Cold Case: Zwei Mühlviertler seit fünf Jahren verschwunden
WAXENBERG/ZWETTL. Vor fünf Jahren sind zwei junge Männer aus dem Mühlviertel auf einer Fahrt in Richtung Tschechien spurlos verschwunden. Weder ein Verbrechen noch ein Unfall können ausgeschlossen werden. Die beiden sind wie vom Erdboden verschluckt.
Am 11. September 2015 hatten sich die beiden Freunde Maximilian Baumgartner und Andreas Leitner, damals beide 26 Jahre alt, abends in Zwettl an der Rodl (Bezirk Urfahr-Umgebung) getroffen. In der Nacht dürften sie dann spontan in Richtung der wenige Kilometer entfernt gelegenen Kleinstadt Vyssi Brod in der Tschechischen Republik gefahren sein. In den frühen Morgenstunden wurde ihr Auto noch von einer Kamera bei einem Kreisverkehr in Bad Leonfelden registriert. Dann verliert sich die Spur. Ob sie tatsächlich an ihrem Ziel angekommen sind, ist unbekannt.
"Die Schwierigkeit war, dass das als harmloser Vermisstenfall begonnen hat", erinnert sich der Leiter des Landeskriminalamts (LKA) Oberösterreich, Gottfried Mitterlehner, im Gespräch mit der APA. Zwei junge Männer seien in der Früh nicht nach Hause zurückgekehrt, "das passiert bei jungen Menschen".
Als die beiden dann aber nicht mehr auftauchten, lief die Suchmaschinerie an: Die Gegend inklusive Gewässern und Gräben in Oberösterreich und in Tschechien wurde durchkämmt. Diese Aktionen blieben allerdings ebenso erfolglos wie Hubschrauberflüge, Nachforschungen in Spitälern und Gefängnissen oder die Suche nach Zeugen. Auf den Konten der Männer wurden keine Bewegungen mehr registriert. Das Handy eines Vermissten blieb abgeschaltet, das andere war daheim zurückgelassen worden. Mit den beiden bis heute verschwunden ist ihr recht auffälliges Fahrzeug, ein silbergrauer Citroen BX Kombi, Baujahr 1987, an dem selbst herumgebastelt worden war und der das Kennzeichen UU-883 DP trug.
2016 war der Fall in "Aktenzeichen XY", seither seien keine Hinweise mehr eingelangt, mit denen man etwas anfangen könne, so der LKA-Chef. Das Bundeskriminalamt habe mit einem eigenen Team noch einmal alle Umstände des Falls durchleuchtet und analysiert und versucht, mögliche weitere Ansätze zu finden - allerdings ohne Ergebnis. "Wir haben keinen Tatort", so Mitterlehner, alles sei spekulativ, es gebe keine Spuren wie etwa bei vielen anderen Cold-Case-Fällen. Auch die Auslobung einer Belohnung von 10.000 Euro brachte nicht den erhofften Erfolg.
Ob es sich um einen Unfall oder ein Verbrechen gehandelt hat - da wollen sich die Ermittler nach wie vor nicht festlegen. "Das sind nur Hypothesen", sagte Mitterlehner. Nur an einen Suizid glaube man eher nicht. "Das ist sicher die unwahrscheinlichste Variante." - Nachsatz: obwohl man nichts ausschließen könne. Eines steht für den Kriminalisten allerdings fest: "Die Hoffnung stirbt zuletzt." Die Polizei hofft nach wie vor auf einen Zufall, der die Klärung des Falls ermöglicht. "Vor allem für die Angehörigen wäre das sehr wichtig", so Mitterlehner.
- Informationen finden Sie auf der Homepage des Bundeskriminalamtes, Hinweise an das Bundeskriminalamt, das Landeskriminalamt Oberösterreich oder jede Polizeidienststelle.
Mir tun die Eltern leid. So eine Ungewissheit zerrt ganz schoen am nervenkostuem. Denk nicht, daß die beiden absichtlich abgehauen sind. Und wenn keiner mehr nach ihnen sucht, wird es noch lange dauern, bis man sie zufällig findet. Das Auto kann gestohlen worden sein. Vielleicht sogar vom taeter.
Wer sonst würde ein Autos stehlen - außer der Täter? Aber wer würde überhaupt so ein Auto stehlen, d.h. genau dort sein, um zur Unzeit in der Pampas exakt so ein Auto zu stehlen?
So schnell geht man in Tschechien nicht verloren, schon gar nicht mit einem UU-Kennzeichen. Auch in den tiefen Wald kommt der Förster, und Dolinen gibt's kaum. Die Fischteiche werden immer wieder abgefischt, und viele Seen gibt's auch nicht. Wegen einem Citroen BX bringt die Automafia niemanden um.
Der wesentliche Ermittlungsansatz ist hier vielleicht weniger das Motiv, sondern die Frage, wie 2 Menschen und 1 PKW ohne Spur verschwinden können.
dort geht es nur ums geld. entweder bargeld od. himmelfahrt.
Mir tun die armen Eltern so leid! Unvorstellbar, mit so einer Ungewissheit leben zu müssen. Eine kleine Hoffnung auf einen gnädigen Ausgang gibt es trotz aller dunkler Wahrscheinlichkeiten. Sich daran zu klammern, hat sicher längst die Kraft der Eltern aufgezehrt. Gott mit Euch. Es ist unfassbar traurig.
Ist es wirklich so schwer zu erraten, was die beiden bei ihrem Kurztrip wollten und in welche Kreise sie potentiell geraten sind?...
Ja so spät haben ja die Gartenzwergestandeln nicht offen. Entweder sin sie bei einer Hintertüre zur "Mafia" oder in ein Bordell.