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Bypässe eröffnet: "Eine bedeutende Entlastung für den Großraum Linz"

Von Philipp Hirsch   29.August 2020

Aus Sicht der Verkehrsentwicklung in der Landeshauptstadt war es ein historischer Vormittag. Der zweite Bypass der A7-Voestbrücke wurde gestern für den Verkehr freigegeben.

Kurz nach 10 Uhr am Vormittag durchschnitten Landeshauptmann Thomas Stelzer (VP), Infrastrukturlandesrat Günther Steinkellner (FP), der Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SP), Stadtvize Markus Hein (FP) und Manager der Asfinag das rot-weiß-rote Band auf dem zweiten Bypass auf der Ostseite der A7-Voestbrücke. Gekostet haben die neuen Brücken samt ihren Anbindungen rund 200 Millionen Euro. Die alte Hauptbrücke steht nun dem Durchzugsverkehr in Richtung Mühlviertel und der Westautobahn (A1) zur Verfügung. Alle Lenker, die im Bereich der Donau auf- oder abfahren, werden künftig über die neuen Bypassbrücken geführt, was den Stau deutlich reduzieren soll.

A7-Bypassbrücken freigegeben

Der Vergangenheit angehören sollen hingegen die täglichen Staumeldungen für die A7-Voestbrücke.

"Ein wichtiger Meilenstein"

Der provisorische Betrieb des westlichen Bypasses macht Hoffnung, dass der Stau nun tatsächlich weniger werden könnte. Seit seiner Eröffnung am 8. Juni gab es für Lenker, die auf der A7 aus dem Norden nach Linz kommen, kaum noch Wartezeiten. "Die Gesamtverkehrsfreigabe der Bypassbrücken ist für Autofahrerinnen und Autofahrer wie auch für Radfahrer und Fußgänger ein wichtiger Meilenstein", sagte Landeshauptmann Stelzer. "Die ersten neuen Brücken in Linz seit 41 Jahren bringen eine bedeutende Entlastung für den Großraum Linz und werden den Stau wesentlich reduzieren", sagte Landesrat Steinkellner. Bürgermeister Klaus Luger erhofft sich durch die neuen schnellen Verbindungen einen "Wachstumsschub" sowie "eine Stärkung des Wirtschaftsraums" für die Landeshauptstadt.

Für die Asfinag war die Errichtung der Brücken-Bypässe kein alltägliches Projekt: "Mit dieser Erweiterung der Voestbrücke findet eines der wichtigsten Autobahnprojekte in Österreich seinen Abschluss", sagt Asfinag-Vorstand Hartwig Hufnagl. Für die Brücken wurden knapp 8000 Tonnen Stahl verbaut – das ist mehr als für den Eiffelturm (7300 Tonnen).

In den Jahren 2022 und 2023 soll die Sanierung der 1972 errichteten Hauptbrücke in Angriff genommen werden. Der Fahrbahnbelag und die Brückenlager sollen erneuert werden. Kostenpunkt: 40 Millionen Euro. Während der Bauarbeiten müssen dann die Bypässe die Hauptlast des Verkehrs tragen.

Warum der Westring seit 2011 teurer wurde

Jedes Jahr Verzögerung erhöhte die Kosten. Dass die Errichtung des Westrings (A26) mehr als die in der Finanzierungsvereinbarung 2011 veranschlagten 646 Millionen Euro ausmachen würde, war bekannt. Jetzt liegen offizielle Zahlen vor. Demnach belaufen sich die nun prognostizierten Kosten auf 743 Millionen Euro.

40 Millionen Euro dieses Anstiegs resultieren laut Asfinag-Vorstand Hartwig Hufnagl aus der Inflation. Dass diese Kosten nicht von Anfang an Teil der Rechnung waren, liege daran, dass sich der Bau aufgrund zahlreicher Einsprüche von Anrainern um Jahre verzögert hat. Die restlichen Kosten kommen aus einer Corona-bedingten Verzögerung, aus der Beseitigung einer Bodenkontaminierung, Grundeinlösen und aus zusätzlichen Auflagen aus dem UVP-Verfahren, wie Lärmschutz oder Lagerung von Aushubmaterial.

Da die Mehrkosten mehr als zehn Prozent der Gesamtsumme betragen, müssen auch Land und Stadt Linz zustimmen. Von Landeshauptmann Thomas Stelzer (VP) hieß es, man habe von der Asfinag Unterlagen angefordert, wie es zu der Kostensteigerung gekommen sei. Das Projekt sei unumstritten wichtig, es sei aber auch unumstritten wichtig, dass sorgsam mit Steuergeldern umgegangen werde.

Für den Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SP) sind die Begründungen der Asfinag „nachvollziehbar“. Grünen-Stadträtin Eva Schobesberger fordert einen Ausstieg der Stadt Linz aus dem Vertrag.

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18. April 2024