Die Pracht der Schartener Kirschblüte
SCHARTEN. Tausende Besucher waren trotz der kühlen Temperaturen bei der heutigen Kirschblütenwanderung mit dabei. Alle waren sich einig: "Nächstes Jahr sicher wieder"
Sonntag, 9.45 Uhr: Die letzten Holzbänke werden zurechtgerückt, die Schankanlagen überprüft und die Hendlspieße im Brater gedreht. Und obwohl erst Punkt 10 Uhr offiziell Startschuss für die von den OÖNachrichten präsentierte Kirschblütenwanderung inmitten der hügeligen Landschaft mit ihren prachtvollen Obstbäumen ist, tummeln sich trotz der kühlen Temperaturen längst die ersten Wanderer am Lehnerhof. "Von den 300 vorbereiteten Portionen Brathendln haben wir schon jetzt sechs verkauft", sagt Brater Heinrich Fischer und holt Nachschub.
Große Ziele und kleine Wanderer
Wie auf Bestellung blinzelt die Sonne vorsichtig zwischen den Wolken hindurch und beschert optimale Wanderbedingungen, wie Willi Rosenberger meint: "Es ist wunderbar, nicht zu warm, nicht zu kalt. Und die Landschaft ist wunderbar", sagt der 65-Jährige, der mit drei Kollegen extra aus Passau zu der von den OÖN präsentierten Veranstaltung angereist ist.
Wesentlich kürzer war die Anreise von Petra Danspeckgruber (52) und ihrem Begleiter Hermann Krenn (56) aus Gampern. Dafür haben sie sich für den heutigen Tag ein großes Ziel gesteckt: "Wir wollen die große (elf Kilometer lange; Anm.) Runde gehen, überall einkehren und alles durchtesten." Egal, in welche Richtung und welche Strecken man ging – scharenweise kamen einem die Teilnehmer der Kirschblütenwanderung entgegen: Ob mit Rucksack und Trekkingstöcken, mit Kinderwagen oder dem Hund an der Leine.
Insgesamt zehn Stationen konnten angepeilt werden, darunter sechs Gaststätten ,die neben zahlreichen Schmankerln kurzweiliges Programm anboten. Begeistert davon zeigen sich Jung und Alt. "Wir haben schon die Alpakas gestreichelt und waren in der Hüpfburg", sagen der zehnjährige Felix Brandstetter und seine Schwester Marlene (12) aus Kirchberg-Thening erfreut, nachdem sie mit ihren Eltern am Firlingerhof angekommen waren.
Zehntausende Bäume in Blüte
"Ich bin jedes Jahr dabei, gehe dann aber immer ein paar andere Wege", sagt Martin Füreder. Heuer, merkt der Welser an, werde er sich die kleineren vornehmen. "Es ist alles sehr abwechslungsreich."
Und wirklich: Neben den kulinarischen Genüssen werden die Wanderer auch mit der Pracht von zehntausenden blühenden Obstbäumen erfreut: Entlang der Wege stehen überall Kirschbäume mitsamt ihren zart hellrosa-weißen Blüten. Rund 50.000 dieser Bäume wachsen hier in der Region Scharten, ist auf einem Info-Schild zu lesen. Und wer kurz innehält, wird mit einem Blick über die hügelige Landschaft belohnt.
Eine Belohnung der anderen Art erhalten Spaziergänger bei Tessa (12) und Ingo (10), die sich mit einem Stand am Wegesrand postiert haben. Die Geschwister boten neben Säften auch Schoko-Muffins an. "Die hab ich gemacht", sagte der Zehnjährige nicht ohne Stolz.
Wer weiß, vielleicht schnüren die beiden im nächsten Jahr dann selbst ihre Wanderschuhe und lassen sich von anderen verwöhnen. Für Harald Neumann aus Linz ist das bereits fix: "2020 bin ich sicher wieder dabei", sagt er.
"Die Wanderung ist für uns ein Fixpunkt. Die Gegend ist so schön hier. Wenn sich eine Region so toll präsentiert, gehört das honoriert.“
Sabine Reisinger, 45, Linz
"Nach 47 Jahren in Südafrika bin ich heuer wieder in meine Heimatstadt Wels zurückgekehrt. Die Wanderung hier habe ich daher sehr genossen.“
Helmut Filinger, 75, Wels
"Wir waren schon öfters dabei. Heuer werden wir die kleine Runde gehen, damit unser zehn Monate alter Sohn Anton an die frische Luft kommt.“
Albert Koblmüller, 47, Kleinzell
"Ich war schon mehr als zehn Mal dabei. Heuer werde ich mir die kleinen Wegstrecken vornehmen. Das Essen ist sehr abwechslungsreich.“
Martin Füreder, 32, Wels
"Ich bin mit Freunden hier, das Wetter ist optimal zum Wandern. Ich wäre für die kleine Runde, dafür können wir dann länger sitzen bleiben.“
Andrea Koller, 27, Eferding
"Ich bin mit meinem Hund Cora schon zum dritten Mal dabei. Mir gefällt die Wanderung, die Strecke ist toll, und auf den Höfen tut sich was.“
Dominik Grottenthaler, 19, Pichl/Wels
„ich bin mit meinem Hund schon das dritte Mal dabei, dem gefällts auch irrsinnig. Die Bilder in der Zeitung haben ihm gar nichts gegeben.“