Der Herbst sagt leise Servus, der Winter macht sich schon auf den Weg

Pünktlich zum meteorologischen Winterbeginn kommt der erste Schnee. Am Dienstag, dem 1. Dezember, schiebt sich der Ausläufer einer Kaltfront von Nordwesten über Oberösterreich. ZAMG-Meteorologe Christian Ortner sagt zwar "nur ein paar schwache Schneeschauer" voraus. Doch die können auch die tiefen Lagen erreichen. Denn die Schneefallgrenze sinkt am Dienstag auf 200 bis 300 Meter.

Doch das ist nur ein erster Vorgeschmack. Denn der Winter ist schon auf dem Weg. Das kommende Wochenende müssen wir noch abwarten, um Mariä Empfängnis (8. Dezember) sagen die aktuellen Wettermodelle aber einen Wintereinbruch voraus. Weiße Weihnachten? "Dafür ist eine Prognose noch zu früh", so Ortner.

Klirrend kalte Nächte

Diese Woche sagt der Herbst leise Servus. Der heutige Montag bringt ruhiges Hochdruckwetter, Hochnebelfelder lösen sich rasch auf, die Sonne setzt sich durch. Nach einer klirrend kalten Nacht mit minus 9 Grad im Oberen Mühlviertel steigen die Höchstwerte landesweit auf 4 Grad. Am Dienstag zieht es schon am Vormittag zu, der Niederschlag hält sich aber in Grenzen. Im südlichen Bergland können 5 bis 10 Zentimeter Neuschnee zusammenkommen, in Linz reicht es bei Höchstwerten um 2 Grad wohl nur für Schneeregen. In der Eisenwurzen ist es mit 4 Grad am mildesten.

Mittwoch und Donnerstag wechseln einander Wolken und Sonne ab, die Temperaturen pendeln sich bei 3 Grad ein.

Am Freitag stellt sich das Wetter wieder um. "Dann könnte es leicht föhnig werden", sagt Ortner. Der Freitag bringt Hochnebelfelder und speziell in höheren Lagen viel Sonne, die Höchstwerte liegen bei 7 Grad. Am Samstag dürfte sich die Föhnströmung verstärken und bis Sonntag anhalten. Der Föhn lässt die Temperaturen vor allem im südlichen Bergland auf 10 Grad steigen. Der Wind weht mäßig aus Südost, durch die lückige Bewölkung kann immer wieder die Sonne blinzeln. Spätestens am Montag dürfte der Föhn dann kippen, so Ortner. Und den Weg frei machen für den Winter.

Weiterlesen: Herbst um 1,3 Grad zu mild

Heute endet der meteorologische Herbst. Zeit, über die Herbstmonate September, Oktober und November Bilanz zu ziehen. „Insgesamt war der Herbst 2020 bundesweit etwas zu mild“, sagt ZAMG-Meteorologe Christian Ortner. Im Bergland lagen die Durchschnittswerte um 1,3 Grad über dem vieljährigen Mittel, in tieferen Lagen um 0,7 Grad.

Auffallend ist das Defizit bei den Schneemengen: Die Neuschneemengen lagen im Herbst 2020 bundesweit um 10 bis 80 Prozent unter dem Durchschnitt.
Für Oberösterreich ergab die Auswertung der Herbstwetterdaten ein Plus von 0,9 Grad im Vergleich zu 1981 bis 2010. Der wärmste Herbsttag wurde am 15. September mit 30,2 Grad in Weyer verzeichnet, am kältesten war es unterhalb von 1000 Metern am 26. November mit minus 7,4 Grad in Windischgarsten.
Wärmerekord am Feuerkogel

Das höchste Herbstmittel der Lufttemperatur wurde in Linz verzeichnet. Hier brachte es der Herbst im Schnitt auf 10,8 Grad, das sind um 1,1 Grad mehr als im vieljährigen Mittel. Im gesamten Herbst lag die Niederschlagsmenge in unserem Bundesland um fünf Prozent unter dem Mittel.
Der heute zu Ende gehende November war österreichweit um 2 Grad zu warm. Damit liegt er unter den Top 10 der wärmsten Novembermonate seit Messbeginn im Jahr 1768. Deutlich größer war die Abweichung in höheren Lagen. Hier war dieser November einer der fünf wärmsten seit Messbeginn. Auf dem Feuerkogel in über 1600 Metern bilanziert er sogar um fünf Grad zu warm.

Noch auffälliger das Niederschlagsdefizit: Es lag im November 2020 bei 70 Prozent. Damit verzeichnen die Wetterforscher den zweittrockensten November der vergangenen 60 Jahre. Nur 2011 regnete es weniger.