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Mauthausen: Bereits 1983 fand am Appellplatz der KZ-Gedenkstätte eine Angelobung statt

Von nachrichten.at/staro   15.Jänner 2020

Doch keine Angelobung von Rekruten wird es am 30. April in der KZ-Gedenkstätte in Mauthausen geben. Die Idee, an diesem Standort mit seinem schweren Erbe eine Angelobung von Soldaten durchzuführen, stammte noch vom früheren Verteidigungsminister Mario Kunasek (FP).

Hinter der Idee von Kunasek stand auch das Mauthausen Komitee Österreich (MKÖ). Der Vorsitzende Willi Mernyi, der auch Leitender Sekretär des ÖGB ist, sagt: „Die Gedenkstätte ist an sich ein guter Ort, um für die Republik einzutreten.“ Das MKÖ habe die Angelobung aber an zwei Bedingungen geknüpft: Der FP-Minister solle sich dort nicht in Szene setzen, und die jungen Rekruten sollten im Anschluss an die Angelobung eine Führung durch die Gedenkstätte bekommen.

Angelobung im Jahr 1983

„Schon 1983 gab es eine Angelobung in Mauthausen, und auch bei den Befreiungsfeiern sind stets Bundesheer-Vertreter in Uniform anwesend“, betont Mernyi. Das werde von den KZ-Opferverbänden auch ausdrücklich begrüßt. Auch die Angelobung von 550 Soldaten, die am 25. Oktober 1983 auf dem Areal des ehemaligen Konzentrationslagers stattfand, wurde zuvor heftig debattiert. Damals hatte die Lagergemeinschaft Mauthausen, die von ehemaligen Häftlingen des KZ gegründet worden war, den Wunsch geäußert, eine Angelobungsfeier von Grundwehrdienern in der Gedenkstätte abzuhalten. Durchgeführt wurde die Veranstaltung schließlich von FP-Verteidigungsminister Friedhelm Frischenschlager und Bundespräsident Rudolf Kirchschläger.

Nun hat das Verteidigungsressort unter der Leitung der neuen Ministerin Klaudia Tanner (VP) die geplante Veranstaltung abgesagt, bestätigte Oberst Michael Bauer vom Verteidigungsministerium den OÖN. Der Grund: Der wissenschaftliche Beirat des Mauthausen Memorials, das beim Innenministerium angesiedelt ist, habe sich diese Woche gegen die Angelobungsfeier in Mauthausen ausgesprochen. Ein militärisches Gelöbnis sei nicht der richtige Weg für eine vertiefende Auseinandersetzung mit den NS-Verbrechen, hieß es. Die KZ-Gedenkstätte sei ein „Friedhof“ und für militärische Feiern daher ungeeignet, hieß es. „Wir nehmen die Ansicht des wissenschaftlichen Beirates natürlich zur Kenntnis“, sagte Bauer.

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29. März 2024