Die Schattenseiten des Supersommers
LINZ. Eine Bilanz: Der Tourismus jubelt, die Natur kämpft – so fehlen allein dem Attersee 15 Milliarden Liter Wasser.
Der extrem heiße und trockene Sommer hat Spuren in Oberösterreichs Seen hinterlassen. Der Attersee hat derzeit einen um 33 Zentimeter niedrigeren Pegel als im langjährigen Mittel. Damit fehlen dem größten See Oberösterreichs laut Hydrografischem Dienst des Landes 15 Milliarden Liter Wasser. Das ist fast fünf Mal mehr, als dem etwa um die Hälfte kleineren Wörthersee in Kärnten aktuell abgehen.
Davon ist auch der Schiffsverkehr betroffen. Stefan Gebesroither von der Attersee-Schifffahrt kann schon seit einiger Zeit keine Rollstuhl-Fahrer mehr mit an Bord nehmen, "weil das Gefälle bei den Einstiegsrampen durch den niedrigen Pegel derzeit einfach zu steil ist – das können wir nicht riskieren." Auch bauliche Maßnahmen wurden bereits getroffen: Bei allen acht fixen Landungsstegen hat die Attersee-Schifffahrt diesen Sommer wegen des niedrigen Wasserstands zwei Stufen dazugebaut. "Wir sind laufend damit beschäftigt, den Fahrbetrieb aufrechtzuerhalten. Dramatisch wird es, wenn der See noch zehn oder 20 Zentimeter fällt", sagt Gebesroither. Dann gebe es Betriebseinschränkungen, und nicht mehr alle Stege könnten angefahren werden.
Wichtigste See-Zuflüsse versiegt
Auch die Fischer leiden unter dem niedrigen Wasserstand. "Unsere Kundschaft muss weiter auf den See hinausfahren, weil er so stark zurückgegangen ist", sagt Ulrike Nagl vom Angelsport-Geschäft in Seewalchen am Attersee. Saiblinge würden wegen der hohen Wassertemperaturen zehn Meter tiefer als üblich schwimmen. Bereits im Juli hat Nagl, die auch 30 Boote vermietet, auf den niedrigen Pegel reagiert und bei den Anlegestellen ein Podest einbauen lassen. "Unsere Gäste konnten nicht mehr bequem einsteigen, da mussten wir reagieren."
Ähnlich stark wie der Attersee ist der Wolfgangsee betroffen. Er weist einen um 31 Zentimeter niedrigeren Pegel als im langjährigen Schnitt auf. Damit fehlen dem drittgrößten See Oberösterreichs vier Milliarden Liter Wasser. "Die beiden größten und wichtigsten Wasserlieferanten des Wolfgangsees, der Zinkenbach mit einem Rieseneinzugsgebiet und der Dittlbach, sind völlig ausgetrocknet", sagt Josef Weikinger, Bürgermeister von Strobl am Wolfgangsee. Seiner Einschätzung nach hätte die Schifffahrt in diesem extrem trockenen Sommer bereits ein Problem, ihren Betrieb fortzuführen, würde der See nicht alle fünf Jahre ausgebaggert. "Natürlich wäre es uns lieber, wenn der Wasserstand im See höher wäre. Aber ein noch größeres Problem ist, dass die Landwirte schon jetzt das für den Winter vorgesehene Heu an das Vieh verfüttern, weil wegen der Dürre zu wenig wächst. Da geht es ums Überleben.
Besorgter Blick in Zukunft
Trotz der Hitze sieht Reinhard Enzenebner vom Hydrografischen Dienst des Landes Oberösterreich "keine Riesenkatastrophe. Das kommt immer wieder vor, aber es hat auch schon einmal weniger Wasser gegeben". Der Atter- und Wolfgangsee hätten beide im Jänner 1985 mit 91 bzw. 47 Zentimeter ihre jeweils niedrigsten Pegelstände erreicht. "Denn im Winter wird bei den Seeklausen Wasser abgelassen, damit das Schmelzwasser Platz hat."
Dennoch blickt Enzenebner mit Besorgnis in die Zukunft. "Wenn man Klimaprognosen verfolgt, muss man sich darauf einstellen, dass Seen künftig häufiger weniger Wasser führen werden."
Oberösterreichs Seen
25 Milliarden Liter Wasser fehlen laut Hydrografischem Dienst derzeit den fünf größten Seen Oberösterreichs (Atter-, Traun-, Mond-, Wolfgang- und Hallstättersee).
33 Zentimeter unter dem langjährigen August-Pegel liegt aktuell der Attersee (46 Quadratkilometer groß). Damit fehlen dem größten See Oberösterreichs derzeit 15 Milliarden Liter Wasser. Anders die Lage beim zweitgrößten See Oberösterreichs, dem Traunsee: Ihn trennen nur sechs Zentimeter vom langfristigen Durchschnitt. Umgerechnet auf seine Fläche von 24 Quadratkilometern sind das 1,5 Milliarden Liter Wasser.
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Die Bausünden, die dem Attersee angetan wurden sind zigfach hõher als das fehlende Wasser. Ein See der ohnehin nur für die Reichen zu existieren scheint, kann genausogut austrocknen.
Normalbürger sind ohnehin nicht erwünscht, sonst hätte man den See nicht aufs schlimmste zugebaut und für die Allgemeinheit beinahe gesperrt inkl. Sichtschutz, damit der Pöbel ja nichts vom See sieht.
Also ich als zum Pöbel Zählender genieße jeden Sommer die wunderbaren, öffentlich zugängigen und bis auf die Parkgebühren kostenlosen Strandbäder des Landes Oberösterreich, ob in Litzlberg, in Attersee, in Nussdorf, in Unterach.....
Einfach mal wieder hinfahren und nicht hier Blödsinn verzapfen!!!
Der Wolfgangsee ist genau um 67 cm unter Normalpegelstand.
Da gibts nichts zu Beschönigen.
Dramatisch, weil die Kundschaft der Atterseeschiffahrt nicht mehr bequem einsteigen kann, oder die Sportfischer weiter raus fahren müssen zum Fischen, echt jetzt???
Das ist also das größte Problem am Klimawandel! Na dann haben wir ja noch Glück gehabt
so ists nun mal bei einer Klimaveränderung deren Auswirkungen von Computern doch schon berechnet werden kann
unsere Nachkommen werden sich mal bedanken wie in unserem Börsennotierten Zeitalter verabsäumt wurde vorzusorgen
so ist es!!!
Vernunft leider nicht in Sicht!
bei solchen Mengen noch die Einheit Liter zu verwenden macht mich traurig. Wozu gibts m³ (Kubikmeter)?
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MILLIARDEN Liter klingt doch viel emotionaler für die Klicks im Forum .
wie wärs mit Gigaliter Gl?
Es sind sogar 530 Milliarden Unzen! Das stelle man sich einmal vor.
Fehlende Recherche oder einfach Unwissen?
Der Attersee hat eine Fläche von 46,2 qkm. Gestern, beim Schönauer in Schörfling gemessen, fehlten zum "Normalwasserstand" fast 60 cm. Wenn "nur" ein halber Meter fehlt, sind das 23 Mio. Kubikmeter (oder 23 Mrd. Liter).
Es fehlen also mindestens 50% mehr als in der Schlagzeile angegeben.
Danke für die genaueren Angaben, über einen halben Meter ist schon heftig.
man muß da das sommermittel als berechnung hernehmen und nicht das jahresmittel !!
und jetzt dürfen wir uns alle wieder furchtbar fürchten. nein so ein böser sommer.
Das Sommermittel welcher Jahre?
Zwischen Anfang der 70-er Jahre bis zur Jahrtausendwende war dieses Sommermittel meist höher (!!!) als das Jahresmittel. Kann mich noch gut erinnern, wie unser Steg in Weyregg (mehrmals) geschwommen ist.
Es ist natürlich viel plakativer wenn man schreibt 15.000.000.000 Liter fehlen, als wenn man mit ca. 0,33m argumentiert, um die der Wasserspiegel gesunken ist. Was ich aber auch nicht gut finde. Mich würde viel mehr freuen wenn der "Däumling" (Fels am Dachstein) wieder mitten im Gletscher stünde, wie in meiner Jugendzeit.
Guter Artikel!
Also ich kann mich noch leidvoll an die Hochwässer 2002 und 2013 erinnern. Da hatten wir ein paar Milliarden Liter zu viel!
Hoch wässer wird's in Zukunft noch geben.
Wahrscheinlich sogar häufiger als jetzt, wenn es irgendwo wieder einen lokal begrenzten, aber extremen Starkregen gibt, der womöglich zu Erdrutschen führt.
hätte es nur geregnet hätte sich der Tourismus wieder aufgeregt und gejammert. einer jammert immer. nächstes jahr schaut es vielleicht anders aus.
Der Tourismus jammer eh nicht, der jubelt doch.
Probleme haben die Bauern.
Aus gegebenen Anlass.....
"save Water, drink Champagne!"
Erschreckend für mich, wenn es um die Natur geht, wollen viele keine Einbußen haben, mit Hinblick auf nächste Generationen, damit diese auch noch auf der Erde leben können.
Wenn es jedoch ums Geld geht, dann muss gespart werden, damit nächste Generationen auch noch leben können.
Für mich persönlich sind da dann die Präferenzen an der falschen Stelle angesiedelt.
Das Problem sind die Gierigen und die Dummen. Gierige, denen es aber egal sein kann, weil sie genug Geld haben es sich zu richten, und die Dummen, die von den Gierigen mit populistischen Parolen missbraucht werden, machen mehr als die Hälfte aus, wählen rechte Parteien, überstimmen also die anderen, die warnen und gerne nachhaltige Wirtschaft und eine Überlebensbasis für alle hätten.
Ich war es nicht. Ich habe immer brav Bier getrunken! 🍺
Braucht eh nur 2 Tage regnen dann saufens eh wieder alle ab wegen Hochwasser.
Übrigens ist das ganz normal gibt es immer wieder mal und gab es auch schon vor über Hundert Jahren.
thomas277
ja richtig , aber damals gab es auch noch Gletscher die Wasser spendeten
Gletscher werden auch wieder kommen, wie vor Millionen Jahren auch.
Aber heuer spendeten die Gletscher noch viel!
hat keiner reingepinkelt?
Doch, ich
hauptsache der strache zweifelt nach wie vor am klimawandel.
Fredi, du verstehst anscheinend die Banalität dieses Artikels nicht. Für dich ist wahrscheinlich auch wichtig ob der Nachbar seine Wiese morgen oder übermorgen mäht. Und wie war das mit dem Hirn?
Mir ist es wurscht was der Nachbar macht, aber du nennst mich einen Spießer? Nur wenn das Wasser irgendwann mal knapp wird, wird's hier ungemütlich. Und das nicht nur weil die Brauerei kein Bier mehr herstellen kann.
Man sollte ein Spendenkonto einrichten.....
Für Frischwasser oder Brauchwassr?
hom de Touristen ois ausgsoffen bei dem wedda ? hahahahahaha
Überall fehlen die Milliarden.