29-Jähriger in Regauer Bar getötet: Zwei Verdächtige in U-Haft

Von hes   09.Februar 2019

„Wir arbeiten unter Hochdruck an der Aufklärung dieses Falles“, sagt Christian Hubmer, Sprecher der Staatsanwaltschaft Wels, nach dem Vorfall in der Nacht auf Samstag in Regau (Bezirk Vöcklbruck). Doch das ist nicht einfach: „Es gibt widersprüchliche Darstellungen und wechselseitige Vorhalte.“ Um diese zu klären, brauche es weitere Einvernahmen und Ermittlungen. Einer der neun verhafteten Männer, die alle Migrationshintergrund haben, konnte noch nicht vernommen werden, weil er schwer verletzt im Salzkammergut-Klinikum Vöcklabruck liegt. Zwei der Verdächtigen befinden sich in Untersuchungshaft.

Herauskristallisiert habe sich mittlerweile aber, dass „mehrere Messer“ im Spiel gewesen sein dürften, so Hubmer. Vier der Verdächtigen seien in Justizanstalten eingeliefert worden, fünf seien in Polizeigewahrsam, einer davon im Krankenhaus. Unklar ist auch, wie viele Personen an der Massenschlägerei beteiligt waren: „Jedenfalls die neun Festgenommenen“, sagt der Staatsanwalt. Der getötete 29-jährige Mazedonier soll Anfang der Woche obduziert werden. Er dürfte „augenscheinlich an einer Stichverletzung“ gestorben sein.

In der Nacht auf Samstag kurz vor Mitternacht waren zwei Gruppen von Männern in der Regauer Bar aneinandergeraten sein. Laut Lokalbesitzer handelte es sich um eine Familienfehde. Die Kontrahenten, jeweils etwa fünf Leute, seien zuvor getrennt an Tischen gesessen: „Plötzlich ist es zu einer Schlägerei gekommen. Kurz danach ist einer auf dem Boden gelegen“, sagt der Lokalbesitzer. „Wir haben alles versucht, um die Situation zu beschwichtigen und den Mann zu retten.“

Bild des Schreckens

Den Einsatzkräften, die zu dem Großeinsatz eilten, bot sich ein Bild des Schreckens: "Überall lagen Glasscherben und zerbrochene Flaschen herum", schildert Gerald Schuster, Rettungskommandant im Bezirk Vöcklabruck. Der schwer verletzte 29-Jährige sei in stabiler Seitenlage auf dem Boden gelegen, sagt der Rettungkommandant. Sein Zustand habe sich zusehends verschlechtert, bis nach einem Atem-Kreislaufstillstand reanimiert werden musste. Der Mazedonier verstarb noch im Schockraum der Salzkammergut-Klinik in Vöcklabruck. Im Lokal in Regau wurde noch ein weiterer Mann mit schweren Schnittverletzungen behandelt. Ein dritter Mann, der bei der Schlägerei eine Stichverletzung im Bauch erlitt, war offenbar trotz der schweren Verletzung nach Attnang-Puchheim gefahren. Dort verständigten Verwandte die Rettung. Laut Schuster steht seine Verletzung im direkten Zusammenhang mit der Schlägerei. Vier weitere Personen wurden ambulant im Krankenhauses Vöcklabruck behandelt.