Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

Die Lockdown-Müdigkeit

25.Jänner 2021

Sie wollten Narrenfreiheit genießen. Die Faschingsparty, die ein 24-Jähriger aus Schwanenstadt (Bezirk Vöcklabruck) am vergangenen Samstag im Gasthaus seines Vaters veranstaltete, sollte kein Aufsehen erregen. Darum lud der junge Mann seine 13 Gäste in den Keller des Betriebs zum fröhlichen Beisammensein.

Doch die Feier blieb nicht unbemerkt: Nach einer anonymen Anzeige bei der Polizei führten die Beamten eine Überprüfung des Gasthauses und dessen Besucher durch. Mit Mund-Nasen-Schutz maskiert war bei der Faschingsparty niemand der Beteiligten: Die Polizei löste die Feier auf und erstattete mehrere Anzeigen nach der Covid-19-Verordnung.

Fitnessstudio geöffnet

Es war nur einer von vielen Verstößen gegen die Corona-Maßnahmen, die am Wochenende in ganz Österreich angezeigt wurden.

In Tirol löste die Polizei am Samstag ebenfalls eine illegale Party auf – auch dort wurde ausgiebig Fasching gefeiert. In einem Bus in Igls bei Innsbruck, der mit einer Bar, einer Musikanlage und einem Stromgenerator ausgestattet war, machten 33 Gäste die Nacht zum Tag – bis die Polizei die Feier auflöste. Die Beteiligten hätten sich kooperativ verhalten, Anzeigen nach dem Epidemiegesetz werden dennoch folgen.

Zum zweiten Mal innerhalb einer Woche musste die Polizei in einer Veranstaltungshalle im 23. Wiener Bezirk Liesing einschreiten. War es vergangene Woche eine illegale Glücksspielrunde, feierten am Freitag 22 Gäste eine ausgiebige Party. Weil neben Alkohol auch Drogen die Stimmung heben sollten, wurden mehr als 45 Anzeigen erstattet.

Die Schließung seines Fitnessstudios wollte ein Betreiber in Klagenfurt nicht akzeptieren: Sieben Personen wurden dort beim Trainieren angetroffen, Abstände oder Maskenpflicht hatten sie laut Polizei nicht eingehalten. Es folgten 27 Anzeigen.

Besondere Aufregung hatte die Auflösung eines Eisstockturniers in Reichenau (Bezirk Feldkirchen) in Kärnten hervorgerufen. Denn unter den sechs teilnehmenden Personen befand sich ein Stockschütze, der eigentlich in Quarantäne hätte sein müssen. Der Mann hatte einen aufrechten Bescheid der Bezirkshauptmannschaft Feldkirchen. Doch auch alle weiteren Teilnehmer wurden von der Polizei angezeigt, obwohl das Eisstockschießen auch trotz der heute in Kraft getretenen Verschärfungen erlaubt bleibt.

Grenzfall Eisstockschießen

Allerdings nur unter erschwerten Bedingungen: Denn Outdoorsportstätten bleiben zwar weiterhin geöffnet, wenn pro Person mindestens zehn Quadratmeter Platz zur Verfügung stehen. Sport darf laut der neuen Verordnung aber prinzipiell nur alleine oder mit Personen aus dem gleichen Haushalt und einzelnen wichtigen Bezugspersonen betrieben werden. "Zwei oder drei Familien dürfen sich also nicht zum Eisstockschießen treffen", heißt es auf OÖN-Anfrage aus dem Gesundheitsministerium.

Auch Skifahren und Eislaufen bleiben unter Auflagen erlaubt. In Salzburg musste die Stadtpolitik aber gestern Mittag erste Einschränkungen setzen: Die Freiluftfläche im Volksgarten läuft nun im Schichtbetrieb, "um die Flächen wieder freizubekommen". Die Abstände seien nicht eingehalten worden. (geg)

copyright  2024
28. März 2024