Der Nikolaus im Lockdown: Wie man das Fest trotz Pandemie feiern kann
Er ist der Schutzpatron der Kinder und wohl auch der Lieblingsheilige vieler: der Nikolaus mit Mantel, Bischofsmütze und seinem Sack mit Geschenken.
Doch sein Gedenktag heute am 6. Dezember fällt schon wie im Vorjahr leider mitten in einen Lockdown. Aber das Fest deshalb ausfallen lassen? Das ist nicht nötig.
Grundsätzlich ist der Besuch des Nikolaus ist erlaubt, allerdings unter Einhaltung einiger Maßnahmen: So gilt laut diözesanem Krisenstab für Darsteller mit Maske 3G, jene ohne Maske 2G. Auch in letzterem Fall wird empfohlen, die Maske nur im Freien abzulegen. Generell ist es ratsam, nach Möglichkeit einen Nikolausbesuch draußen zu planen.
Berührungen vermeiden
Alle Darsteller sowie die besuchten Familien sind angehalten, vorab einen Corona-Test zu machen. Berührungen sollten vermieden werden, Eltern die Geschenke selbst an ihre Kinder überreichen. Die Daten der Besuche – Zeitpläne, Anzahl der Personen sowie deren Namen und Kontaktmöglichkeiten – müssen zwei Wochen lang aufgehoben und im Bedarfsfall an die Behörden weitergegeben werden.
Allerdings gibt es Pfarren, die heuer keine Nikolausbesuche anbieten. Zudem möchten manche Eltern derzeit ohnehin keinen fremden Nikolaus in ihre Wohnung lassen. Falls sie stattdessen selbst in die Rolle des Heiligen schlüpfen wollen, hält die Diözese einige Tipps bereit. "Utensilien wie die Bischofsmütze kann man selber basteln", sagt Mayella Gabmann, Leiterin der Katholischen Jungschar in Oberösterreich. Das Kostüm müsse keineswegs perfekt sein. "Haben Sie keine Angst vor Entzauberung", rät Gabmann. "Kinder haben eine so wunderbare Fantasie. Es stört sie nicht, Omas Schlapfen zu erkennen, wenn der Nikolaus da ist."
Sie empfiehlt Eltern, sich vorab ein wenig über das Leben des heiligen Nikolaus zu informieren. "Am Abend setzt man sich zusammen um den Adventkranz und erzählt eine Geschichte vom Nikolaus, der sich immer für die Benachteiligten eingesetzt hat." Statt zu schimpfen, sei es besser, die Kinder zu loben und ihnen "die Botschaft zu vermitteln: Du bist geliebt, so wie du bist. Der heilige Nikolaus hat auch nicht gefragt, ob jemand gut oder böse ist."
Ein Video-Gruß vom Nikolo
Für Eltern, die nicht in die Rolle des Bischofs von Myra schlüpfen möchten, steht auf linz.jungschar.at ein Video-Gruß vom Nikolo zur Verfügung, auch ein Brief vom Nikolaus, der am Abend vorgelesen wird, ist eine Möglichkeit: "Da sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt", sagt Gabmann.
Der Nikolausabend sei eine Gelegenheit für einen bewussten Einschnitt: "Mitten im oft hektischen Advent, trotz des Lockdowns, können wir eine halbe Stunde lang den Alltag beiseitelassen." (wal)