Ein Jahr Rauchverbot und noch "viel Luft nach oben"
WIEN. Am Sonntag ist Österreichs Gastronomie seit einem Jahr rauchfrei – ein Erfolg für die Gesundheit, ein Misserfolg für Trafikanten.
Mehr als ein Vierteljahrhundert lang ist in Österreich um eine rauchfreie Gastronomie gerungen worden. Der Weg zum endgültigen Rauchverbot war steinig und führte über Ausnahmeregelungen und räumliche Abtrennungen. Bereits vor fünf Jahren schien das Rauchverbot endgültig beschlossen, bevor es die schwarz-blaue Regierung kurz vor dem Inkrafttreten im Mai 2018 wieder kippte.
Am Sonntag vor einem Jahr, es war der 1. November 2019, wurde es dann doch noch Wirklichkeit. Zum Jahrestag rechnet die Gesellschaft für Pneumologie (ÖGP) zwar mit starken positiven Auswirkungen auf die Gesundheit der Bevölkerung, im Kampf gegen Lungenkrankheiten gebe es aber weiterhin "viel Luft nach oben". Um das Risiko zu senken, an Lungenkrebs zu erkranken, "ist ein sofortiger Rauchstopp unabdingbar", sagt Maximilian Hochmair, Leiter des Arbeitskreises Pneumologische Onkologie der ÖGP. Mehr Prävention, Aufklärung und Früherkennung sei notwendig, denn immerhin rauchen laut Statistik-Austria-Befragung immer noch mehr als eineinhalb Millionen Menschen (21 Prozent) in Österreich.
Bernd Lamprecht, ÖGP-Generalsekretär und Vorstand der Klinik für Lungenheilkunde am Linzer Kepler-Klinikum, sieht in dem Rauchverbot auch eine Vorbildfunktion. "Wenn Ausgehen und gemütliches Beisammensein in einem Lokal automatisch mit Zigarettenrauch assoziiert sind, hat das für Jugendliche eine fatale Vorbildwirkung", sagt er. Er sei sicher, dass das Rauchverbot dem Gesundheitssystem viel Geld ersparen werde. Wissenschaftlich gesicherte Ergebnisse und harte Zahlen zu den Auswirkungen des Verbots werde es aber erst in den kommenden Jahren geben. Einen kurz vor dem Jahrestag bekannt gewordenen erstmaligen Rückgang der Raucherquote bei Frauen seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1972 (4,3 Prozentpunkte im Vergleich zum Jahr 2014) wollen Fachärzte nicht überbewerten. Denn von einer Trendwende könne man zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sprechen.
Ihre Meinung interessiert uns. Stimmen Sie ab!
Einbußen für Trafikanten
Die Wiener Ärztekammer zeigte sich "nach wie vor erfreut", dass "endlich ein Rauchverbot zustande gekommen ist". Diese hatte gemeinsam mit der Österreichischen Krebshilfe das "Don’t smoke"-Volksbegehren organisiert und im Jahr 2018 knapp 882.000 Unterschriften gesammelt. Für die Gastronomie und die Trafikanten blieb das Rauchverbot jedoch nicht ohne Folgen. Zwischen 1. November 2019 und 31. Jänner 2020 wurden in den heimischen Trafiken insgesamt 5,65 Millionen Schachteln Zigaretten weniger gekauft. In der Gastronomie dämpfte das Rauchverbot vor allem in Beisln und Clubs das Geschäft. In Summe sei es für die Betriebe ein Schaden gewesen, doch seit März hätten die Gastronomen wegen der Corona-Pandemie ganz andere Sorgen, sagt Mario Pulker, Gastronomie-Obmann in der Wirtschaftskammer (WKÖ).
dank der argumentation des passivrauchens wurde erreicht, daß raucher in der zwischenzeit geächtet werden . ist aber eh egal, in der zwischenzeit ist jeder mensch,dank der corona-hysterie. eine bedrohung für den anderen, und deshalb wird von über 80% der österreicher akzeptiert, daß sie eine gesichtswindel tragen.
Das einzige, was mir bei deinem Kommentar einfällt: man sollte das Denken den Pferden überlassen, die haben einen größeren Kopf!
Ich fände es ehrlich gesagt wünschenswert dass es auch auf Gastgärten ausgeweitet wird. Ein Lokal ist ja keine Raucherkneipe. Und beim Essen muss es wirklich nicht sein.
Es kämen ja auch nur wenige auf die Idee beim Essen laut zu telefonieren oder anderweitig die anderen Gäste zu belästigen.
Manchmal ist eben Rücksicht angebracht.
Ja so ist es, Raucher sind nun mal Dumm.
Rauchen Sie?
Bei uns in der Arbeit raucht ca. 2/3 der Belegschaft.
Ich denke ein wichtiger Grund ist, dass "eine Rauchen" nach wie vor als legitime Begründung gilt täglich zehn oder mehr zusätzliche Pausen zu machen.
Versteht mich nicht falsch. Regelmäßige Pausen sind nachweislich gut und auch förderlich für die Arbeitsleistung insgesamt.
Aber wäre es da nicht sinnvoller diese ohne Zigarette zu erlauben?
Es würde mich echt mal interessieren was mein Chef sagen würde wenn ich mich jede Stunde für 10 Minuten an die frische Luft stellen würde.
Vermutlich würde ich bald gefragt werden was das soll und ob das mein Ernst ist.
Mit Zigarette wäre es kein Thema.
Fällt irgend jemand ein Stein aus der Krone, wenn er/sie vor dem Gasthaus/Restaurant rauchen muss???? 🙃
Lange hats gedauert, bis sich die Vernunft endlich durchgesetzt hat.
Die Gastgarten sind trotzdem noch immer eine einzige Raucherinsel.
Nix mit Toleranz gegenüber den anderen Gästen ... 🤨
Dann sei doch so lieb und setz dich rein damitst dich nicht ärgern musst Burli.
Dank dir ganz herzlich!
Bussi!
Das ist die Logik eines Rauchers.
Weil ich keine Rücksicht nehmen möchte muss jemand anders weg gehen.
Das ist ungefähr so schlau wie wenn ich sage ich fahre überall 100km/h. Sollen die ihre Ortschaft doch wo anders hin bauen.
Die Gastronomie hat im Moment sicher ihre helle Freude an diesem Artikel
Genau der passende Zeitpunkt!
Regierung wird schon dafür sorgen, dass in der nächsten zeit zu Hause geraucht wird bis zum umfallen.
Nach wie vor wird in vielen kleinen Beisln zugesperrt und dann geraucht .....
Geh? Wo denn? Ha?
in vielen kleinen Beisln also... na dann fang mal an, dass du 5 Beisln aufzählst wennst schon sooo gut informiert bist...
ja, das ist wohl kein geheimnis - das ist dann eben geschlossen. es ist auch kein geheimnis, dass wirte nach sperrstunde und schliessung heiter weiterfeiern lassen - nur muss man da schon sagen, dass sich diese und gäste, die da dabei sind, den vorwurf asozialen verhaltens gefallen lassen müssen! und da habe ich auch kein mitleid, wenn die rechtlich gedeckt irgendwie bestraft werden!
... und auch ein Misserfolg für das Sozialleben! - Nichtraucher vereinsamen am Stammtisch, weil mehr als die Hälfte der Runde immer sich draußen einen Abfrieren muß. Von den möglichen Folgen eines Schnupfens einmal abgesehen: Wem bringt das was? - Ich akzeptiere Rauchverbote in Restaurants, in Bars oder Dorfwirtshäusern sollte man aber dem Betreiber seine unternehmerische Freiheit nicht durch derart unsinnige Gesetze einschränken!
Zumindest sollte gleiches Recht für alle gelten: Wenn im Sommer im Gastgarten die Plätze belegt sind und ein Raucher dazu kommt, muß eben dann ein Nichtraucher nach drinnen übersiedeln. Wäre doch ein gerechter Ausgleich für das Rauchen draußen in der schlechten Jahreszeit. Wobei Erkältung aussetzt! - Wow! - Soeben ist mir klar geworden, wie tolerant wir Raucher eigentlich sind
Abgase zu schnüffeln muss wirklich sehr toll sein ... und völlig ohne Nebenwirkungen?
dass rauchen ungesund ist, und das nicht nur für den raucher selber, sollte nun aber doch wirklich jedem klar sein! und ich finde es auch äusserserst unfair, dass diese diskussion immer wieder mit "argumenten" geführt werden will, welche in eine anfeindung zwischen raucher und nichtraucher mündet!
ich finde derartige gesetze alles andere als unsinnig.
Es sollten auch im Gastgarten eine entsprechende Anzahl der Tische (min 50 %) rauchfrei sein! Sonst haben Familien mit Kindern wieder den Rauch im Gesicht
Ich hatte im Bekanntenkreis Menschen, welche nie geraucht hatten und trotzdem an Lungenkrebs gestorben sind, sehr jung! Ebenso kannte ich Menschen, welche Antialkoholika waren und an Leberkrebs und Pankreas-CA verstorben sind. Mehrere Freundinnen erkrankten an Krebs, obwohl sie immer gesund gelebt haben, nie übergewichtig waren und immer Sport betrieben haben. Es gibt keine Garantie, dass ein gesunder Lebensstil auch immerwährende Gesundheit bedeutet! Nikotin ist ein Genussmittel. Übergewicht ist mindestens genauso schädlich, wie ein Zuviel an Nikotin!
*gähn*
Ich bin erschüttert, dass Sie trotz Ihrer traurigen Erfahrung mit jungen Bekannten, die an Lungenkrebs gestorben sind, das Rauchen verteidigen. Wenn diese nie geraucht haben, ist die Wahrscheinlichkeit extrem hoch, dass Passivrauch (in der Arbeit oder in Lokalen) schuld an deren Tod war.
Ja, und es gibt auch Menschen die auf einem Zebratreifen angefahren wurden während andere die Straße einfach so überquerten und nichts passiert ist. Also alle Zebrastreifen abschaffen?!
Einzelfälle sind statistisch irrelevant.
Es ist unumstritten dass Rauchen die Wahrscheinlichkeit an Lungenkrebs zu erkranken drastisch erhöht.
Das bedeutet aber weder dass alle Raucher Lungenkrebs bekommen noch dass alle Nichtraucher davon verschont bleiben.
Stell dir vor: ein Bekannter von mir ist bei einem Flugzeugabsturz gestorben obwohl er selbst nie Pilot war. Unglaublich was!
Gut so.