Der Luftballon, der bis zum Präsidenten flog
ALTMÜNSTER. Ein Luftballon samt Nachricht, den Pauli (6) in den Himmel steigen ließ, schaffte es bis zum Präsidentensommersitz in Mürzsteg
Es ist Tradition im Kindergarten von Neukirchen bei Altmünster, dass die angehenden Schulkinder aus dem Fenster geworfen werden.
Was martialisch klingt, ist Teil einer entzückenden Tradition: Im Haus stehen die Kindergärtnerinnen, die ihre Schützlinge an ihrem letzten Kindergartentag aus dem breiten Erdgeschoßfenster werfen, damit diese draußen von den Lehrerinnen der Volksschule wieder aufgefangen werden. Danach lassen die angehenden Taferlklassler einen Luftballon mit einer Nachricht in den Himmel steigen.
Der Luftballon des sechs Jahre alten Pauli K. hat eine beeindruckende Reise hingelegt. Am Traunstein vorbei zog er über den Nationalpark Kalkalpen hinweg, am Gesäuse vorüber Richtung Osten. Der kleine Luftballon passierte den Hochkar und war noch immer nicht am Ziel. Erst in Mürzsteg in der Steiermark nach einer Reise von mehr als 130 Kilometern ging er in den Landeanflug. Als Landeplatz wählte er einen Gartenzaun.
Aber nicht irgendeinen. Paulis Ballon hatte sich im Zaun des kaiserlichen Jagdschlosses, dem Sommersitz des Bundespräsidenten, verfangen. Aufmerksame Mitarbeiter von Bundespräsident Alexander Van der Bellen sammelten die Überreste des Ballons und die mitgeschickte Nachricht ein, verpackten sie in einem Paket und schickten sie in die Hofburg nach Wien.
Bundespräsident Van der Bellen ließ es sich nicht nehmen, die Nachricht persönlich zu beantworten.
Rund zwei Monate nachdem der Luftballon in Neukirchen seine Reise angetreten hatte, hat Pauli am Dienstagnachmittag eine Antwort vom Staatsoberhaupt erhalten: "Lieber Pauli! Vor kurzem habe ich ein Paket aus meinem zweiten Amtssitz in Mürzsteg in der Steiermark erhalten. Darin war der Rest eines Luftballons, der an einem Gartenzaun direkt neben dem Haus gefunden worden ist. Und ein kleiner Zettel war dabei, auf dem ich Deinen Namen gelesen habe und die Nachricht, dass Ihr bei Eurem Kindergartenfest Ballons habt steigen lassen", schreibt der Bundespräsident dem Sechsjährigen.
Sehen Sie auch einen TV-Beitrag in der gestrigen Sendung von OÖNTV:
OÖN-TV Sendung vom 09.09.2020
Wieder mehr als 500 Neuinfektionen in Österreich: Zu viel, auch für den Gesundheitsminister. Bad Ischl bekommt ein neues Vier-Sterne-Hotel um 25 Millionen Euro, das die Kaiserstadt zur Kongressstadt machen soll. Und: Das größte Flüchtlingslager Griechenlands, Camp Moria auf Lesbos, ist in der Nacht abgebrannt. Trotz 12.000 obdachloser Flüchtlinge bleibt Österreich hart.
"Mit dem Namen Van der Bellen konnte Pauli zuerst nichts anfangen, aber auf Bildern, die wir ihm gezeigt haben, hat er ihn dann erkannt." Dass er nun einen Brief "vom Chef von Österreich" hat, findet der Sechsjährige jedenfalls "ziemlich cool".
Als kleiner Wermutstropfen bleibt, dass der Ballon trotz seiner weiten Reise seine erhoffte Adressatin leider nicht erreichen konnte. "Pauli wollte, dass der Ballon zur Urli in den Himmel hinaufsteigt." Seine Uroma, die bei der Familie im Haus lebte, ist vor eineinhalb Jahren verstorben.
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Es heißt "das Hochkar", nicht der.
Er ist nicht der Chef von Österreich, so wie er auch nicht mein Präsident ist.
Sicher ist er Ihr Präsident. Außer Sie sind kein österreichischer Staatsbürger? Ausländer?
*Flüchtling oder Migrant vermutlich
Ist schon gut, peas. Jeder hier im Forum weiß, dass Ihr politisches Vorbild im April 1945 von uns gegangen ist. Sie können jetzt endlich einmal damit aufhören, ihm nachzuweinen.
Eine liebe Geschichte.
Daraus nun eine Umweltverschmutzung erster Güte zu konstruieren und einem Kind mit herzensguter Intention gleich eine Rüge erteilen zu wollen, braucht schon ein verschrobenes Gemüt.
Um beim Kind und der Umwelt zu bleiben :
Ich erkenne bei ein paar Luftballons weniger Probleme als wenn sich bereits in der Früh um und in Linz alles staut, bzw. ein um den anderen SUV die Parkplätze zupflastern, so dass Kinder nicht mal mehr in kleinen Nebenstraßen gefahrlos die Straße überqueren können, weil sie durch diese massiven Rentner-LKW´s nichts mehr sehen und fast auf die Fahrbahn treten müssen, um sich Überblick zu verschaffen.
Aber gegen einen Luftballon ist das natürlich ein Klacks. So ein böser Junge.
BETROFFENER127,
stimmt, die Weltmeere sind voll Plastikmüll und hier erregt ein Luftballon künstliche Aufregung. Es fehlt leider vielen das Maß und das Ziel. Das ist ein großer Fehler.
Wenn unser Bundespräsident einen Luftballon entgegennimmt und dem Kind eine Freude anstatt einer Rüge der Umweltverschmutzung am Beispiel der Weltmeere zu geben, dann ist das totale politische Blindheit.
Stell dir mal vor, VdB hätte NICHT geantwortet und die G’schicht wäre an die Öffentlichkeit gekommen. Na, da möchte ich nicht wissen, wie schnell die Posterschaft auf Betriebstemperatur gekommen wäre!
Ist einfach nur eine nette Geschichte. Punkt.
Endlich mal eine schöne Geschichte / Nachricht...
Und Pauli hat eine große Freude...
Hoffentlich trifft der HBP die Urli nicht bald.
Ein echter Grüner (nicht die Bobos) würde Pauli erklären, dass diese Luftballone irgendwann in der Landschaft liegen. Auch in entlegenen Gebieten und dort für die Tier und Pflanzenwelt eine Belastung bzw sogar eine Gefahr sind.
Das können die Eltern dem Kind erklären. Es wäre wie ein Schlag ins Gesicht, wenn dieser Bub nun eine Rüge dafür bekäme, was sich Erwachsene ausgedacht haben.
Mit sechs ist man zu klein, um überall selbst Verantwortung übernehmen zu können.
Ich würde bei all dem anderen Mist ansetzen, der so rücksichtslos in der Natur landet. Der macht Tonnen, während ich noch nie einen Luftballon gesehen habe. Einweghandschuhe findet man jetzt sehr häufig.
Jaja, immer die anderen.
Jeder Mist zählt.
Und in Zeiten wo Schulschwänzer die Welt erklären, dürfen auch Kinder vom UHBP aufgeklärt werden.
Das muss nicht gleich eine Rüge sein.
Mc Donald Sackerl die überall neben der Autobahn Auf und Abfahrt herumliegen
Die MCDonald-Sackerl auf der Autobahn stammen auch von den schulschwänzenden Kindern. Ich habe erst gestern einen Vierjährigen mit dem Dreiradler auf der Autobahnauffahrt gesehen, wie er achtlos seinen Müll wegwarf.
Gesellschaftlich kommen wir nicht weiter.
Die einen welche einfach weitermachen wollen wie bisher und den Fehler nur bei anderen (am besten auch noch in fernen Ländern) suchen und auf der anderen Seite die Hardliner, welche die Gesellschaft am liebsten sofort knallhart umkrempeln würden und vieles verbieten.
Mir tun die Kinder leid, sind wir doch die Generation, welche der Umwelt historisch wohl am meisten zusetzen und an unsere Errungenschaften und Fehlverhalten eisern festhalten wollen.
Es bleibt spannend.
Das Ergebnis werden erst die Kinder der heutigen Kinder präsentieren können.
Dann sind wir alle weg. Und das ist auch gut so.
Vielleicht ändert sich ja die Einstellung der nachfolgenden Generation.
Ein echter Grüner isst auch nur Tofu und tut so, als wäre es Fleisch. Warum eigentlich? Entzugserscheinungen?