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Der See, der auftaucht und verschwindet

16.Mai 2021

Keiner weiß, wann er entsteht, keiner weiß, wie lange er erhalten bleibt. Einheimische nennen ihn ganz einfach den "Wiesensee", weil man dort eigentlich eine grüne Wiese vorfindet, zumindest zum überwiegenden Teil des Jahres.

Doch manchmal im Frühjahr füllt sich diese Fläche nahe der Niederen Mittereggeralm im Hochkogelgebiet bei Ebensee bis zu drei Meter hoch mit Wasser. Die Größe des "Wiesensees" variiert von Jahr zu Jahr.

Das Toteisloch von Ebensee

Als er vor wenigen Tagen auftauchte, war er so groß wie schon lange nicht mehr. Mittlerweile ist der "Wiesensee" wieder auf seine übliche Größe geschrumpft. Für dieses vermeintliche Mysterium haben Geologen eine einfache Erklärung: Sie sprechen bei einem derartigen Phänomen von einem "Toteisloch".

Durch Ablagerungen vom Ende der Eiszeit ist dort, wo sich nun der See gebildet hat, eine dichte Wanne entstanden, die von durchlässigem Bergsturzmaterial bedeckt ist. Ist dann noch der Zufluss an Wasser aus den Bergen größer als der Abfluss am Ende der Fläche, staut sich das Wasser auf und es entsteht ein See – der 78. im Salzkammergut. Denn obwohl das Salzkammergut oft als die "76-Seen-Region" bezeichnet wird, gibt es eigentlich 77: Der Rötelsee liegt allerdings in einer Höhle verborgen.

Wer sich das besondere Naturphänomen "Wiesensee" nicht entgehen lassen möchte, sollte sich auf jeden Fall beeilen. Keiner weiß, wie lange der See diesmal erhalten bleibt.

Der Wiesensee ist wieder da
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28. März 2024