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Die Muskeln ließen Franz im Stich, doch auf Mama und Papa war immer Verlass

Von Verena Gabriel   25.November 2019

Ein Sonnenbrand in den trüben Osterfeiertagen? Der 13-jährige Franz verstand die Welt nicht mehr. Genauso besorgt waren seine Eltern. Nach diversen Untersuchungen, mehreren Wochen im Krankenhaus und vielen Schwächeanfällen überbrachten Innsbrucker Ärzte schließlich eine Nachricht, die das Leben von Familie Kinz aus St. Johann am Walde (Bezirk Braunau) auf den Kopf stellte: Der kleine Franz war an Dermamyositis erkrankt. Dabei zerstören weiße Blutkörperchen das Gewebe, die Muskeln und die Haut.

Die schwere rheumatische Erkrankung wird auch als "Lila-Krankheit" bezeichnet, weil sie sich unter anderem in einem fliederfarbenen Ausschlag im Gesicht äußert. Das erklärte Franz’ Sonnenbrand-Theorie.

Gelenke lassen nach

Seit der Diagnose sind nun fast vier Jahrzehnte vergangen. "Die Krankheit habe ich mittlerweile in den Griff bekommen", sagt der 52-Jährige. Bis dahin war es ein langer Weg: Erst im Alter von 20 Jahren habe er "wieder richtig zu leben begonnen", als er seinen ersten elektrischen Rollstuhl bekommen hat. Aufhalten konnte Franz Kinz den Verfall seines Körpers nicht. Er wird nie wieder gehen können, seine Arme und Beine lassen sich nur noch bis zu 90 Grad strecken, und auch auf seiner Haut hat die Erkrankung Spuren hinterlassen.

Die Muskeln ließen Franz im Stich, doch auf Mama und Papa war immer Verlass
Stolz auf den Führerschein

Der Innviertler lebt nach wie vor in seinem Elternhaus in der kleinen Ortschaft Frauschereck, gemeinsam mit Mama und Papa. Der 84-jährige Franz senior und die 80-jährige Theresia helfen ihrem pflegebedürftigen Sohn, wo sie nur können: Beim Aufstehen, beim Umziehen, beim Einkaufen. "Wenn ich etwas tun kann, versuche ich, zumindest ein bisschen was zurückzugeben", sagt Franz, und ergänzt: "Beim Kartoffelschälen zum Beispiel, da helfe ich Mama."

Der 52-Jährige weiß aber, dass ihn seine betagten Eltern nicht ewig umsorgen können. "Sie fahren gar nicht mehr gern mit dem Auto", sagt er. Das Problem: Der nächste Arzt und der nächste Supermarkt sind zwei Kilometer entfernt. Ein Pflegeheim kommt für Franz Kinz (noch) nicht in Frage. "Solange es irgendwie geht, möchte ich zu Hause bleiben", sagt er. Daher setzte er sich im Frühjahr 2018 ein hohes Ziel: Er meldete sich bei einer Fahrschule für Menschen mit Handicap an und absolvierte im Herbst erfolgreich die Führerscheinprüfung – Und jetzt? "Jetzt fehlt nur noch ein behindertengerechtes Auto."

So können Sie helfen

Das OÖN-Christkindl unterstützt den beeinträchtigten Innviertler, damit er seinen Alltag bewältigen kann. Wenn auch Sie einen Beitrag leisten möchten, um hilfsbedürftigen Oberösterreichern zumindest die finanziellen Sorgen zu nehmen, können Sie eine Spende an das Christkindl-Konto überweisen: IBAN: AT94 2032 0000 0011 1790.

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