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Das große Krabbeln: Vorchdorf bündelt seine Kräfte für den Insektenschutz

Von Edmund Brandner   27.März 2019

Experten schätzen, dass in Österreich die Zahl der Insekten in den vergangenen 30 Jahren um rund 80 Prozent zurückging. Die Gründe sind vielfältig und reichen von Luftverschmutzung über Lichtverschmutzung bis hin zur Intensivnutzung der Böden – nicht nur durch die Landwirtschaft, sondern auch durch jeden Hausbesitzer, der bunte Wiesen durch englischen Rasen ersetzt.

Handeln statt jammern

Die Marktgemeinde Vorchdorf hat nicht nur eine Resolution gegen das Bienensterben verabschiedet. Weil Jammern alleine aber nichts nützt, will der Ort mit konkreten Taten das Problem auch selbst angehen. Bei einem Workshop vor wenigen Tagen wurden Möglichkeiten dazu erörtert. "Wir waren selbst überrascht, was alles ginge", sagt VP-Bürgermeister Gunter Schimpl, der jetzt den Siedlerverein, die Imker und die Ortsbauernschaft eng in das Projekt einbinden wird. "Wir haben Menschen mit großem Fachwissen im Ort, deren Expertise wir nutzen werden", so Schimpl – und nennt als Beispiel die Imker-Wanderlehrerin Aloisia Schobesberger.

Die Gemeinde selbst wird heuer Tausende Quadratmeter öffentliche Wiesen nur noch zweimal im Jahr mähen, um Wildblumen – und damit Insekten – mehr Lebensraum zu geben. Auch der Kreisverkehr bei der Autobahnauffahrt (1600 Quadratmeter) wird dazu genutzt. Die Landjugend ihrerseits bepflanzt den Kreisverkehr beim Friedhof mit Wildblumen. Darüber hinaus stellt die Marktgemeinde die Straßenbeleuchtung nach und nach auf UV-arme Lichtquellen um, damit weniger Insekten ins Verderben gelockt werden.

"Wir hoffen natürlich, dass sich nach und nach auch private Gartenbesitzer der Initiative anschließen", sagt Bürgermeister Schimpl. "Jeder kann etwas tun."

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