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Die Schattenseiten des Supersommers

Von René Laglstorfer, 30. August 2018, 00:04 Uhr
Die Schattenseiten des Supersommers
Viele Badegäste sind im heurigen Sommer voll auf ihre Kosten gekommen. Aber es gibt auch Leidtragende der extremen Hitze und Dürre, darunter Landwirte, die Schifffahrt und Angler. Bild: Ralf Hochhauser

LINZ. Eine Bilanz: Der Tourismus jubelt, die Natur kämpft – so fehlen allein dem Attersee 15 Milliarden Liter Wasser.

Der extrem heiße und trockene Sommer hat Spuren in Oberösterreichs Seen hinterlassen. Der Attersee hat derzeit einen um 33 Zentimeter niedrigeren Pegel als im langjährigen Mittel. Damit fehlen dem größten See Oberösterreichs laut Hydrografischem Dienst des Landes 15 Milliarden Liter Wasser. Das ist fast fünf Mal mehr, als dem etwa um die Hälfte kleineren Wörthersee in Kärnten aktuell abgehen.

Davon ist auch der Schiffsverkehr betroffen. Stefan Gebesroither von der Attersee-Schifffahrt kann schon seit einiger Zeit keine Rollstuhl-Fahrer mehr mit an Bord nehmen, "weil das Gefälle bei den Einstiegsrampen durch den niedrigen Pegel derzeit einfach zu steil ist – das können wir nicht riskieren." Auch bauliche Maßnahmen wurden bereits getroffen: Bei allen acht fixen Landungsstegen hat die Attersee-Schifffahrt diesen Sommer wegen des niedrigen Wasserstands zwei Stufen dazugebaut. "Wir sind laufend damit beschäftigt, den Fahrbetrieb aufrechtzuerhalten. Dramatisch wird es, wenn der See noch zehn oder 20 Zentimeter fällt", sagt Gebesroither. Dann gebe es Betriebseinschränkungen, und nicht mehr alle Stege könnten angefahren werden.

Wichtigste See-Zuflüsse versiegt

Auch die Fischer leiden unter dem niedrigen Wasserstand. "Unsere Kundschaft muss weiter auf den See hinausfahren, weil er so stark zurückgegangen ist", sagt Ulrike Nagl vom Angelsport-Geschäft in Seewalchen am Attersee. Saiblinge würden wegen der hohen Wassertemperaturen zehn Meter tiefer als üblich schwimmen. Bereits im Juli hat Nagl, die auch 30 Boote vermietet, auf den niedrigen Pegel reagiert und bei den Anlegestellen ein Podest einbauen lassen. "Unsere Gäste konnten nicht mehr bequem einsteigen, da mussten wir reagieren."

Ähnlich stark wie der Attersee ist der Wolfgangsee betroffen. Er weist einen um 31 Zentimeter niedrigeren Pegel als im langjährigen Schnitt auf. Damit fehlen dem drittgrößten See Oberösterreichs vier Milliarden Liter Wasser. "Die beiden größten und wichtigsten Wasserlieferanten des Wolfgangsees, der Zinkenbach mit einem Rieseneinzugsgebiet und der Dittlbach, sind völlig ausgetrocknet", sagt Josef Weikinger, Bürgermeister von Strobl am Wolfgangsee. Seiner Einschätzung nach hätte die Schifffahrt in diesem extrem trockenen Sommer bereits ein Problem, ihren Betrieb fortzuführen, würde der See nicht alle fünf Jahre ausgebaggert. "Natürlich wäre es uns lieber, wenn der Wasserstand im See höher wäre. Aber ein noch größeres Problem ist, dass die Landwirte schon jetzt das für den Winter vorgesehene Heu an das Vieh verfüttern, weil wegen der Dürre zu wenig wächst. Da geht es ums Überleben.

Besorgter Blick in Zukunft

Trotz der Hitze sieht Reinhard Enzenebner vom Hydrografischen Dienst des Landes Oberösterreich "keine Riesenkatastrophe. Das kommt immer wieder vor, aber es hat auch schon einmal weniger Wasser gegeben". Der Atter- und Wolfgangsee hätten beide im Jänner 1985 mit 91 bzw. 47 Zentimeter ihre jeweils niedrigsten Pegelstände erreicht. "Denn im Winter wird bei den Seeklausen Wasser abgelassen, damit das Schmelzwasser Platz hat."

Dennoch blickt Enzenebner mit Besorgnis in die Zukunft. "Wenn man Klimaprognosen verfolgt, muss man sich darauf einstellen, dass Seen künftig häufiger weniger Wasser führen werden."

Oberösterreichs Seen

25 Milliarden Liter Wasser fehlen laut Hydrografischem Dienst derzeit den fünf größten Seen Oberösterreichs (Atter-, Traun-, Mond-, Wolfgang- und Hallstättersee).

33 Zentimeter unter dem langjährigen August-Pegel liegt aktuell der Attersee (46 Quadratkilometer groß). Damit fehlen dem größten See Oberösterreichs derzeit 15 Milliarden Liter Wasser. Anders die Lage beim zweitgrößten See Oberösterreichs, dem Traunsee: Ihn trennen nur sechs Zentimeter vom langfristigen Durchschnitt. Umgerechnet auf seine Fläche von 24 Quadratkilometern sind das 1,5 Milliarden Liter Wasser.

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37  Kommentare
37  Kommentare
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helterskelter (1.759 Kommentare)
am 30.08.2018 18:52

Die Bausünden, die dem Attersee angetan wurden sind zigfach hõher als das fehlende Wasser. Ein See der ohnehin nur für die Reichen zu existieren scheint, kann genausogut austrocknen.
Normalbürger sind ohnehin nicht erwünscht, sonst hätte man den See nicht aufs schlimmste zugebaut und für die Allgemeinheit beinahe gesperrt inkl. Sichtschutz, damit der Pöbel ja nichts vom See sieht.

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muehlviertlerbua (954 Kommentare)
am 31.08.2018 07:53

Also ich als zum Pöbel Zählender genieße jeden Sommer die wunderbaren, öffentlich zugängigen und bis auf die Parkgebühren kostenlosen Strandbäder des Landes Oberösterreich, ob in Litzlberg, in Attersee, in Nussdorf, in Unterach.....
Einfach mal wieder hinfahren und nicht hier Blödsinn verzapfen!!!

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gnaglos (6 Kommentare)
am 30.08.2018 13:08

Der Wolfgangsee ist genau um 67 cm unter Normalpegelstand.
Da gibts nichts zu Beschönigen.

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Milka (2.615 Kommentare)
am 30.08.2018 11:56

Dramatisch, weil die Kundschaft der Atterseeschiffahrt nicht mehr bequem einsteigen kann, oder die Sportfischer weiter raus fahren müssen zum Fischen, echt jetzt???
Das ist also das größte Problem am Klimawandel! Na dann haben wir ja noch Glück gehabt traurig

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Gugelbua (31.906 Kommentare)
am 30.08.2018 11:17

so ists nun mal bei einer Klimaveränderung deren Auswirkungen von Computern doch schon berechnet werden kann
unsere Nachkommen werden sich mal bedanken wie in unserem Börsennotierten Zeitalter verabsäumt wurde vorzusorgen grinsen

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despina15 (10.072 Kommentare)
am 30.08.2018 11:59

so ist es!!!
Vernunft leider nicht in Sicht!

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0x00 (2.048 Kommentare)
am 30.08.2018 10:07

bei solchen Mengen noch die Einheit Liter zu verwenden macht mich traurig. Wozu gibts m³ (Kubikmeter)?

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pepone (60.622 Kommentare)
am 30.08.2018 11:05

0x00

MILLIARDEN Liter klingt doch viel emotionaler für die Klicks im Forum .

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0x00 (2.048 Kommentare)
am 30.08.2018 11:27

wie wärs mit Gigaliter Gl?

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reibungslos (14.460 Kommentare)
am 11.09.2018 12:16

Es sind sogar 530 Milliarden Unzen! Das stelle man sich einmal vor.

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KlausBrandhuber (2.066 Kommentare)
am 30.08.2018 10:06

Fehlende Recherche oder einfach Unwissen?
Der Attersee hat eine Fläche von 46,2 qkm. Gestern, beim Schönauer in Schörfling gemessen, fehlten zum "Normalwasserstand" fast 60 cm. Wenn "nur" ein halber Meter fehlt, sind das 23 Mio. Kubikmeter (oder 23 Mrd. Liter).
Es fehlen also mindestens 50% mehr als in der Schlagzeile angegeben.

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Libertine (5.407 Kommentare)
am 30.08.2018 10:15

Danke für die genaueren Angaben, über einen halben Meter ist schon heftig.

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frausein (134 Kommentare)
am 30.08.2018 14:37

man muß da das sommermittel als berechnung hernehmen und nicht das jahresmittel !!

und jetzt dürfen wir uns alle wieder furchtbar fürchten. nein so ein böser sommer.

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KlausBrandhuber (2.066 Kommentare)
am 30.08.2018 17:01

Das Sommermittel welcher Jahre?
Zwischen Anfang der 70-er Jahre bis zur Jahrtausendwende war dieses Sommermittel meist höher (!!!) als das Jahresmittel. Kann mich noch gut erinnern, wie unser Steg in Weyregg (mehrmals) geschwommen ist.

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Libertine (5.407 Kommentare)
am 30.08.2018 10:02

Es ist natürlich viel plakativer wenn man schreibt 15.000.000.000 Liter fehlen, als wenn man mit ca. 0,33m argumentiert, um die der Wasserspiegel gesunken ist. Was ich aber auch nicht gut finde. Mich würde viel mehr freuen wenn der "Däumling" (Fels am Dachstein) wieder mitten im Gletscher stünde, wie in meiner Jugendzeit.

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blada (627 Kommentare)
am 30.08.2018 09:22

Guter Artikel!

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was (581 Kommentare)
am 30.08.2018 09:13

Also ich kann mich noch leidvoll an die Hochwässer 2002 und 2013 erinnern. Da hatten wir ein paar Milliarden Liter zu viel!

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jack_candy (7.829 Kommentare)
am 30.08.2018 11:45

Hoch wässer wird's in Zukunft noch geben.
Wahrscheinlich sogar häufiger als jetzt, wenn es irgendwo wieder einen lokal begrenzten, aber extremen Starkregen gibt, der womöglich zu Erdrutschen führt.

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bibsi43 (278 Kommentare)
am 30.08.2018 08:24

hätte es nur geregnet hätte sich der Tourismus wieder aufgeregt und gejammert. einer jammert immer. nächstes jahr schaut es vielleicht anders aus.

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LiBerta1 (3.293 Kommentare)
am 30.08.2018 09:44

Der Tourismus jammer eh nicht, der jubelt doch.
Probleme haben die Bauern.

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Hartlh (31 Kommentare)
am 30.08.2018 08:05

Aus gegebenen Anlass.....
"save Water, drink Champagne!" zwinkern

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Reinschheisst (614 Kommentare)
am 30.08.2018 07:50

Erschreckend für mich, wenn es um die Natur geht, wollen viele keine Einbußen haben, mit Hinblick auf nächste Generationen, damit diese auch noch auf der Erde leben können.
Wenn es jedoch ums Geld geht, dann muss gespart werden, damit nächste Generationen auch noch leben können.
Für mich persönlich sind da dann die Präferenzen an der falschen Stelle angesiedelt.

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Ichsagwasichmag (204 Kommentare)
am 30.08.2018 09:06

Das Problem sind die Gierigen und die Dummen. Gierige, denen es aber egal sein kann, weil sie genug Geld haben es sich zu richten, und die Dummen, die von den Gierigen mit populistischen Parolen missbraucht werden, machen mehr als die Hälfte aus, wählen rechte Parteien, überstimmen also die anderen, die warnen und gerne nachhaltige Wirtschaft und eine Überlebensbasis für alle hätten.

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linz2050 (6.565 Kommentare)
am 30.08.2018 07:18

Ich war es nicht. Ich habe immer brav Bier getrunken! 🍺

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thomas277 (102 Kommentare)
am 30.08.2018 07:00

Braucht eh nur 2 Tage regnen dann saufens eh wieder alle ab wegen Hochwasser.
Übrigens ist das ganz normal gibt es immer wieder mal und gab es auch schon vor über Hundert Jahren.

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pepone (60.622 Kommentare)
am 30.08.2018 07:31

thomas277

ja richtig , aber damals gab es auch noch Gletscher die Wasser spendeten

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NichtBlind (1.886 Kommentare)
am 30.08.2018 08:16

Gletscher werden auch wieder kommen, wie vor Millionen Jahren auch.

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ersterkarli (4.670 Kommentare)
am 30.08.2018 08:18

Aber heuer spendeten die Gletscher noch viel!

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felixh (4.906 Kommentare)
am 30.08.2018 06:55

hat keiner reingepinkelt?

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blada (627 Kommentare)
am 30.08.2018 08:19

Doch, ich

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danielsteiner (483 Kommentare)
am 30.08.2018 06:12

hauptsache der strache zweifelt nach wie vor am klimawandel.

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metschertom (8.056 Kommentare)
am 30.08.2018 06:06

Fredi, du verstehst anscheinend die Banalität dieses Artikels nicht. Für dich ist wahrscheinlich auch wichtig ob der Nachbar seine Wiese morgen oder übermorgen mäht. Und wie war das mit dem Hirn?

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AlfredMerkur (727 Kommentare)
am 30.08.2018 06:53

Mir ist es wurscht was der Nachbar macht, aber du nennst mich einen Spießer? Nur wenn das Wasser irgendwann mal knapp wird, wird's hier ungemütlich. Und das nicht nur weil die Brauerei kein Bier mehr herstellen kann.

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metschertom (8.056 Kommentare)
am 30.08.2018 05:58

Man sollte ein Spendenkonto einrichten.....

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max1 (11.582 Kommentare)
am 30.08.2018 06:37

Für Frischwasser oder Brauchwassr?

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pepone (60.622 Kommentare)
am 30.08.2018 07:04

zwinkern zwinkern

hom de Touristen ois ausgsoffen bei dem wedda ? hahahahahaha

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sol3 (13.727 Kommentare)
am 30.08.2018 04:46

Überall fehlen die Milliarden.

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