Das Hin und Her des Wetters macht den Bienen zu schaffen
LINZ. Zuerst frühsommerliche Temperaturen, jetzt anhaltende Kälte, die die Bienen am Ausfliegen hindert: Imker helfen mit Notfütterungen.
Das Hin und Her des Wetters macht den Bienen zu schaffen. Eineinhalb frühlingshafte Wochen haben die Königinnen zum eifrigen Brüten animiert. Der Nachwuchs ist da, die Völker sind auf 15.000 Individuen gewachsen. Die jungen Bienen müssen gut gefüttert werden. Doch in den wiederkehrenden Kältephasen können die Arbeiterinnen kein Futter eintragen: "Weil sie nur an sonnigen Tagen und bei Temperaturen über 10,5 Grad ausfliegen", sagt Oberösterreichs Imker-Präsident Johann Gaisberger. Deshalb müssen die Völker jetzt auf ihre knapper werdenden Futtervorräte "zurückgreifen". Und wenn es noch länger so kalt bleibt, "wird es richtig problematisch", sagt Gaisberger.
Generell sind es die Folgen des Klimawandels, die den Bienen das Leben schwer machen. "Vor 30 Jahren erstreckte sich die Blüte der Obstbäume über drei bis vier Wochen, heute ist sie auf zwei Wochen zusammengedrängt", sagt der Gmundner Gartenexperte Heinrich Metz. Wenn in dieser kurzen Zeitspanne auch noch Schlechtwetter herrscht, ist die Gefahr groß, dass ganze Völker verhungern.
Umso mehr sind sie auf menschliche Hilfe angewiesen. Der Imker füttert sie im Herbst mit Zucker, den sie in die Waben eintragen. "Wenn er aber damit spart, ist der Vorrat schon im Februar aufgebraucht", sagt Gaisberger. Und wenn sie dann nicht ausfliegen können oder nicht genug Pollen finden, "wird es zum Problem". Gerade jetzt muss der Imker Abhilfe schaffen – in Form einer "Notfütterung". Er bietet ihnen einen hefehaltigen Futterteig aus dem Imker-Shop an, oder übrig gebliebene Futterwaben vom Vorjahr, deren Honig noch nicht kristallisiert ist.
Hoffen auf ein gutes Honigjahr
Nur 13 Prozent der Bienenvölker haben den Winter diesmal nicht überlebt. "Das ist ein Indiz dafür, dass die Überwinterung gut gelungen ist", sagt Gaisberger. Denn in schlechten Jahren liegen die Verluste bei 30 Prozent.
Trotz der bisherigen Wetter-Widrigkeiten hoffen die Imker heuer auf ein weitaus besseres Honigjahr als 2020. Da erreichte die Honigausbeute nur 10 bis 15 Prozent des Normalertrags.
Ein gutes Honigjahr würde einen durchschnittlichen Ertrag von 30 Kilo pro Volk bedeuten. "Durchaus möglich, wenn der Imker gut für sie sorgt", sagt Gaisberger. Früher habe man schon bei einem Jahresertrag von 20 Kilo Honig "juchu!" gerufen. Der Mehrertrag ist vor allem auf die geräumigeren Bienenkisten mit ihren größeren Rahmen zurückzuführen, in denen die Völker besser wachsen können. Und auf die modernen Zuchtkriterien des Imkerverbandes.
Im Garten von Heinrich Metz machen sich die Bienen bisher rar. Auch die Wildbienen. "Ihr geringer Flug zeigt, dass das Wetter nicht stabil ist", sagt Metz. Sie brauchen eine längere Wärmephase, "dann fliegen sie intensiver."
Kälteresistentere Hummeln
Am besten können die Hummeln mit den Wetterkapriolen umgehen. Sie fliegen schon bei ein Grad plus – und trockener Witterung. Auch der niederschlagsarme Winter hat ihnen gut getan, weil sie in den unterirdischen Quartieren nicht von Schimmel befallen wurden. "Zehn Hummeln auf einmal habe ich auf meinem Marillenbaum gesehen", sagt Metz. Aber keine Biene.
"Jetzt ist es fast unmöglich, ein Bienenvolk zu füttern", sagt der Gartenexperte. "Woher soll man den Pollen nehmen, mit dem sie ihre Brut füttern?" Jetzt, wo die Völker noch schwach sind, beginnen Kirschen, Äpfel, Wildzwetschken zu blühen. Aber wenn es, wie prognostiziert, noch länger kalt bleibt, können die Bienen dieses Nahrungsangebot nicht nützen.
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Die von den 'Bienenfreunden' fast ausgerottete nigra wär für dieses Wetter wie geschaffen.
Allerdings wollen die 'Bienenfreunde' schon im Frühjahr starke Völker haben, die sie dann mit viel externen Industriefutter den Winter durchfüttern müssen.
Förderungen für diese Art von Zuchtbienen sollte es eigentlich gar nicht mehr geben, wenn Konsument u. 'Bienenfreund' tatsächlich eine gute Bestäuberleistung an der Flora wollen.
Massen-Imkerei ist mMn sowieso Tierquälerei an den übrigen Bestäubern.
Das ist wahrlich kein Honig - Lecken . . . auch wir Menschen spüren diese ungünstige, viel zu kühle Frühlings - Konstellation!
Probleme haben hauptsächlich die hochgezüchteten Honigbienen.
Wildbienen macht das Wetter weniger aus.
Auch der restlichen Natur macht das schwer zu schaffen!