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Bis es Klick macht: Kampagne für Gurtmuffel

24.Februar 2021

Es ist ein kurzer Griff über die Schulter, der seit Jahrzehnten Leben rettet: Der Sicherheitsgurt. Erfunden hat ihn vor mehr als 60 Jahren der schwedische Flugzeugtechniker Nils Ivar Bohlin, vor 45 Jahren ist in Österreich die Gurtpflicht eingeführt worden. Die Überlebenschance bei einem Unfall mit angelegtem Sicherheitsgurt sei acht Mal höher als ohne Gurt, führt das Kuratorium für Verkehrssicherheit aus (KfV). Und dennoch war bei jedem dritten tödlichen Verkehrsunfall in Oberösterreich das Opfer nicht angeschnallt, ergab eine Analyse von 5400 Verkehrsunfällen, informierte gestern Infrastrukturlandesrat Günther Steinkellner (FP) bei einer Pressekonferenz.

Wie Sturz aus vier Metern

Wie wirksam ein richtig angelegter Gurt ist, zeige sich vor allem bei Unfällen mit Schwerverletzten. Denn zehn Prozent der Betroffenen waren nicht angeschnallt. Schon bei 30 km/h habe ein Aufprall ohne Sicherheitsgurt ähnliche Folgen wie ein Sturz aus vier Metern Höhe. Bei 64 km/h führt ein Crash selbst mit Airbag zu lebensgefährlichen Verletzungen.

Das KfV hat im Vorjahr die Gurtsicherungsquoten in Österreich unter 50.000 Autoinsassen erhoben. Die dabei erhobenen 97 Prozent seien erfreulich, die Unfallstatistik zeigt aber, dass durch das Missachten der Anschnallpflicht ein hohes Risiko bei Verkehrsunfällen in Kauf genommen wird. Auffallend ist auch, dass besonders auf dem Rücksitz Gurtmuffel anzutreffen sind. Neun Prozent sind es in Oberösterreich, deutlich mehr als die drei Prozent der Fahrer und die zwei Prozent der Beifahrer, die nicht angeschnallt sind. Selbst bei den Kindern seien drei Prozent nicht angeschnallt. "Es gibt aber oft noch ein unbeabsichtigtes Problem: Viele Kinder sind nicht korrekt gesichert", sagt Othmar Tann, Direktor des KfV.

Das Land OÖ startet deshalb eine Werbekampagne für das lebensrettende "Klicken", um auch die hartnäckigen Gurtmuffel zu überzeugen, dass Bequemlichkeit oder Vergesslichkeit tragische Folgen haben können: "Bei unserem gemeinsamen Appell steht ein kurzer und wichtiger Klick, der im Ernstfall Leben retten kann, im Fokus", sagt Steinkellner. Das Land OÖ kooperiert dabei mit dem KfV und der Wirtschaftskammer OÖ.

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25. April 2024