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Erotikmodel strippte auf Maturaball der HTL Wels vor tausenden Schülern

08.November 2018

Nach dem erfolgreichen Maturaball der HTL in Wels am vergangenen Samstag kehrt Ernüchterung und vielerorts Empörung ein. Denn der Auftritt des deutschen Erotiksternchens Micaela Schäfer, das sich hart an der Grenze zum Porno in einschlägigen Gazetten und auf entsprechenden Internetportalen durchs D-Promi-Leben modelt, hatte es in sich. Sie zog, wie man oberhalb des Weißwurstäquators sagt – vor versammelter Jugend blank und zeigte sich wie Gott und ein paar Chirurgen sie geschaffen haben. Nur ein winziges, textiles Dreieck bedeckte ihre Scham.

"Ich habe leider auch erst im Nachhinein erfahren, dass sie sich barbusig präsentiert hat", sagte Bertram Geigl, Direktor der HTL Wels. "Ich habe damit keine Freude. Das habe ich auch dem Ballkomitee gesagt."

Schäfer will dritte Brust

Dass sich Schäfer, die als Pop-D-Jane durch die Discos tingelt, auszieht, ist alles andere als ein Geheimnis. Dieses Faible, ja Geschäftsmodell der Deutschen, findet sich schon auf ihrem Wikipedia-Eintrag. Neuerdings kokettiert die 34-Jährige medienwirksam mit der Absicht, sich eine dritte Brust mittels plastischer Chirurgie verpassen zu lassen. Zuvor hatte sie sich die Brüste extrem vergrößern und ihre Brustwarzen auf Herzform umoperieren lassen.

Direktor Geigl spielt den Ball der Verantwortung ans Ballkomitee zurück, das der Veranstalter gewesen sei, "nicht die Schule". Der Auftritt Schäfers sei nicht in der Halle, wo der klassische Ball bis kurz nach der Mitternachtseinlage stattfand, passiert, sondern spätnachts in der benachbarten Messehalle, der so genannten Discohalle. Dennoch haben hunderte, wenn nicht tausende Besucher den Auftritt Schäfers gesehen, wurden doch mehr als 5000 Schülerinnen, Schüler und Eltern beim größten Maturaball Österreichs gezählt. Das Motto des Balls lautete übrigens – frei nach "Frauenversteher" Trump: "Make Maturaball great again".

Direktor Geigl werde jedenfalls über den Vorfall den Landesschulrat informieren, kündigte er den OÖN an. "Wir wollen als höhere technische Lehranstalt das Frauenbild nicht auf Sexualität reduzieren: Frauen sind die zukünftigen Techniker", betonte er. Dabei ist der Auftritt Schäfers für die laut Eigendefinition "coole Schule" kontraproduktiv.

Die Ballorganisation oblag heuer den Schülern selbst. Den vorigen Ball hatte eine Eventagentur auf die Beine gestellt, doch das entpuppte sich als teures Vergnügen. Verantwortlich war heuer ein Ballkomitee unter dem Chemie-HTL-Schüler Benjamin Bansal und seinem Mitschüler Andreas Zauner. Als Ehrengäste durften sie übrigens den Welser FP-Vizebürgermeister Gerhard Kroiß, FP-Landesrat Günther Steinkellner und Nationalrat Klaus Lindinger von der ÖVP begrüßen. Ob auch sie die späte "Schäferstunde" miterlebt haben, ist unwahrscheinlich. Hauptorganisator Bansal war gestern nicht erreichbar.

Direktor Geigl vermutet, die Verpflichtung des Erotikmodels sei einer Art "Panik-Attacke des Ballkomitees" geschuldet. "Ich werde das Ballkomitee strikt anweisen, dass so etwas nicht mehr vorkommen darf", sagte der HTL-Direktor.

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