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Ein Regentanz für das Klima

Von Gabriel Egger   16.März 2019

Ob es Freudentränen sind? Es ist Punkt 11 Uhr, als der Himmel über Linz zu weinen beginnt. Als wäre der Regen mit seinen dicken kalten Tropfen bestellt worden. Für jene Menschen, die sich mit flotten Sprüchen auf bunten Schildern am Hauptplatz versammelt haben. "Dieser Planet wird heißer, als der junge Leonardo Di Caprio" ist auf einem dieser Schilder aus Pappe zu lesen, das die junge Iris Mühringer in die Linzer Luft hält. Sie ist mit der HLW Rohrbach in die Landeshauptstadt gekommen.

Es sind mehr als erwartet , die ihren Unmut über die Klimapolitik in Kreativität umgewandelt haben. Viel mehr. Und sie singen, schreien, tanzen in den Pfützen, sind voll Zuversicht. Mehr als 3000 Jugendliche, hauptsächlich Schüler und Schülerinnen, wollen heute kämpfen, nicht schwänzen. Für den Klimaschutz und eine sichere Zukunft.

Ein Regentanz für das Klima
3.000 kamen nach Linz, 20.000 Menschen demonstrierten österreichweit.

Ein Papier an Forderungen

"Eh gut, aber muss das während der Schulzeit sein?", fragt ein älterer Herr, während der Demonstrationszug lautstark über die Nibelungenbrücke marschiert. "Würden wir sonst überhaupt Aufmerksamkeit bekommen?" stellt die Schärdinger Organisatorin Ida Berschl die Gegenfrage. Während sich der Klimastreik auf der einen Seite der Brücke Richtung Landhaus bewegt, streikt auf der anderen Seite der Verkehr.

"Der Beweis, dass es sich lohnt auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen", sagt einer der Teilnehmer schelmisch. Aber es sind nicht nur Schüler, die "heute Geschichte schreiben", wie es Bjarne Kirchmair, Schulsprecher des Peuerbach-Gymnasiums, später formulieren wird.

Ein Regentanz für das Klima
Ida Berschl überreicht Landeshauptmann Stelzer das Forderungspapier.

Auch viele Lehrer sind unter jenen, die kurz vor 13 Uhr beim Landhaus auf Landeshauptmann Thomas Stelzer (VP) warten, um ihm ein Forderungspapier zu überreichen. Und als dieser auf sich warten lässt, wird es vor dem Landhaus laut: "Stelzer, Stelzer, Stelzer!" rufen die Teilnehmer. Um 13.35 Uhr erscheint der Landeshauptmann und erntet dafür Applaus. Ein kurzer Händedruck, Lob und ein Gespräch mit der Organisatorin: "Es sind viele kleine Schritte, die wir setzen. Uns ist das Klima nicht egal", verspricht Stelzer der jungen Berschl, das Forderungspapier "genau durchzulesen". Noch ein Versprechen gibt es an diesem regnerischen Tag, diesmal von den Organisatoren: "Das war erst der Anfang."

 

„Mehr als die Hälfte aller Klassen unserer Schule sind gekommen. Das ist das richtige Zeichen.“
Niko Gabis, 17, HAK Auhof Linz

„Wir haben im Unterricht darüber diskutiert und sind gemeinsam mit unserem Chemielehrer hier.“
Saskia Trathnigg, 17, BORG Linz

„Die meisten, die hier sind, nehmen dieses Thema sehr ernst und haben sich schon lange damit beschäftigt.“
Jakob Kropf, 17, BORG Linz

„Es wird Zeit, dass wir endlich an unserer Zukunft arbeiten.“
Elisabeth Wurzinger (16) und Sophie Grillnberger (15), HTL1 Linz

„Wir haben eine Entschuldigung bringen müssen, um an der Demo teilnehmen zu dürfen.“
Johannes Herndler, 14, Stiftergym

„Unsere Deutschlehrerin hat uns unterstützt. Es wurde sogar ein Test verschoben.“
Azra Ismaili, 20, HAK Auhof Linz

 

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16. April 2024