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Wie die 14-jährige Rosi die größte Spendenaktion des Landes initiierte

Von René Laglstorfer, 10. November 2018, 00:04 Uhr
Wie die 14-jährige Rosi die größte Spendenaktion des Landes initiierte
Rosi Grill als emsiges Christkindl beim Packerlmachen Bild: OÖN

REGAU. Ein Bittbrief berührte die Herzen der Oberösterreicher und bescherte der elfköpfigen Familie Grill 1964 ein frohes Weihnachtsfest.

"Mein Geschwisterchen ist heute gestorben. (…) Der Papa sagt, dass das Christkind gar nichts bringt", schrieb die 14-jährige Rosi Grill vor 54 Jahren voller Verzweiflung an die OÖNachrichten. Der Vater war beinamputiert, die Mutter zum dritten Mal in diesem Jahr im Spital und zwei Brüder krank. So drohte der elfköpfigen Familie, die in Regau in einer notdürftig geflickten Baracke, einem Kriegsrelikt ohne fließendes Wasser und Badezimmer lebte, ein tristes Weihnachtsfest ohne Gaben.

"Bitte nicht böse sein wegen dieser Anfrage. Vielleicht kann irgendwer (…) ein wenig helfen, damit ich meinen kleinen Geschwistern eine Freude machen kann", schrieb das Mädchen. Am 12. Dezember 1964 druckten die OÖN den Brief mit dem Titel "Hier wäre leicht ein wenig Weihnachtsglanz zu bringen" in Auszügen ab.

Der Inhalt berührte die Herzen der Oberösterreicher und setzte eine damals Welle der Hilfsbereitschaft in Gang, die auch die OÖN überraschte. Eine "Lawine" an Paketen voller Spielsachen, Kleidung, Bettwäsche und Geld traf in der Redaktion an der Linzer Promenade ein, sodass nicht nur die Grills in Regau, sondern auch vier weitere notleidende Familien in Linz, Ried und Amstetten unterstützt werden konnten. Am 22. Dezember 1964 schließlich brachten OÖN-Redakteure eine Wagenladung Geschenke sowie Geldspenden in die Regauer Barackensiedlung. "Gelt, Mutter, heuer müssen wir Weihnachten keine Brennsuppe (aus Wasser und Mehl, Anm.) essen", sagte eines von Rosis Geschwisterchen.

"Jetzt sehe ich, dass die Leute gut sind. Wenn es mir besser geht, das verspreche ich, kriegt einmal zu Weihnachten ein noch Ärmerer ein Paket von mir ", sagte der Vater. Die Aktion "Weihnachtsglanz" war geboren, aus der sich rasch das OÖN-Christkindl entwickeln sollte – mittlerweile die größte Spendenaktion Oberösterreichs.

Zeitungsausschnitt aufbewahrt

Heute lebt Rosi mit ihrer Familie in Vöcklabruck und ist selbst bereits Großmutter. Auch nach 54 Jahren hat sie immer noch den OÖN-Zeitungsbericht von damals aufbewahrt, mit dem die Christkindl-Spendenaktion das Licht der Welt erblickte.

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