Cobra-Einsatz in Sattledt: Nachbarn berichten von Streitigkeiten
SATTLEDT. Anrainer berichten von anhaltenden Streitigkeiten mit dem festgenommenen Verdächtigen.
Bange Minuten erlebten gestern die Bewohner der Römerstraße in Sattledt (Bezirk Wels-Land). Kurz nach 14 Uhr waren Schüsse gefallen. Ein Anrainer soll aus dem Fenster seines Hauses in Richtung eines Nachbargrundstückes geschossen haben - wir haben berichtet.
Schüsse in Sattledt
Kurz nach 14 Uhr sind heute bei einem Einfamilienhaus in Sattledt Schüsse gefallen. Ein Nachbar hat die Polizei gerufen und gesagt, dass nebenan mit einer Waffe aus dem Haus geschossen werde.
Mehrere Notrufe gingen bei der Polizei ein. Ein Großaufgebot der Exekutive raste nach Sattledt. Wegen der besonders gefährlichen Lage wurde zusätzlich das Sonderkommando Cobra angefordert.
Zwei Supermärkte, die in unmittelbarer Nähe liegen, wurden vorsorglich evakuiert, ebenso wie eine Bankfiliale. Auch die Bewohner aller umliegenden Häuser wurden von der Polizei in Sicherheit gebracht. Alle umliegenden Straßen wurden von mit Sturmgewehren bewaffneten Polizisten in Schutzwesten abgeriegelt.
Kurz nach 15 Uhr drangen schwerbewaffnete Männer des Sondereinsatzkommandos über einen Garten zum Haus des Verdächtigen vor. Der 59-Jährige ließ sich, ohne Widerstand zu leisten, festnehmen. Die Beamten begannen, das Haus zu durchsuchen, konnten aber gestern bis in die Abendstunden keine Waffe sicherstellen. Die Spurensicherung fand jedoch mehrere Einschusslöcher im Haus des Nachbarn.
Sollte der Mann eine echte Schusswaffe besitzen, hatte er diese wohl illegal im Haus: "Es scheinen unter dem Namen des Verdächtigen keine registrierten Schusswaffen auf", hieß es gestern aus der Pressestelle der Landespolizeidirektion. Warum der Verdächtige geschossen hatte, war gestern noch Gegenstand der Ermittlungen. Nachbarn des Schützen berichten im Gespräch mit den OÖNachrichten von Streitigkeiten in der Vergangenheit. "Ich habe mich schon immer ein wenig vor ihm gefürchtet", sagt eine Nachbarin des Festgenommenen. "Er hat immer behauptet, dass die Nachbarn Müll auf sein Grundstück werfen", berichtet die Frau. Dies sei der Grund für einen anhaltenden Konflikt in der Nachbarschaft gewesen. Rund um das Grundstück des Verdächtigen seien Kameras und Bewegungsmelder installiert.
Ein anderer Anrainer wurde vom dem Großeinsatz der Exekutive vor seinem Haus überrascht. "Ich bin im Wohnzimmer gesessen, als plötzlich die Polizei bei mir aufmarschiert ist."
Bürgermeister Gerhard Huber zeigte sich schockiert von dem Vorfall: "Man hofft immer, dass so etwas nicht in der eigenen Gemeinde passiert." (hip/mis)
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