Das Warten hat ein Ende: Donaulimes ist Welterbe
LINZ. UNESCO nahm einstige Grenze des Römischen Reiches in Liste auf
Was lange währt, wird endlich gut: Der Donaulimes wurde als einstige Grenze des Römischen Reiches gestern nach mehr als zehn Jahren Wartezeit in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen. Allerdings erst in der Verlängerung.
Denn der Antrag, der bereits 2011 von Österreich, gemeinsam mit Ungarn, der Slowakei und Deutschland, gestellt worden war, drohte zu scheitern. Bereits 2019 hatte es wegen kurzfristiger Änderungen auf ungarischer Seite einen Aufschub gegeben. Zwei Jahre später, als alles unter Dach und Fach schien, zog sich Ungarn plötzlich aus der gemeinsamen Bewerbung zurück. Die UNESCO berief eine Arbeitsgruppe ein, um zu prüfen, ob der Limes auch ohne den 400 Kilometer langen ungarischen Teil das Prädikat des Weltkulturerbes tragen könne. Gestern entschied die Arbeitsgruppe: Er kann es.
"Ein Feiertag für das Land"
Oberösterreich ist nun mit 13 Stätten in Engelhartszell (Oberranna), St. Agatha (Schlögen), Haibach (Schlögen), Wilhering (Hirschleitengraben), Linz und Enns mit Welterbestätten vertreten. Der Donaulimes war über mehrere Jahrhunderte die Grenze des Römischen Reiches. Noch heute ist er durch zahlreiche Ausgrabungsstätten sichtbar. 15 Museen in Oberösterreich, Niederösterreich und Wien erinnern an diese Zeit.
"Oberösterreich hat sich intensiv dafür eingesetzt, dass der Donaulimes Teil der Welterbeliste wird. Es ist ein weiterer wesentlicher Schritt, der unser kulturelles Erbe international verankert, für künftige Generationen sichert und Geschichte erlebbar macht", sagt Landeshauptmann Thomas Stelzer (VP). Auch in Enns ist die Freude groß: "Heute ist ein Feiertag für das ganze Land. Ein langer Kampf ist zu Ende gegangen", sagt Gottfried Kneifel, Obmann des Museumsvereins Lauriacum, der sich bereits 2006 als Bundesratspräsident für eine Bewerbung des Donaulimes stark gemacht hatte.
"Wir gehen davon aus, dass wir in Enns ein Welterbezentrum bekommen", sagt er. Nun liege es an allen Beteiligten, aus dem "Adelsprädikat im Tourismus" auch etwas zu machen.
Betrunkene 23-Jährige urinierte im Parkhaus der Plus City - Anzeige
Auch Tieren droht ein Landarztmangel
Kindergarten: Ausbildungsangebote werden ausgebaut
Phantombildzeichnerin: "In Stresssituationen prägt man sich Gesichter ganz anders ein"
Interessieren Sie sich für diesen Ort?
Fügen Sie Orte zu Ihrer Merkliste hinzu und bleiben Sie auf dem Laufenden.
Man sollte jenes Wissenschaftlerteam vor den Vorhang holen, das sich jahrelang für diese Auszeichnung abgemüht hat.
"Adelsprädikat im Tourismus" - genau das ist ein Weltkulturerbetitel nicht, wie auch kürzlich die UNESCO wieder sinngemäß sagte.
Ein Weltkulturerbe soll kein Ausbeutungsprojekt der Fremdenverkehrsschwerindustrie sein.