aggression oder gar Gewalt in den öffentlichen Verkehrmitteln im Land? In Wels seien solche Geschehnisse sehr selten, sagt Wolfgang Stöttinger, Geschäftsführer der Linie Wels: „Einen Vorfall wie die Attacke des Schwarzfahrers hatten wir zuletzt vor drei oder vier Jahren.“

Auch in den Bussen und Straßenbahnen der Linz AG komme es so gut wie nie zu Aggressionen gegenüber Mitarbeitern, sagte Sprecherin Susanne Gillhofer. Sogar Pöbeleien gegenüber Kontrolleuren würden sich im Rahmen halten: „Da sind wir wirklich in einer glücklichen Lage.“

In Steyr habe es früher mehr Probleme gegeben, sagt Kurt Buchner, Betriebsleiter der Stadtbetriebe Steyr: „Seit die Busse videoüberwacht und die meisten mit Sicherheitskabinen für die Fahrer ausgestattet sind, ist die Zahl der Vorfälle gesunken.“ Ab und zu gebe es Probleme mit Jugendlichen und Betrunkenen, die Fahrer seien aber in Deeskalationsmaßnahmen geschult.

In den Griff bekommen hat der Verkehrsverbund die – vorwiegend von betrunkenen Jugendlichen – verursachten Schwierigkeiten auf der Linie 536, einem „Discobus“ im Bezirk Vöcklabruck. Von Dezember 2018 bis Mitte Februar 2019 fuhr Sicherheitspersonal in den Bussen mit, derzeit gebe es keine Probleme mehr, sagte der Verkehrsverbund. (win/müf/wal)

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