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Urlaub endete mit tragischem Unfall: "Dass ich noch lebe, ist ein Wunder"

Von Valentina Dirmaier, 04. Dezember 2017, 00:04 Uhr
Urlaub endete mit tragischem Unfall: "Dass ich noch lebe, ist ein Wunder"
Sidi – im Bild mit Freundin Lisa – verfasst seine Diplomarbeit mit einer Mundmaus. Bild: Weihbold

LINZ. OÖN-Christkindl unterstützt Maschinenbau-Studenten aus Linz nach Badeunfall.

"Ich öffnete meine Augen. Sah meinen Körper auf dem Wasser treiben. Wollte mich drehen, wegschwimmen. Nichts. Meine Arme, meine Beine, sie bewegten sich nicht." Sommer 2016. Said Awad, in Linz geboren, mit ägyptischen Wurzeln, war mit seiner Mama auf Urlaub in der Karibik. Eine kurze Pause vor dem Studienabschluss an der Technischen Universität Wien war zum Greifen nahe.

Das Wetter war traumhaft, das Meer wie eine Badewanne. Einmal noch ins Blau eintauchen, bevor der Heimflug den Traum enden ließ. Dann der Albtraum. Tausend Mal, gefühlt, war Sidi, wie ihn Freunde nennen, ins Nass gesprungen. Dieses eine Mal verlor er sein Gefühl. Sein fünfter Halswirbel brach, als der Körper auf der Wasseroberfläche aufschlug.

"Ich bin querschnittgelähmt." Noch im Wasser wurde Sidi bewusst, was los war. Das Schlimmste war für den Linzer nicht die Diagnose, sondern seine Rettung. Auf ein Surfbrett geschnallt wurde der 28-Jährige ans Ufer gebracht. Auf der Ladefläche eines Pick-ups durchlebte er auf der einstündigen Fahrt ins Spital Höllenqualen.

Der Zufall rettete ihm das Leben

Für die Beschreibung der Behandlung gehen ihm die Worte aus: Drei Tage musste er auf die Notoperation warten, sein Körper war geschwollen, er konnte kaum atmen. Als die Geräte mit Piep-Tönen auf seinen Zustand aufmerksam machten, wurden sie ausgeschaltet. Der Zufall rettete sein Leben: Irgendeinem Arzt gefielen seine Vitalwerte nicht, er ließ Sidi in künstlichen Tiefschlaf verlegen. Tage später wurde er nach Österreich überstellt. Die Ärzte sagten später, es sei ein Wunder, dass Sidi lebt. Es folgten 60 Tage auf der Intensivstation. Dann die Reha. Inzwischen, ein Jahr später, schreibt Sidi, im Rollstuhl sitzend, mit Hilfe einer Mundmaus seine Diplomarbeit. Er ist fast fertig. Seine Umstände verzögern sein Vorankommen. Drei Prüfungen fehlen noch bis zum Abschluss. Lernen ist schwer, wenn sogar beim Umblättern der Seiten Hilfe notwendig ist. Aber es gebe viel Schlimmeres, sagt Sidi. Er hat zwar sein Gefühl ab dem Hals verloren, nicht aber seine fröhliche Art. Seine Behinderung hat vieles verändert. Es ist nicht das Leben, das sich Sidi erträumt hatte, aber es sei um keinen Deut schlechter.

Die Rund-um-die-Uhr-Pflege übernehmen abwechselnd sein kleiner Bruder Mika, Schüler am Gymnasium, und Sidis Freundin Lisa, Studentin an der JKU. Sie helfen beim Trinken, beim Essen, bei der Körperpflege. Sogar wenn sich Sidi "verkutzt". Husten kann er wegen der Querschnittlähmung nicht, ein Verschlucken könnte tödlich sein. Trotz allem – der Maschinenbau-Student ist glücklich. Aber es mangelt an Geld, das dringend notwendig ist, um die Wohnung zu adaptieren und ein behindertengerechtes Auto zu kaufen. Dabei will das Christkindl helfen.

Doch weitaus mehr als die finanzielle Hilfe wünscht sich Sidi Hilfe von außen, eine persönliche Assistenz. Dadurch könnten seine Liebsten zeitweise entlastet werden, und er könnte sich besser auf die drei fehlenden Prüfungen vorbereiten, sein Studium abschließen und Arbeit finden. "Ich bin langsamer als vor meinem Unfall, aber dafür bringe ich andere Qualifikationen mit. Ich sitze zwar im Rollstuhl, aber ich habe schon so viel Schlimmes hinter mich gebracht und bin sogar dem Tod entkommen."

 

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