Ein Oberösterreicher aus Aluminium und das Tetris-Spielen für Feuerwehren
OBERÖSTERREICH. Am Computer wird ein Feuerwehrfahrzeug virtuell "eingeräumt", ganz wie beim Spiele-Klassiker Tetris – daraus entwickelte sich sogar ein neuer Trend in sozialen Medien.
Aluminium statt Stahlblech, Kleber statt Schrauben – diese Idee, einst auf einem Notizzettel geboren, revolutionierte nicht nur den Fahrzeugbau, sondern das Feuerwehrwesen gleich mit. Seit 25 Jahren gibt es den Rosenbauer "AT". Beinahe jede Feuerwehr im Land hat einen. AT steht heute für Advanced Technology. Der erste, der überhaupt ausgeliefert wurde, steht nach wie vor im Mühlviertel bei der Feuerwehr Bad Mühllacken als Rüstlöschfahrzeug im Einsatz. Tausende Fahrzeuge später kommt auch der jüngste AT – einer der dritten Generation – wieder ins Mühlviertel, nämlich nach Helfenberg, ebenfalls als Rüstlöschfahrzeug.
Leichtbauweise wurde geboren
Mit dem AT begründeten die oberösterreichischen Ingenieure die Ära des Leichtaufbaus bei Feuerwehrfahrzeugen. Erstmals konnte die gesamte Aufbaukubatur für die Beladung genutzt werden, weil die bei Gerippeaufbauten erforderlichen Zwischenwände eliminiert wurden. Aufgrund des geringeren Gewichtes – AT stand ursprünglich für Aluminium-Technologie – konnten höhere Nutzlasten erzielt werden, was den Einbau großer Wasser- und Schaumtanks, komplexer Pumpenanlagen und umfangreicher Halterungssysteme erlaubte. Die Aufbauten wurden nun geklebt und verschraubt, das machte sie deutlich steifer und weniger verwindungsanfällig und wirkte sich auch auf das Fahrverhalten positiv aus. Außerdem setzte der Aluminium-Leichtbau dem Thema Korrosion ein Ende.
Der größte Vorteil für die Feuerwehren im Land war und ist aber zweifellos das zusätzliche Platzangebot und die Flexibilität. Denn wenn ein Fahrzeug 25, 30 oder mehr Jahre im Einsatz steht, ändern sich nun einmal die Anforderungen.
Die Tetris-Spieler
Geräte fallen weg, neue kommen dazu. War in den ersten Tagen des AT ein Lüftungsgerät noch Zukunftsmusik, muss dieses heute in fast jedem Fahrzeug verstaut werden. "Da muss der Gerätewart halt wieder ein wenig Tetris spielen", heißt es deshalb oft bei Feuerwehren, die ein neues Gerät in ihrem Feuerwehrfahrzeug verstauen wollen. Tatsächlich funktioniert die Beladung eines modernen Löschfahrzeuges genau so. Schon am Computer wird daran gearbeitet, die gewünschte Beladung so im Fahrzeug zu verstauen, dass möglichst wenig "toter" Raum übrig bleibt.
Momentan kursiert gar eine "Tetris-Challenge" in den sozialen Medien. Einsatzkräfte räumen ihr Fahrzeug aus, legen alle Gerätschaften auf dem Boden auf und posten das Foto. Ein Punkt, warum die Planung so wichtig ist, ist die Tatsache, dass es faktisch keine zwei Feuerwehrautos gibt, die völlig identisch beladen sind. Je nach Ausstattung der Feuerwehr, je nach Standort und je nachdem, welchen taktischen Zweck das Fahrzeug erfüllt, wird ein Feuerwehrauto genau auf die Bedürfnisse der Wehren ausgerichtet.
AT in dritter Generation
Den AT gibt es übrigens schon in seiner dritten Generation. Mit jeder Auflage hielten Neuerungen Einzug. Einen Schritt brachte zum Beispiel das Jahr 2002: Der CAN-Bus wurde in das AT-Programm aufgenommen. Damit änderte sich die Art und Weise, wie die Technik bedient wird, grundlegend. Über die vierte Generation hält man sich noch bedeckt. Doch im nächsten Jahr findet in Deutschland die Fachmesse "Interschutz" statt – und wer weiß, was sich die Ingenieure diesmal einfallen lassen.
Es sollte nicht unerwähnt bleiben, dass die stabilen Aluwände in Leichtbauweise dank Wabentechnik auch direkt aus OÖ stammen, konkret aus Hörsching.
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