So arbeiten Oberösterreichs bienenfreundliche Gemeinden
LINZ. Der Verzicht auf Pestizid-Einsatz auf öffentlichen Flächen ist nur eine von vielen bienenfreundlichen Maßnahmen.
Bienen haben es gut in Weibern (Bez. Grieskirchen). Denn als das Umweltressort des Landes unter Landesrat Rudi Anschober (Grüne) 2015 das Pilotprojekt "Bienenfreundliche Gemeinde" ins Leben gerufen hat, gehörte Weibern zu den Pionieren – neben Neuhofen/Krems, Pucking, Aschach/Steyr, Eferding und Ottensheim.
Seither hat sich in Weibern viel getan für die Bienen. Bürgermeister und Landwirt Manfred Roitinger (VP) ging mit gutem Beispiel voran: Mehrere Wiesenflächen hat er aus der intensiven Bewirtschaftung herausgenommen. Sie werden nur zweimal im Jahr gemäht, "damit sich die Blumen selber aussäen können", sagt Roitinger. Und gedüngt werden sie auch nicht.
Auf "Kleinflächen" der Gemeinde, etwa Verkehrsinseln, werden Wildstauden ausgesät, und Gartenbesitzern stellt die Gemeinde "Samensackerl" zur Verfügung. Auf "Gastspaziergängen" können die Gemeindebürger bienenfreundliche Gärten besuchen, und eine Metallfirma hat ihre Rasenflächen in eine Blumenwiese umgewandelt.
Auch an die Wildbienen denken
Auch an die Wildbienen denkt man in Weibern: In Workshops lernt man die Herstellung von Nisthilfen, und mit der Aktion "Naturschauspiel" des Landes gibt es einen Schulworkshop zum Thema "Mission Wildbienen".
Schon 17 Gemeinden haben sich mittlerweile als "bienenfreundlich" deklariert. Betreut werden sie vom Gemeinde-Netzwerk "Bodenbündnis OÖ.", das als Ansprechpartner dient. 2016 kamen Asten, Dorf an der Pram, Gallneukirchen, Ottnang, Utzenaich und Vöcklabruck dazu. Seit heuer beteiligen sich auch Schwertberg, Krenglbach, Laakirchen, Marchtrenk und Timelkam. "Bienenfreundliche Gemeinden" verzichten auf Pestizid-Einsatz auf öffentlichen Freiflächen und arbeiten eng mit ökologisch versierten Landwirten, Jägern, Unternehmern und Gastronomen zusammen.
Wie macht es eine Vorzeigegemeinde wie Ottensheim? Dazu gehört zunächst einmal der bienenfreundliche öffentliche Raum. Informationen in der Gemeindezeitung, Infotafeln für Bienenschutz-Flächen, extensive Mahd auf Wiesen im Gemeindebesitz (etwa Spielplätze), Blühmischungen auf Gemeindeflächen.
Die große Vielfalt des Themas "Bienenfreundlichkeit" zeigt sich bei den Beratungsfragen. Sie reichen von alternativen Pflegemethoden für Sportplätze über Blühstreifen entlang von Geh- und Radwegen bis hin zu Blühmischungen für die Landwirtschaft. Auch alle Bürger der bienenfreundlichen Gemeinden können sich beteiligen.
Denn die positiven Effekte verstärken sich deutlich, wenn auch privat Bienenschutz betrieben wird – etwa durch Anlage von Nistplätzen für Wildbienen, naturnahe Gartengestaltung und Verzicht auf Chemie in Haus und Garten.
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Ich besitze ein ca. 1000 m² großes Baugrundstück in Waizenkirchen. Ich habe darauf eine Wiesenblumen-Samenmischung verstreut und nicht mehr gemäht. Daraufhin wurde mir vom Amtsleiter Josef Rabeder in einem Schreiben mitgeteilt, dass ich das Grundstück gem. § 9 OÖ. BauTG - Gesetz zwei Mal jährlich mähen muss weil "Grundsücke im Bauland so zu gestalten und zu benützen sind, dass keine Störung des Ort- und Landschaftsbildes, keine Verunstaltung und keine schädlichen Umwelteinwirkungen entreten können. Da Ihr Grundstück im abgelaufenen Jahr nicht mehr gemäht wurde, werden diese Vorgaben nicht eingehalten. Sie werden daher höflich ersucht, Ihr Grundstück in Hinkunft zumindest 1 - 2 x jährlich zu mähen oder zu mulchen."
Das Gundstück liegt am Rande von Weizenkirchenumgeben von Feldenr und Wiesen, also nicht im Ortszentrum. Und der Nachbar bestätgte mir, dass sich auf meinem Grundstück sehr gerne Hasen und Rehe aufhalten. Was soll diese Kampagne zum Schutz der Bienen!!! Zuerst § 9 streichen!