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"Ich spüre die Magie der Kindheit, wenn das Christkindl kommt"

21. Dezember 2019, 00:04 Uhr
"Ich spüre die Magie der Kindheit, wenn das Christkindl kommt"
Am liebsten spielt die Achtjährige mit ihrem großen Bruder William. Bild: Volker Weihbold

MÜHLVIERTEL. Mehr als 600.000 Euro hat die Leserfamilie der OÖNachrichten für Landsleute in Not gespendet. Das OÖN-Christkindl flog auch zu einer Familie, deren Tochter an lebensbedrohlicher Epilepsie leidet.

Ihr bisher größtes Weihnachtswunder hat Marlenes Familie vor genau einem Jahr erlebt: "Unsere damals siebenjährige Tochter hat völlig überraschend ihre ersten Schritte gemacht", sagt ihre Mama Gertrude. Die vierköpfige Familie R. aus dem Bezirk Perg hat schon viele Höhen und Tiefen erlebt. "Aber ich bin jetzt an einem Punkt angelangt, Hilfe zu suchen", schrieb Gertrude an das OÖN-Christkindl.

Schon Marlenes Start ins Leben war alles andere als glücklich: Als sie 2011 in Linz zur Welt kam, blieb sie mit den Schultern im Geburtskanal stecken. Die Nabelschnur wickelte sich um ihren Hals, sie erlitt einen lebensgefährlichen Sauerstoffmangel. Erst wenige Sekunden alt, musste das Mädchen wiederbelebt werden. Bei späteren Untersuchungen stellte sich heraus, dass Marlene an Epilepsie leidet und aufgrund einer Fehlbildung des Gehirns geistig schwer beeinträchtigt ist. "Das war ein großer Schock für uns. Eine befreundete Therapeutin hat uns geholfen, das zu verkraften", sagt Mama Gertrude.

Seit September in Hospizkarenz

Heute ist Marlene acht Jahre alt, aber kognitiv auf dem Stand eines etwa einjährigen Kleinkindes. Sie benötigt in allem Unterstützung und Pflege von ihren Eltern, kann nicht alleine essen, sich nicht anziehen und muss nach wie vor gewickelt werden, wobei Marlene bereits 24 Kilo wiegt. Auch sprechen kann sie noch nicht. "Manchmal sagt sie Mama und Papa, was uns sehr freut", erzählt Gertrude. Auch mit ihrem herzlichen Lachen gibt Marlene ihren Eltern viel Kraft.

"Ich spüre die Magie der Kindheit, wenn das Christkindl kommt"
Marlene trägt wegen Sturzgefahr häufig einen Helm. Bild: Volker Weihbold

Doch heuer begann die Schülerin lebensbedrohliche epileptische Anfälle zu entwickeln, die bis zu zehn Minuten dauern können und selbst mit den richtigen Medikamenten nur schwer kontrollierbar sind. Nach einem heftigen Anfall im Juli setzte im Schlaf plötzlich ihre Atmung aus. Gertrude rief eine Nachbarin, eine ausgebildete Hebamme, zu Hilfe, die das Mädchen beatmete. Als der Notarzthubschrauber eintraf, war sie bereits wieder bei Bewusstsein. Kurz darauf kam es nach einem Anfall zu einem weiteren Atemstillstand, und Marlene musste erneut beatmet werden.

Seit Sommer ist das Mädchen acht Mal stationär im Spital aufgenommen worden, davon verbrachte sie einen Monat in einer bayerischen Spezialklinik. "Es ist leider kein Ende dieses Marathons in Sicht", sagt Gertrude. Vor kurzem musste sie wegen der heftigen Anfälle der Tochter ihren Beruf als Hauskrankenschwester aufgeben und ist seit September in Hospizkarenz. "Wir haben schon viel durchgemacht, aber unsere Familie ist wirklich stark", schrieb Marlenes Bruder William an das Christkindl.

Mit der engagierten Nachbarschaft wurde sogar ein Notfallplan entwickelt: Eine Freundin unterstützt die Familie medizinisch, eine andere kümmert sich um den elfjährigen William, wenn die Eltern mit Marlene wieder ins Spital müssen.

Auch das noch nicht fertiggestellte Haus stellt die Familie vor große Herausforderungen. "In der Wohnung ging es nicht mehr, weil unsere Tochter nachts oft geschrien und geweint hat", sagt Gertrude. Aufgrund der herausfordernden Situation mit Marlene konnte nur das Notwendigste gemacht werden, vieles ist im Haus noch im Rohzustand. "Es fehlt einfach an Zeit und Geld."

Das zweite Weihnachtswunder

Zu allem Überdruss zeigte sich im Sommer ein grober Bauschaden an der Hausfassade. "Es war einfach zu kalt, als der Putz aufgetragen wurde. Wenige Wochen später ging die Fassadenfirma in Konkurs", erzählt Gertrude, deren Versicherung bei Bauschäden nicht greift.

Hinzu kommt, dass Gertrudes Auto, das sie für zahlreiche Therapiefahrten benötigt, 20 Jahre alt ist und kein Pickerl mehr bekommt. Hier konnte das OÖN-Christkindl dank des pensionierten Kfz-Mechanikers Hans Eidenhammer und seines Neffen schon für Ersatz sorgen. Die Innviertler haben bereits 34 alte Autos repariert und an Bedürftige verschenkt. Gestern, Freitag, war das 35. an der Reihe. Gertrude kann das zweite Weihnachtswunder innerhalb eines Jahres kaum fassen. "Ich spüre wieder die Magie der Kindheit, wenn das Christkindl kommt."

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3  Kommentare
3  Kommentare
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distefano (553 Kommentare)
am 21.12.2019 12:31

Das stimmt !!!
aber die nichts haben
nichts können
nichts erreicht haben
keinen Beitrag leisten oder geleistet haben
die jammern nur vor neid,
die jammern wegen alles,das zeigt eben das es Menschen sind die mit sich selbst nicht zufrieden sind,oder auch nie waren.
Nörgler,Grantler,Einfach kranke Menschen.
Ob reich oder arm.

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Gugelbua (31.906 Kommentare)
am 21.12.2019 11:45

DANKE!
aber eins wird nie erwähnt trotz weltweiter zig Millionenspenden wirds Elend auf der Welt immer größer

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lndsmdk (17.215 Kommentare)
am 21.12.2019 11:32

Dokumentiertes Sozialsystemversagen, Private müssen Notleidenden helfen, der Staat ist für nix zuständig. Ums Verrecken nicht.

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