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„So einen Tag wollen wir wieder“ - Das war der OÖN-Frauentag

Von nachrichten.at   06.März 2020

Hoch waren die Erwartungen nach der erfolgreichen Premiere des OÖN-Frauentages im Vorjahr. Doch das abwechslungsreiche Programm und eine hochkarätige Gästeliste veranlassten auch heuer wieder rund 1500 Besucherinnen in die Promenaden Galerien zu kommen, die bereits bei der Eröffnung und trotz des vorerst noch regnerischen Wetters ein Hauch von Frühling durchwehte.

2000 Blumenstöckerl von Bellaflora und die frischen Wild- und Gartenkräuter der Seminarbäuerinnen verströmten ihre Duftaromen. Was wiederum die Besucherinnen in Scharen anlockte, die sich auch beim OÖN-Frauentag 2020 die Butter nicht vom Brot nehmen ließen und das Schlagobers shakten, bis es streichfähig war.

Als Gesundheitslandesrätin ist Christine Haberlander derzeit täglich gefordert. Zum OÖN-Frauentag kam sie in ihrer Funktion als Frauenländesrätin trotz des ersten Corona-Erkrankten in Oberösterreich – auch weil sie das Land gut vorbereitet wähnt, wie die VP-Politikerin versicherte. Was die Frauenpolitik in Oberösterreich angeht, verwies sie auf die überparteilich ausgearbeitete „Frauenstrategie“, die 150 Maßnahmen für eine Gleichstellung und Förderung der Frauen beinhaltet. „Die Hälfte der Maßnahmen haben wir bereits auf den Weg gebracht, trotzdem gibt es noch viel zu tun“, so Haberlander. Vor allem gelte es nach wie vor mehr Mädchen für technische Berufe zu begeistern und Frauen verstärkt dafür zu motivieren, bei Führungspositionen aufzuzeigen.

  • Videobeitrag von OÖN-TV: Der Frauentag bei den OÖN

„Weiblicher Moment tut gut“

Diese Aussage nahm OÖN-Chefredakteur Gerald Mandlbauer zum Anlass, um auf die männlich dominierten Chefetagen der Tageszeitungen hinzuweisen. „Um so wichtiger ist eine Veranstaltung wie der OÖN-Frauentag. Auch als OÖNachrichten tut uns ein solch weiblicher Moment sehr gut.“

Weiblich – sogar mit einem Superweib – ging es nach der offiziellen Eröffnung des OÖN-Frauentages gleich weiter. Bestsellerautorin Hera Lind eroberte die Herzen der Oberösterreicherinnen im Sturm. Eben weil sie gar kein Superweib sei, wie ihr erfolgreichstes Buch vermuten lassen könnte. „Ihr seid alle so tolle Frauen, ich kann eigentlich gar nicht so viel“, sagte sie, zeigte aber anschließend doch viele ihrer Talente.

  • Video: Der Auftritt von Hera Lind in voller Länge:

Launig und berührend erzählte sie aus ihrem turbulenten Leben als Autorin und vierfache Mutter. Die Pointen saßen perfekt. Und zwischendurch trällerte Hera Lind, die eigentlich Herlind Wartenberg heißt und ausgebildete Sängerin ist, das eine oder andere Lied. „Ihr wisst ja, wo die Ausgänge sind“, scherzte die 62-Jährige.

Höhenflug, Absturz, neue Liebe: Offen wie ein Buch breitete Hera Lind ihr Leben vor dem fast ausschließlich weiblichen Publikum aus. Einer der wenigen Männer im Saal war ihr eigener: Engelbert Lainer. Dieser empfing sie auch nach dem Vortrag mit einer Umarmung und sagte: „Heute warst du aber richtig in Fahrt.“

Das liege am Publikum in Oberösterreich, antwortete sie charmant. Von ihren Leserinnen wurde sie auch noch lange belagert, signierte Bücher und stand für Selfies bereit. „Das Wichtigste ist die Liebe. Wenn man sein Herz öffnet, bekommt man auch ganz viel zurück.“

Einen humorvollen Abschluss des Tages legten die TurboRosinen hin, eine oberösterreichische Frauen-Kabarettgruppe, die sich alle Klischees bezüglich Frauen vorknöpfte. Mit ihrem Programm „Frau 4.0 – fliag Hendl, fliag!“ versuchten sie, die Käfigtür im Kopf aufzustoßen, die Frauen oft von einem befreiteren Leben abhält.

  • Bildergalerie: Das war der OÖN-Frauentag:
Das war der OÖN-Frauentag in den Promenaden Galerien

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„Nur nicht zu schnell aufgeben“

Maria Rauch-Kallat weiß, wie sich Frauen in der Politik durchsetzen und etwas verändern. Sie war 30 Jahre in der Spitzenpolitik und hat im Gespräch mit Politik-Redakteurin Barbara Eidenberger vor hunderten Zuhörerinnen in den Promenaden Galerien offen erzählt, wie rau und teilweise ungerecht es zugeht in der nach wie vor von Männern dominierten Welt der Politik.

Das war der OÖN-Frauentag in den Promenaden Galerien
Maria Rauch-Kallat (r.) mit Barbara Eidenberger (OÖN-Politik).

„Drei Mal, als es schon klar war, dass ich eine Position bekommen soll, ist mir im letzten Moment ein Mann vor die Nase gesetzt worden.“ Und sie sei schon nahe dran gewesen, die Sache bleiben zu lassen. „Aber dann hat der damalige ÖVP-Chef Erhard Busek zu mir gesagt: ,Jetzt geben Sie doch nicht so schnell auf!‘“ Das sei ein richtiger und sehr wichtiger Ratschlag gewesen, den sie allen Frauen ans Herz lege, sagt die heutige Unternehmerin Rauch-Kallat.

Zwar habe ihr 1992 Bernhard Görg den Job des Wiener VP-Chefs im letzten Moment vor der Nase weggeschnappt, „aber drei Monate später bin ich Ministerin geworden“, sagt Rauch-Kallat und lacht. Man müsse einen langen Atem haben, „und wenn einen die Männer ein bisserl fürchten, ist es auch kein Schaden“. Anfangs habe auch sie versucht, „immer lieb zu allen zu sein“. Wolle man aber Dinge durchsetzen, sei es besser, mit offenem Visier zu kämpfen und ernst genommen zu werden. Das ist Rauch-Kallat, die es trotz vieler Widerstände geschafft hat, die Töchter in der Bundeshymne zu verankern, jedenfalls gelungen.

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Anneliese Edlinger (OÖN), Maria Navarro-Frischenschlager, Michaela Eisold-Pernthaller, Eva Schuh und Gerhild Niedoba (OÖN) (v.l.n.r.)

Klare Worte gegen Gewalt

Es waren drastische Beispiele, die die Linzer Rechtsanwältin Maria Navarro-Frischenschlager, Michaela Eisold-Pernthaller vom Wiener Trainings- und Beratungsunternehmen für Frauensicherheit und die Leiterin des oberösterreichischen Gewaltschutzzentrums Eva Schuh aus ihrer täglichen Praxis erzählten. Viele Frauen würden erst dann aus einer Gewaltbeziehung ausbrechen, wenn sich die Übergriffe auch gegen die Kinder richten. „Aber das mitzubekommen, ist für Kinder das Gleiche, wie selbst geschlagen zu werden“, betonte Schuh. Auch wenn es Wege gebe, als Frau Vorkehrungen zu treffen, dürften Männer nicht aus der Verantwortung entlassen werden.

Verantwortlich ist der, der zuschlägt“, sagte Eisold-Pernthaller. Und Navarro-Frischenschlager riet dazu, Gewalt und Übergriffe nicht zu tabuisieren: „Wir müssen klar vermitteln, was in Ordnung ist und was nicht.“

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"So macht Frau Karriere" lautete das Thema einer Talkrunde mit (v.l.): Andrea Pilz-Kapfinger (Leiterin Postverteilzentrum Allhaming), Claudia Major (Personalchefin Greiner AG), Iris Schmidt (stv. Landesgeschäftsführerin AMS OÖ), Alexandra Rochelt (Personalchefin Sparkasse OÖ) und Claudia Hackl (Direktorin Flugzeugausstatter FACC) - unter der Leitung von OÖN-Wirtschaftsredakteurin Sigrid Brandstätter.

„Zu zögerlich beim Geld“ - Wie Frau besser Karriere macht

Frauen sind zu zögerlich, wenn es ums Geld und Gehaltsverhandeln geht, stellten die Teilnehmerinnen der Talkrunde zum Thema Karriere fest. „Aber die jungen Frauen tun sich damit schon leichter“, bemerkt Greiner-Personalchefin Claudia Major.

Wenn Frau Karriere machen will, müsse sie sich vorher eine ehrliche Kosten-Nutzen-Rechnung über ihre Pläne machen, rät die Personalmanagerin der Sparkasse OÖ, Alexandra Rochelt. Und es sei wichtig, nicht nur den Wunsch nach Aufstieg zu haben, sondern konkrete und erreichbare Ziele zu formulieren, fügt Iris Schmidt hinzu, stv. Leiterin des AMS OÖ. Wenn Frauen in „Männerbranchen“ bestehen wollen, wie es Claudia Hackl als Leiterin der Flugzeuginnenaustattung bei FACC selbst getan hat, „müssen sie mit viel Ehrgeiz und Kraft gleich gut oder besser sein als Männer“. Um Frauen zu fördern, bietet ihnen Andrea Pilz-Kapfinger, Regionalleiterin für sechs Logistikzentren der Post AG, sehr flexible Arbeitszeitmodelle.

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Was ist schon ideal?

Wie das Internet unser Körperbild beeinflusst, darüber redeten am Nachmittag Expertinnen aus unterschiedlichen Bereichen: Curvy Model Nadine Mirada diskutierte mit Medienpädagogin Sissi Kaiser, Psychotherapeutin Sandra Wiesinger und der Plastischen Chirurgin Andrea Oßberger über Kurven, Schönheitsideale und darüber, wie Mädchen selbstbewusster werden. Man könne die sozialen Medien nicht verbannen, man müsse sie verstehen und lernen, damit umzugehen, so der Tenor.

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OÖN-Redakteurin Barbara Rohrhofer mit den Gynäkologinnen Christine Schatz (Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum Steyr), Elisabeth Reiter (Kepler Universitätsklinikum Linz) und Julia Ganhör-Schimböck (Ordensklinikum Barmherzige Schwestern Linz), (v.l.n.r.)

Bereits um die Mittagszeit beantworteten die drei Gynäkologinnen Christine Schatz, Julia Ganhör-Schimböck und Elisabeth Reiter alle Fragen rund um Pubertät, Kinderwunsch und Wechsel. Dabei wurde klar: Hormone begleiten Frauen ein Leben lang:

 

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Ein modisches Experiment 

Nicht nur für ernste Themen, auch für Lustvolles war Platz beim OÖN-Frauentag. Schließlich soll Mode Spaß machen. Den hatten die Freundinnen Petra Schartner und Barbara Ganglberger, auch wenn sie beim OÖN-Frauentag ein Outfit präsentierten, das für sie komplettes Neuland darstellte. Sie hatten es gemeinsam mit Designerin und Stilstrategin Sonja Wöhrenschimmel-Wahl (li.) anlässlich eines Stylingtages im Modehaus Stöcker in Eferding ausgewählt. Auf der Bühne ging es dann nicht nur um Präsentation, sondern auch um Fragen, wie man einen Mustermix richtig stylt oder welche Kleidung es braucht, um trotz grauer Haare jugendlich zu wirken, wofür es vom Publikum übrigens prompt Szenenapplaus gab.

Am Schluss bekamen die Freundinnen aus Bad Leonfelden von Firmenchef Peter Stöcker jeweils ihr Lieblingsoutfit vom Stylingtag als Präsent überreicht. Eine gelungene Überraschung, die von den beiden auch gleich übergestreift wurde.

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Zwei Freundinnen wagen ein Stilexperiment

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OÖN-Frauentag: Spaß in der Fotobox

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OÖN-Chefredakteur Gerald Mandlbauer mit den Redakteurinnen, die den OÖN-Frauentag organisierten.

 

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18. April 2024