Die "Tragkraftspritze" pumpt als technisches Herz in jeder Feuerwehr
OBERÖSTERREICH. Eine Feuerlöschpumpe gehörte schon Ende des 19. Jahrhunderts zu den ersten technischen Ausrüstungsgegenständen bei den damals noch jungen Feuerwehren.
Die Tragkraftspritze ist zweifellos eines der wichtigsten Geräte im Feuerwehrdienst. Denn sie ist es, die seit jeher Wasser zum Brandherd drückt. Kein Wunder, dass eine Pumpe in den Anfangsjahren der meisten oberösterreichischen Feuerwehren im ausgehenden 19. Jahrhundert zu den ersten Anschaffungen gehörte. Freilich wurden diese noch mit Muskelkraft betrieben. Dabei ist das Prinzip der Saug-Druckpumpe gar nicht so jung. Ktesibios von Alexandrien (250 v. Chr.) wird meist als der Erfinder der Feuerspritze bezeichnet: Er konstruierte erstmals ein zweizylindriges Pumpwerk. Dieses taugte vermutlich mehr zum Heben von Wasser als für Feuerlöschzwecke. Sein Schüler Hero von Alexandrien baute etwa 50 Jahre später Windkessel und Wenderohr an ein derartiges Pumpwerk. Erst dadurch war es möglich, einen stoßfreien, geschlossenen Wasserstrahl zu erzeugen. Dieser ließ sich durch ein Strahlrohr auf den Brandherd zuschleudern. Im Grunde funktioniert das Konzept immer noch, auch wenn natürlich viele Entwicklungsschritte dazwischen liegen.
Motorisierung der Feuerwehr
Nach Handspritzen und Hydrophoren war freilich die Erfindung von tragbaren Motorspritzen ein wahrer Segen für die Feuerwehren. Apropos Segen: Diesen erbitten heute noch Feuerwehren für neue Tragkraftspritzen. Ein Zeichen dafür, welch zentrale Rolle die Pumpe in der Brandbekämpfung einnimmt. Schon 1908 begann beispielsweise der oberösterreichische Pionier in Sachen Feuerwehr-Ausstattung, die Firma Rosenbauer, mit der Herstellung einer mit Benzinmotor betriebenen Pumpe. Das erste Feuerwehrfahrzeug wurde im Jahr 1918 gebaut. Die erste Tragkraftspritze mit Breuer-10-PS-Motor, Leichtmetallkreiselpumpe und Kapselschieberansaugpumpe sollte 1923 folgen.
Die legendäre VW75
Schon 1958 hielt dann die erste Pumpenlegende Einzug in den heimischen Zeughäusern: die VW75. Mit dieser Tragkraftspritze wuchsen Generationen von Feuerwehrmännern auf. Mehr als 50 Jahre waren diese in Betrieb oder sind es immer noch. Dort, wo sie außer Dienst gestellt wurden, hängen sie meist dekorativ auf Wandhaltern in den Fahrzeughallen. Alljährlich gibt es mancherorts sogar VW75-Wettbewerbe, bei denen mit den altgedienten Geräten gearbeitet wird. Die große Herausforderung dabei ist das Starten des VW-Motors mit der Handkurbel.
Das Zeitalter der FOX
Abgelöst wurde die Legende unter den Tragkraftspritzen schließlich 1987 von der neuen Generation, die bis heute unter dem Namen FOX bekannt ist. Gewicht, Leistung und Tragekomfort sind seit jeher die Parameter, nach denen eine Spritze gemessen wird. Rosenbauer präsentierte auf der "Retter 2016", der österreichischen Leitmesse für Sicherheit und Einsatzorganisationen in Wels, die bereits vierte Generation der Tragkraftspritze FOX. Seit der Markteinführung im 87er-Jahr wurde diese weltweit 20.000-mal verkauft.
Oberösterreich statt Bayern
Nachdem über Jahrzehnte BMW-Motoren als Nachfolger der VW-Maschinen in den Tragkraftspritzen verbaut wurden, ist die FOX seit Einführung der leichteren S-Version wieder ganz und gar eine Oberösterreicherin. Denn sowohl in der 2015 eingeführten Leichtversion als auch in der jüngsten Ausführung FOX 4 schlägt ein Herz des Gunskirchner Herstellers BRP Rotax. Dazu wurde ein ursprünglich für Skidoo und Motorschlitten konzipierter Motor adaptiert, um die hohen Ansprüche zu erreichen, die Feuerwehren an eine Tragkraftspritze stellen. Obwohl die Motoren nun auch mit Wasser gekühlt werden, konnte das Gewicht der FOX 4 im Vergleich zur FOX III sogar verringert werden, womit sie die leichteste aller FOX-Tragkraftspritzen ist.
Woll.... wissma des a wiedermal.
Gibts auch an besonderen Anlass für diesen "Artikel" oder ist es doch nur eine Auftragsarbeit für Rosenbauer ??
Und ich finde es super dass Feuerwehrrelevante Themen auch immer wieder vorkommen. Schade um die Zeiten als es in den diversen Tageszeitungen noch eigene Feuerwehrseiten (zum Beispiel aus der Feder eines H.G: Müller) gab.