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"Da bekommst du einen gewissen Adrenalinschub"

Von Julia Popovsky   17.Oktober 2019

Eigentlich wollte Mario Hofer (20) in der Pause zwischen zwei Lehrveranstaltungen ganz entspannt für eine Klausur lernen. Doch mit der Ruhe war es jäh vorbei, als den First Responder die Alarmierung des Roten Kreuzes erreichte: "Da bekommst du einen gewissen Adrenalinschub."

Denn plötzlich musste alles ganz schnell gehen: "Ich habe mich sofort auf den Weg zu einem unserer Notfallrucksäcke gemacht und mich mit meinen Kollegen koordiniert." Grund für den Alarm war der Kreislaufkollaps einer Uni-Mitarbeiterin, letztlich trafen beinahe zur gleichen Zeit vier Ersthelfer bei der Patientin ein, während zwei weitere die Einweisung des Rettungsautos übernahmen.

"Die Frau war orientiert und ansprechbar. Wir haben verschiedene Werte erhoben, Blutdruck gemessen und alles dokumentiert", erzählt Hofer von seinem ersten First-Responder-Einsatz. Dadurch haben der Chemie-Student und seine Kollegen die Zeit bis zum Eintreffen der Rettungskräfte bestmöglich genutzt. "Der Vorteil des Projektes ist, dass Patienten innerhalb kürzester Zeit versorgt und im Notfall sofort lebensrettende Maßnahmen gesetzt werden können", sagt Projektkoordinatorin Claudia Schwarz. Seit Mitte Juni sind die 27 First Responder am Campus aktiv, durchschnittlich gibt es alle zwei Wochen eine Alarmierung. Acht Einsätze gab es bisher. Diese haben ein gebrochenes Handgelenk bis hin zum Verdacht auf einen Schlaganfall umfasst.

"Da bekommst du einen gewissen Adrenalinschub"
Bei der Tetris-Challenge präsentierte das Team die Ausrüstung.

Viele potenzielle Patienten

Die Ersthelfer sollen auch den Stress von anderen beteiligten Personen reduzieren: "Es sind immer alle sehr dankbar, wenn jemand kommt, der dann Versorgung übernimmt." Zudem werde durch die First Responder eine professionelle Übergabe an die später eintreffenden Rettungskräfte gewährleistet, führt Schwarz weiter aus.

Für Hofer können mit der Initiative die Ressourcen auf der Uni optimal genutzt werden: "Einerseits gibt es hier viele Studenten, die über eine Rettungsausbildung verfügen. Und andererseits sind, auch wegen der vielen Baustellen, potenziell viele Leute da, die zu Patienten werden können." Zudem schätze er an dem Projekt vor allem eines: "Dass Kollegen vom Roten Kreuz und vom Samariterbund zusammenarbeiten."

Für Ende Oktober ist ein Einführungsnachmittag, in Form einer First-Responder-Challenge, geplant. "Das ist eine Mischung aus einem Fachvortrag mit Fokus auf traumatische Verletzungen und einer Schnitzeljagd mit Stationenbetrieb", sagt Schwarz. Mit dem Ziel, dass die Ersthelfer möglichst viele versteckte Winkel am Campus kennenlernen.

Für Interessierte

Wer sich als First Responder an der JKU engagieren möchte, muss eine Rettungssanitäterausbildung vorweisen können. Vor dem Start müssen die angehenden First Responder zudem eine Einführungsveranstaltung besuchen, ebenso sind gute Ortskenntnisse am Campusgelände gefragt. Interessierte Studierende und Uni-Mitarbeiter können sich unter info@eszn.at melden und informieren

 

 

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