Die größten Ärgernisse der Konsumenten im Lockdown
LINZ. Falsche Internet-Angebote, nicht gelieferte Ware als Aufreger – AK verbuchte um 29 Prozent mehr Beratungen als 2019.
Die Corona-Pandemie samt Lockdown und Homeoffice hat bei der Arbeiterkammer (AK) OÖ im Vorjahr einen wahren Boom an Anfragen und Beratungen ausgelöst: Insgesamt 107.000 Betroffene wandten sich an den AK-Konsumentenschutz. "Das war ein gewaltiger Anstieg von 29 Prozent im Vergleich zum Jahr 2019", sagte gestern AK-Präsident Johann Kalliauer.
Die meisten Probleme, mit denen die Experten konfrontiert waren, betrafen wie berichtet zum einen den Kampf um die Rückerstattung von Reise- und Flugkosten: "Dieses Thema war für die Konsumenten nervenaufreibend", sagte AK-Konsumentenschützerin Ulrike Weiß. Gemeinsam mit dem Fluggastrechteportal FairPlane startete die AK die Aktion TicketRefund. Bis Jahresende nutzten 1082 Personen samt 2772 Mitreisenden das Angebot. Davon haben 406 Konsumenten ihr Geld – 287.000 Euro – zurückbekommen. Der scharfe Sparkurs des deutschen Reisekonzerns TUI samt einer Welle von Mitarbeiter-Entlassungen habe derzeit noch keine Konsequenzen für die Kunden, sagte Weiß, wenngleich "wir aber Konsumenten derzeit auch nicht raten, Reisen zu buchen". Es sei aber zu hoffen, "dass sich der Markt entsprechend erholt, wenn wir wieder reisen können."
Zum anderen bereiteten in Zeiten von Ausgangsbeschränkungen auch dubiose Angebote im Internet den Konsumentenschützern viel Arbeit: Neben bestellten Waren, die nie ankamen, betrügerischen Fake-Shops sowie fadenscheinigen Angeboten fürs Filmstreaming waren auch überteuerte Notdienste etwa für Reparaturen im Haushalt Anlass zur Klage.
In vielen Fällen konnten die Konsumentenschützer den Betroffenen hilfreich zur Seite stehen, nicht aber in punkto Anlagenbetrug: "Wenn die Betrüger nicht ausfindig gemacht werden bzw. niemand zur Verantwortung gezogen werden kann, sind uns die Hände gebunden." In diesen Fällen sei das im Internet vermeintlich gut angelegte Geld "leider verloren". Weiß’ Appell lautet daher, darauf zu achten, "mit wem man Geschäfte eingeht. Denn nicht jeder, der ein Angebot stellt, ist ein guter und seriöser Vertragspartner."
"Klarna" mahnt trotz Zahlung
Aber nicht nur die Anlage von Geld, sondern auch das Bezahlen von Rechnungen erlebte im Vorjahr einen traurigen Beschwerde-Rekord. Dieser habe vornehmlich den Zahlungsdienstleister "Klarna" betroffen. Wurde als Zahlungsart "auf Rechnung" gewählt und die Ware bereits bezahlt, seien oftmals unangemessen hohe bzw. nicht gerechtfertigte Mahnungen eingegangen. 500 derartige Konsumentenbeschwerden seien bearbeitet und meist auch zur Zufriedenheit der Kunden gelöst worden. (nieg)
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Wie SPOE schon geschrieben hat, Hausverstand das ist was das immer weniger Menschen haben, leider. Und eines noch liebe AK den Online Handel jetzt verteufeln hilft dem Handel auch nicht und es ist die einzige Möglichkeit die uns die Regierung lässt um Waren zu bekommen, die auch dem täglichen Leben dienen.
Auch der Onlinekauf braucht ein Minimum an Hausverstand.
Und bei derart eindeutigen Fällen braucht man keine AK, sondern Konsequenz und Geduld.