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Ein Stück Luftfahrtgeschichte geht zu Ende

Von Eike-Clemens Kullmann, 12. Dezember 2020, 14:41 Uhr
Ein Stück Luftfahrtgeschichte geht zu Ende
In Jubiläumslackierung noch einmal unterwegs: Saab-105-OE-Jets des Heeres Bild: Bundesheer/Tokunaga

HÖRSCHING. 156.517 Flugstunden in 50 Jahren: Das ist die Bilanz der Bundesheer-Jet-Trainer Saab 105 OE. Mit einem offiziellen "Flyout" ging gestern eine Ära zu Ende.

"Glück ab, gut Land." Mit einem letzten Fliegergruß wurde am Freitagvormittag die Saab 105 OE offiziell in den Ruhestand verabschiedet. Corona- und dem Wetter geschuldet mit wenigen Ehrengästen und auch ohne Flugvorführung der zum 50er-Jubiläum unter anderem goldverzierten "Tiger"-Jets des Bundesheeres.

Der Kommandant der Luftraumüberwachung, Brigadier Gerfried Promberger, gab den Gästen – viele waren zudem via Livestream dabei – einen Einblick in die wechselvolle Geschichte der Jets. Bereits 1967 hatte Österreich die Beschaffung von 20 Stück dieser schwedischen Unterschall-Jets beschlossen, später wurde um weitere 20 Stück aufgestockt.

Nach Einführungskursen in Hörsching und Schweden landeten die ersten drei Maschinen am 2. Juli 1970 am Fliegerhorst Vogler in Hörsching. Zuerst wurden die 1. und 3. Staffel in Hörsching stationiert, die restlichen Maschinen in Graz-Thalerhof.

Ein Stück Luftfahrtgeschichte geht zu Ende
V. l.: Brigadier Gerfried Promberger, Landtagspräsident Wolfgang Stanek, Verteidigungsministerin Klaudia Tanner, Generalstabschef General Robert Brieger Bild: HBF/Daniel Trippolt

Schon 1971 musste das Heer den Totalverlust einer Maschine beklagen. Insgesamt kamen bis 2003 zwölf Piloten und zwei Techniker bei Abstürzen ums Leben.

Trans-All "abgefangen"

Wie wertvoll die Saab auch für die Luftraumüberwachung war – eigentlich nicht erste Priorität des Schulungs-Jets –, zeigte sich schon 1973, als eine türkische Transall bei Innsbruck "abgefangen" und zur Landung gezwungen werden konnte. Pilotiert wurde die Saab übrigens vom späteren Fliegerregimentskommandanten in Hörsching, Teja Reichhuber.

Erfolgreiche Einsätze absolvierten die "Austrian Tigers" unter anderem beim Transport für die erste Nierentransplantation nach Rom (1975) sowie den militärischen Kunstflug-Weltmeisterschaften. 1974 und 1979 ging der Titel nach Österreich. Nicht zu vergessen: Insgesamt 167 Militärpiloten absolvierten ihre erste Jet-Ausbildung auf der Saab 105 OE.

Die Bedeutung der Luftraumüberwachung betonte der Kommandant der Streitkräfte, Generalleutnant Franz Reißner. Oft als Lärmbelästigung empfunden, handle es sich aber um den "Sound of Freedom". "Ich wünsche mir mehr Stolz, mehr Anerkennung und die faktische Bereitschaft, die erforderlichen Ressourcen zur Verfügung zu stellen."

Saab 105 OE: Die „Austrian Tigers“

  • 40 Saab 105 OE wurden vom Bundesheer 1970 in Schweden angekauft. Derzeit sind noch 12 davon einsatzfähig.
  • 156.517 Flugstunden und 254.000 Einsätze wurden in den vergangenen 50 Jahren erbracht. Alle noch bis zum Jahresende in der Luftraumüberwachung eingesetzten Maschinen sind am Fliegerhorst Vogler in Hörsching stationiert. 13 Saab-Piloten werden zu Hubschrauberpiloten in Hörsching umgeschult (AB 212).
  • 12 Piloten und zwei Techniker kamen bei Abstürzen mit einer Saab 105 OE ums Leben.
  • 2 Mal gelang es Piloten der „105er“ bei der sogenannten „Militär-Kunstflug-Weltmeisterschaft“ in Großbritannien den Titel zu erringen. International anerkannt war auch die sogenannte „Karo As“ Tiger-Staffel.
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Autor
Eike-Clemens Kullmann
Redakteur Außenpolitik, Weltspiegel
Eike-Clemens Kullmann

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6  Kommentare
6  Kommentare
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Fenstergucker (2.386 Kommentare)
am 13.12.2020 20:34

Ich finde diese Verabschiedungsfeier für alte Flugzeuge etwas überzogen.
Das ÖBH hat momentan viele andere Probleme.

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Orlando2312 (22.305 Kommentare)
am 13.12.2020 22:00

Es ist eine kleine Feier nicht üblich, wenn sich jemand in die wohlverdiente Pension verabschiedet??? 😍

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Orlando2312 (22.305 Kommentare)
am 13.12.2020 16:55

Anders als die €-Bestechungs-Fighter waren diese Fluggeräte ihr Geld wirklich wert.

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (26.198 Kommentare)
am 12.12.2020 23:07

Und jetzt fliegen alles die T€urofighter...

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Rapid09 (2.609 Kommentare)
am 12.12.2020 15:15

Wieviel hat den die spezielle Neulackierung gekostet and war sie wirklich notwending wenn die Flieger jetzt eh eingemottet werden? Man haette das Geld auch als Bonus and Piloten und Techniker verteilen koennen oder auch ganz einfach einsparen, da es ja Steuergeld ist. Aber da gab es wahrscheinlich im Budget noch einen Ueberschuss der auf Biegen und Brechen ausgegeben werden musste, weil das Geld sonst naechstes Jahr wegfaellt. Idiotische Beamtenbuchhaltung!

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Gratistester (292 Kommentare)
am 13.12.2020 21:58

Naja, lassen wir mal die Kirche im Dorf... den Lack sollten wir uns noch leisten können und Überstunden werden’s nicht geleistet haben dafür... gut wenn’s Leute gibt wie Sie, die außer diesen krankhaften Neidkomplex sonst keine Sorgen haben...

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