Ein Abend im Zeichen des Zusammenhalts
LINZ. Das Lentos Kunstmuseum war am Mittwoch geprägt von Ehrenamt, Respekt und Sprache für gelungene Integration
Was braucht ein Bundesland wie Oberösterreich, damit Integration funktionieren kann? Ehrenamtliche, die sich engagieren. Sprache und Bildung als Schlüsselqualifikation. Und schließlich Respekt und Wertevermittlung. Genau in diesen drei Kategorien wurde am Mittwochabend im Linzer Kulturmuseum Lentos der diesjährige Integrationspreis des Landes Oberösterreich verliehen.
Insgesamt 80 Projekte wurden eingereicht, die von einer hochkarätigen Jury bewertet wurden. Obwohl jedes einzelne Projekt Gewinnerpotenzial hat, konnten letztendlich nur drei Gewinnergruppen die begehrte Trophäe mit nach Hause nehmen. So etwa das ZIMT – das Zentrum für Interkulturalität, Miteinander und Teilhabe – in Braunau, das den ersten Platz in der Kategorie "Respekt und Werte" belegte. Es ist ein Ort, an dem Menschen zusammenkommen, um Geflüchteten in Braunau Sprachkurse und einen Einstieg in die Arbeitswelt zu ermöglichen.
Wie wichtig der Bereich Berufsleben ist, bewiesen auch die Projekte in der Kategorie "Sprache und Arbeit". Die Volkshilfe mit dem Projekt "migrants care" konnte hier den ersten Preis mit nach Hause nehmen. "Die Migranten stehen oft vor dem Problem, dass sie wegen fehlender Sprachkenntnisse und Berufsfeldwissen nicht zu einer Ausbildung im Bereich der Betreuung und Pflege zugelassen werden", sagt Projektleiterin Stefanie Rödhamer. Doch genau dieser Bereich werde in Zukunft aufgrund des immer größer werdenden Personalbedarfs wichtiger werden.
Große Freude herrschte auch beim Verein "Mondseeland hilft", der für das große Engagement in der Kategorie "Ehrenamt" mit dem ersten Platz belohnt wurde. Ihr Ziel: Geflüchteten ab dem ersten Moment Deutsch beizubringen.
"Sprache und Sport sind Türöffner", sagte Keynote-Speakerin und Österreichs Erfolgsschwimmerin Mirna Jukic-Berger in einer bewegenden Rede über ihre eigene Fluchtgeschichte. Integration hat die gebürtige Kroatin ihr ganzes Leben lang begleitet: "Ich wusste lange nicht, ob das jemals ein Ende haben wird." Vor allem der Sport habe zu ihrer persönlichen Entwicklung beigetragen.
Oberösterreich könne stolz auf all jene Projekte sein, mit denen Integration erfolgreich verlaufen könne, betonte Wolfgang Hattmannsdorfer (VP), Integrationslandesrat und Gastgeber des Abends. "Die Situation im Nahen Osten zeigt, wie wichtig vor allem der Respekt gegenüber den Werten des anderen ist. Und es ist ein Abend, an dem Vertreter sämtlicher Parteien zusammenkommen. Trotz aller Unterschiede und verschiedener politischer Meinungen ist es ein Abend des Zusammenhalts."
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