Maries Pflegemutter: "Wir sind allen Spendern unendlich dankbar"
STEYR. "Sie werden nie erraten, wer eben an der Tür geläutet hat", sagt die fünffache Mutter Susanne Schwabl voller Freude. "Unser Rauchfangkehrer hat uns gerade für Marie* (Name geändert) ein Kuvert mit Geld zugesteckt."
Die Hilfsbereitschaft der Oberösterreicher kennt kaum Grenzen, seitdem das OÖN-Christkindl über das vierjährige Pflegekind Marie berichtet hat. Ihre "Leihmama" umsorgt das stark beeinträchtigte Mädchen wie eine eigene Tochter bei sich zuhause. Doch nach einem behindertenbedingten Umbau hat es bei der Familie finanziell "kräftig gezwickt", sagt die Alleinerzieherin. Trotz zahlreicher Förderanträge gab es bei allen offiziellen Stellen nur Ablehnungen für die baulichen Maßnahmen. "Umso überraschter sind wir jetzt, dass es plötzlich so viele Menschen gibt, die für uns etwas hergeben und spenden."
Seit bald drei Jahren pflegt die Steyrerin die vierjährige Marie, die am so genannten Cardio-fazio-cutanem (CFC)-Syndrom leidet, von dem weltweit nur etwa 800 Menschen betroffen sind. Dabei handelt es sich um eine seltene genetische Störung, die Fehlbildungen des Gehirns und der Nerven sowie Epilepsie, Minderwuchs, Spitzfüße und viele weitere Probleme mit sich bringt.
Mitternachtsmette in Steyr-Christkindl
"Uns ist mit den Spenden ein großer Stein vom Herzen gefallen, alle haben sich gefreut", sagt Schwabl. Vor dem Umbau sei ihr nicht bewusst gewesen, wie angenehm es ist, keine finanziellen Sorgen zu haben. "Auf wundersame Weise ist es sich irgendwie ausgegangen – wir konnten die größten Löcher stopfen und sind unendlich dankbar, dass es das OÖN-Christkindl gibt – für uns und viele andere Oberösterreicher, die auch auf Hilfe angewiesen sind."
Sollte Marie am Heiligen Abend länger als sonst wach sein, dann darf sie mit ihrer Mama die Mitternachtsmette im Steyrer Stadtteil Christkindl besuchen. "Dort ist die Mette besonders stimmungsvoll", sagt Schwabl.