Christkindl aus Oberösterreich
REGHIN, OBERWISCHAU, HERMANNSTADT. Landlerhilfe-Aktion diesmal auf arme rumänische Landregionen konzentriert.
Mit 24.000 Packerln fuhren 140 Helfer in das 1100 Kilometer entfernte Rumänien, um die von oberösterreichischen Schulkindern, Erwachsenen und Institutionen bereitgestellten Geschenke in Schulen, Waisen- und Behindertenheimen sowie Romadörfern zu verteilen. Es war das 19. Mal, dass die Oberösterreichische Landlerhilfe mit der Aktion "Christkindl aus der Schuhschachtel" in die Gebiete der ausgewanderten, Landler genannten Altösterreicher oder auch der deutschstämmigen Siebenbürger Sachsen fuhr, von denen ein Teil noch dort lebt.
Üblicherweise steht auch das Theresiental in der Westukraine auf dem Programm, wohin zur Zeit von Maria Theresia Familien aus dem Salzkammergut zur Holzarbeit ausgewandert waren.
Doch die an sich reformorientierte neue Regierung unter Präsident Wolodymyr Selenskyj hat es offenbar auch noch geschafft, das undurchschaubare bürokratische Dickicht zu lichten. So musste Landlerhilfe-Obmann Helmut Atzlinger in der Woche vor der Abfahrt umdisponieren und die gesamte Kolonne der 56 von Sponsorfirmen zur Verfügung gestellten Transporter nach Rumänien umlenken. Nach 20-stündiger Fahrt waren die Konvois in den drei Bestimmungsregionen Hermannstadt (Sibiu), Oberwischau (Viseu de Sus) und erstmals Reghin in Siebenbürgen. Pfarrer, Bürgermeister und Lehrer halfen, Listen von Schulen oder Heimen aufzustellen, in denen Hilfe angebracht war.
Und der Wechsel der Hilfsregion stellte sich trotz der verständlichen Enttäuschung im Theresiental als karitativer Treffer heraus. "Man muss dort nur zehn, zwölf Kilometer außerhalb der Städte schauen, dann sieht man die Armut: hohe Arbeitslosigkeit, Strom nur stundenweise, Wasser aus dem Ziehbrunnen und bei Benzinpreisen wie bei uns ein Mobilitätsproblem", schildert Atzlinger.
Die Strapazen der fünftägigen Reise und der Verteilung im Akkordtempo waren schnell vergessen: "Das Lächeln der Kinder entschädigt für all die Mühen, die uns begegnet sind", ziehen die Helferinnen Alina Hemmelmeir und Natalie Bruckmüller Bilanz. Und Wolfgang Luger, Gruppenleiter bei der Aktion, war angetan von Ehrlichkeit und Disziplin.
Landsleute im Fokus
Alt-LH Josef Ratzenböck versprach nach dem Fall des Kommunismus, Landler und Altösterreicher würden wie Landsleute behandelt. Die OÖ. Landlerhilfe ist ganzjährig aktiv, Höhepunkt: die Aktion „Christkindl aus der Schuhschachtel“. Spenden an das RLB-Konto AT41 3400 0000 0082 5000.